Geschlechtskrankheiten bei Männern: Anzeichen erkennen

So äußern sich die häufigsten Geschlechtskrankheiten beim Mann

Ein Jucken im Schritt oder brennende Schmerzen beim Wasserlassen können erste Anzeichen einer Geschlechtskrankheit sein. Woran Mann die häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten erkennt, erfahren Sie im Folgenden.

Um sich effektiv vor Geschlechtskrankheiten zu schützen, sollten Sie beim Geschlechtsverkehr stets ein Kondom oder für den Oralverkehr ein Dental Dam (hauchdünnes Latextuch) verwenden. Nur so können Sie sich selbst und Ihren Partner:innen einen möglichst großen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen bieten. Sobald Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome an sich feststellen sollten Sie schnell zur Ärztin oder dem Arzt Ihres Vertrauens gehen. Falls Sie häufig die Sexualpartner:innen wechseln, sollten Sie sich außerdem regelmäßig auf die gängigsten Geschlechtskrankheiten testen lassen.

Geschlechtskrankheiten bei Männern: Anzeichen und Symptome

Diese allgemeinen Anzeichen sind ein erster Hinweis auf die Ansteckung mit einer sexuell übertragbaren Krankheit:

  • ungewöhnlicher Ausfluss aus Penis oder After,
  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen,
  • Juckreiz im Intimbereich,
  • Geschwüre, Bläschen, Knötchen oder Warzen an den Genitalien, im Analbereich, am Mund oder im Mundraum,
  • offene Stellen in Mund oder Rachen,
  • Rötungen oder weißlich-gelbliche Beläge im Mund, Analbereich oder an den Genitalien,
  • geschwollene Lymphknoten in der Leiste,
  • nässende Stellen, Ausschläge, Rötungen der Haut.

Ebenso können unspezifische Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Fieber oder allgemeines Unwohlsein auf eine Ansteckung hindeuten.
Im Folgenden erfahren Sie, an welchen spezifischen Symptomen Sie die gängigsten Geschlechtskrankheiten erkennen können.

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1. Chlamydien

  • Brennen beim Wasserlassen,
  • Ausfluss von klarer Flüssigkeit aus dem Penis – unabhängig vom Wasserlassen,
  • Fieber,
  • Schmerzen in den Hoden oder im Unterbauch,
  • Jucken an der Penisspitze,
  • Schmerzen beim Sex,
  • Bindehautentzündung.

Bei Männern machen sich Chlamydien eher bemerkbar als bei Frauen. Bleibt die Infektion unbehandelt, drohen Entzündungen der Harnröhre, der Nebenhoden, des Rachens, Enddarms oder sogar des Auges.

    2. Gonorrhoe (Tripper)

    Eine unbehandelte Gonorrhoe kann zu chronischen Symptomen und Entzündungen führen, z.B. der Prostata oder der Nebenhoden. Die Infektion kann sich zudem auf andere Körperstellen ausbreiten. Bei einer entdeckten Tripper-Infektion sollten sich zudem alle Sexualpartner:innen der letzten 90 Tage untersuchen lassen.

    3. Syphilis (Lues)

    Primärstadium (zwei bis drei Wochen nach Infektion)

    • Begrenztes Geschwür
      Ein kleiner, dunkelroter Knoten oder Fleck taucht je nach Übertragungsort am Penis, After oder Mund auf. Er ist von einem harten Rand umgeben, nässt und ist hochinfektiös. In den folgenden Wochen schwellen die benachbarten Lymphknoten an.

    Sekundärstadium (zwei bis drei Monate nach der Infektion)

    • Abgeschlagenheit,
    • Fieber,
    • Kopfschmerzen,
    • Gelenk- und Muskelschmerzen,
    • Lymphknotenschwellung am ganzen Körper, besonders im Hals- und Achselbereich,
    • Haarausfall,
    • veränderte und verdickte Mundschleimhaut,
    • Mandel und Rachen sind gerötet,
    • fleckiger, nicht juckender Hautausschlag, besonders an den Handflächen und Fußsohlen.

    Das Trügerische an Syphilis ist, dass die Krankheitssymptome oft für einen bestimmten Zeitraum von selbst verschwinden, nur um dann später wieder aufzuflammen. Dadurch wird die Krankheit oft nicht ernst genommen oder als abgeklungen angesehen. Auf Primär- und Sekundärstadium folgen bei fehlender Behandlung nach Jahren oder Jahrzehnten das Tertiärstadium, in welchem die Blutgefäße und Organe vom Erreger befallen werden. Im vierten und letzten Stadium folgen Schädigungen des Rückenmarks und im schlimmsten Falle sogar der Tod.

    Wichtig: Bei einer diagnostizierten Syphilis sollten alle Partner:innen der letzten 90 Tage informiert werden!

    4. Genitalherpes

    • Brennende, juckende Bläschen an Eichel, Vorhaut, Penisschaft, Analbereich oder Mund- und Rachenraum,
    • Probleme beim Wasserlassen,
    • blutiger Ausfluss aus dem After.

    Herpes-Viren lassen sich nach einmaliger Ansteckung leider nicht wieder aus dem Körper entfernen. Sie können jahrelang ruhig liegen und bei einer Schwächung des Immunsystems oder anderen Auslösern wie Stress, starkem Sonnenbrand oder Verletzungen wieder aktiv werden.

    5. HIV/AIDS

    • Fieber,
    • Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Unwohlsein,
    • starker Nachtschweiß,
    • Durchfall,
    • Mandel- und Lymphknotenschwellung,
    • Hautausschlag,
    • Muskelschmerzen.

    Kurz nach der Ansteckung vermehrt sich das Virus im Körper rasend schnell. Nach wenigen Wochen treten erste, grippeähnliche Symptome auf. Sie verschwinden nach ein bis zwei Wochen wieder und werden daher häufig nur als harmlose Grippe missinterpretiert. In der ersten Krankheitsphase befinden sich besonders viele Viren in Blut, Sperma und den Schleimhäuten des Anal- und Genitalbereichs. Die Ansteckungsgefahr ist in dieser Phase besonders groß.

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    Quellen: aidshilfe.de, aerztezeitung.de

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