Es gibt mittlerweile viele Empfehlungen und Regeln, sodass der Überblick schwerfällt. Wo wird welche Maske getragen? Wie kann ich mich mein Immunsystem auf eine mögliche Infektion besser vorbereiten? Fragen über Fragen – hier gibt es die wichtigsten Antworten darauf.
Schutzmaßnahmen und Hygieneregeln
Um das mögliche Ansteckungsrisiko zu verringern, gibt es zahlreiche Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen. Ansteckungsgefahr lauert fast überall, allerdings vor allem in den Innenräumen. Das bedeutet: enormes Ansteckungsrisiko in großen Büros, Klassenzimmern, Museen oder Kinosälen.
Wie das Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin herausgefunden hat, verbreitet sich das Coronavirus SARS-CoV-2 durch die Aerosole vor allem in geschlossenen Räumen. Demzufolge sind die Hygieneregeln und Schutzmaßnahmen für diese Örtlichkeiten besonders umfangreich, um eine Weiterverbreitung zu vermeiden.
Schutzmaßnahmen mit Masken
Eine FFP2 Maske bietet im Vergleich zu konventionellen medizinischen Masken einen höheren Schutz, sodass die Aerosole in deutlich geringerer Ausprägung ausströmen oder eingeatmet werden können. Das Infektionsschutzgesetz der Bundesrepublik zeigt, dass eine Maske im öffentlichen Raum Pflicht ist. In einigen Bundesländern wird die FFP2m Maske sogar für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Geschäften gefordert.
Auch im Büro ist eine FFP2 Maske hilfreich, um das Ansteckungsrisiko zu vermeiden. Dennoch ist es ratsam, auch auf regelmäßig und ausreichende Belüftung der Räumlichkeiten zu achten.

So wird die FFP2 Maske richtig getragen
Die FFP2 Maske ist im Vergleich zu anderen medizinischen Masken etwas dicker und hat ein dickeres Gewebe. Dadurch wird die Atmung unter der Maske erschwert, sodass sie nicht länger als 75 Minuten getragen werden sollte. Nach dem Abnehmen etwa 30 Minuten Pause einlegen, um dem Körper Ruhe zu geben, ohne Maske atmen zu können.
Mit der richtigen Pflege kann die Maske auch mehrfach verwendet werden. Wurde sie einen Tag getragen, muss sie trocknen. Das kann im Backofen (bei genau 80°) erfolgen oder durch langes Trocknen. Bewährt hat sich das Rotationsprinzip, sodass eine Maske genutzt und dann sieben Tage aufgehängt wird. Innerhalb dieser Zeit sterben die auf der Maske befindlichen Viren ab, sodass sie wieder Schutz bietet.
Abzuraten ist davon, die Masken mit anderen (auch nicht innerhalb der Familie) zu tauschen. Jeder hat eigene Erreger/Viren in seinen Schleimhäuten oder auf der Haut, was zusätzliche Risiken für einen anderen Träger bedeuten würde.
Abstand halten
Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist gemäß RKI ein wichtiger Schritt, um die Infektionszahlen besser zu kontrollieren und die Übertragung von SARS-CoV-2 zu verringern. Zudem ist ausreichend Abstand notwendig, mindestens 1,5 m. Wer im Büro arbeitet, sollte darauf achten, dass der Sitzplatz seiner Kollegen jeweils mindestens 1,5 m oder besser 2 m entfernt ist. Viele Arbeitgeber tragen mit eigenen Maßnahmen dazu bei, das Infektionsgeschehen zu verlangsamen und stellen beispielsweise eine Home-Office-Lösung zur Verfügung. Mittlerweile gehört der Arbeitsplatz zu Hause für viele zum Alltag und Küchentisch oder Couchtisch werden kurzerhand zum Büro umfunktioniert.
Lüften zu Hause nicht vergessen
Wer im Home-Office arbeitet, sollte auch dort das Lüften nicht vergessen. Ideal sind fünf bis zehn Minuten, verteilt auf viermal pro Tag. Das bringt frische Luft und Sauerstoff in die Räumlichkeiten und hilft dabei, sich besser zu konzentrieren.
Die Hände ordentlich reinigen
Studien zeigen, dass auch Hände SARS-CoV-2 übertragen können. Haftet es an den Handflächen oder Fingern, kann es sich durch Drücken der Türklinke, Anfassen der Tastatur oder Berühren anderer Gegenstände oder Personen rasch verbreiten. Deshalb sind die richtige Handpflege und Desinfektion besonders wichtig. Empfohlen wird eine mehrfache gründliche Reinigung der Hände, auch der Finger-Zwischenräume. Jeder sollte mindestens 20 oder besser 30 Sekunden mit Flüssigseife seine Hände waschen und Einweghandtücher benutzen. Wer Stoffhandtücher nutzt, sollte diese regelmäßig bei mindestens 60° waschen.

Auch der ständige Griff ins Gesicht mit den Händen oder Handflächen ist nicht ratsam. Dadurch könnten sich die Viren weiterverbreiten und über die Schleimhäute in den Körper geraten.
Regelmäßige Tests helfen bei Früherkennung
Regelmäßiges Testen hilft dabei, das Virus frühzeitiger aufzuspüren und infizierte Personen in Quarantäne zu schicken. Mittlerweile gibt es unterschiedliche Testverfahren, die auch immer mehr in der Praxis Anwendung finden. In Büros können sich Mitarbeiter regelmäßig testen lassen (meist mit den Schnelltests), um sich und ihre Kollegen zu schützen.
Mit der neuen Gesetzgebung ist es sogar möglich, dass sich alle Bürger einmal wöchentlich kostenlos auf SARS-CoV-2 testen lassen. Auch hierbei kommen meist die Schnelltests zur Anwendung. Alternativ dazu gibt es den PCR-Test, dessen Auswertung deutlich länger dauert. Häufig gibt es das Ergebnis innerhalb von 24 Stunden, nachdem das Labor die Probe ausgewertet hat.
Für den häuslichen Gebrauch gibt es die handlichen Corona-Selbsttests, die mit ein wenig Übung innerhalb von ein paar Minuten angewendet werden können. Auch hier erfahren die Tester, ob sie positiv oder negativ auf SARS-CoV-2 getestet wurden.
Viele Corona-Infizierte sind symptomfrei geblieben und haben es manchmal noch nicht einmal bemerkt, dass sie überhaupt infiziert waren. Meist stellt sich das erst mit einem Antikörper-Test heraus, denn nach der Infektion bildet der Körper diese aus. Mithilfe von einem Test lässt sich erkennen, wie hoch der Antikörper-Anteil im Blut ist. Erfahrungsgemäß ist der Antikörper-Anteil unmittelbar nach einer überstandenen Infektion am höchsten und auch noch Wochen oder Monate später (wenngleich meist auch etwas geringer) vorhanden.
Was mache ich bei einer positiven Testung?
Was geschieht, wenn die Schutzmaßnahmen und das Einhalten der Hygienevorschriften nichts gebracht haben und die Infektion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen wurde? In diesem Fall sind unbedingt die Quarantänevorschriften zu beachten. Mit einem positiven Ergebnis ist es beispielsweise verboten, andere zu treffen oder die eigenen Räumlichkeiten zu verlassen. Selbst Isolation ist das Gebot der Stunde. Auch die ganze Runde mit dem Hund entfällt dann, sodass vielleicht der Nachbar oder Freunde einspringen müssen.
Auch das Gesundheitsamt sollte vom positiven Testergebnis erfahren, um mögliche Kontaktpersonen ermitteln und testen sowie gegebenenfalls in Quarantäne schicken zu können. Wer sich selbst positiv getestet hat, muss dieses Ergebnis noch einmal mit einem PCR-Test bestätigen lassen. Ist auch dies positiv, gelten die Quarantänebestimmungen.