Was ist Rheuma?
Rheuma ist eine Erkrankung, die für viele Menschen schlicht und ergreifend mit dauerhaften, unangenehmen Schmerzen assoziiert wird. Dabei werden unter diesem Begriff viele verschiedene Krankheiten zusammengefasst. Die gemeinsamen Beschwerden dieser Krankheiten sind die auftretenden Entzündungen und die begleitenden Schmerzen. Zu diesen Krankheiten zählen beispielsweise Morbus Bechterew, Gicht und Rheumatoide Arthritis. Mit den typisch für Rheuma ziehenden Schmerzen geht oft noch eine eingeschränkte Funktionsfähigkeit der betroffenen Körperregionen einher. Dabei kann es sich um alle Teile des Bewegungsapparates, also Knochen, Gelenke, Sehnen und Muskeln handeln.
Aktuell werden zirka einhundert verschiedene rheumatische Erkrankungen durch die Wissenschaft untersucht. Rheuma kann auch die Nerven, die Haut oder innere Organe betreffen. Die häufigste rheumatische Erkrankung ist die rheumatoide Arthritis. Hierbei kommt es zu einer schmerzhaften Versteifung der Gelenke. In den meisten Fällen sind Gelenke an Fingern und Zehen betroffen. Das Gefühl steifer Gelenke am Morgen direkt nach dem Aufstehen kann ein erstes Indiz sein. Eine Besonderheit der rheumatischen Arthritis sind die oft symmetrisch auftretenden Schmerzen in beiden Körperhälften.
Symptome von Rheuma
Die Symptome von Rheuma sind nicht in jedem Stadium sofort zu erkennen. Anfangs kann der Betroffene unter unscheinbaren Symptomen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder leichtem Fieber leiden. In dieser Phase der Erkrankung ist es schwer, die richtige Diagnose zu treffen. Wenn sich konkretere Anzeichen einstellen, ist die Diagnose leichter zu treffen. Sobald der Patient über warme, geschwollene oder gerötete Gelenke klagt und morgens steife Gelenke hat, kann der Arzt gut diagnostizieren. Eine rheumatische Erkrankung lässt sich vor allem dann zweifelsfrei feststellen, wenn Rheuma mehrere Gelenke über einen längeren Zeitraum betrifft.
Ursachen für Rheumaerkrankungen
Die Ursache für die Vielzahl an rheumatischen Erkrankungen ist nicht eindeutig geklärt. Man geht derzeit davon aus, dass Rheuma eine sogenannte Autoimmunkrankheit ist. Das bedeutet, dass das Immunsystem des Betroffenen körpereigene und notwendige Stoffe als Fremdkörper erkennt und diese zu bekämpfen versucht. Die Folge ist eine schwere Entzündung der Gelenke, die die Beschwerden auslöst. Der Körper erhält Signale, durch die Immunzellen, vor allem in den Gelenken, Abwehrmaßnahmen zu ergreifen und entzündungsfördernde Stoffe zu produzieren. Als Folge wächst die Gelenkinnenhaut übermäßig stark, was zu einer Zerstörung der Knorpel, Knochen und Bändern führt. Man geht heute davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit, an rheumatischen Erkrankungen zu leiden, erblich bedingt ist und dass schädliche Umwelteinflüsse und der übermäßige Gebrauch von Genussgiften neben anderen Faktoren erheblich zum Ausbruch der Erkrankung beiträgt.

Behandlungsformen von rheumatischen Beschwerden
Rheumatische Erkrankungen sind auch mit den modernsten Therapien nicht vollständig heilbar. Mit einer entsprechenden Kombination aus medikamentöser Behandlung und passenden Therapien kann Rheuma aber mittlerweile gut behandelt werden. Dabei zielt die Therapie vor allem darauf ab, die betroffenen Gelenke zu erhalten und die Funktion zu stärken. Gleichzeitig sollen dem Patienten natürlich die Schmerzen genommen werden. Daher ist eine regelmäßige Physiotherapie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung rheumatischer Erkrankungen. Die Übungen sollen dabei helfen, die betroffenen Gelenke beweglich zu halten und die umgebenden Muskeln aufzubauen. Zusätzlich dazu werden viele Betroffene mit Ergotherapie behandelt. Dabei wird oft eine physikalische Form genutzt. Der Wechsel von Wärme, Kälte und Elektrotherapie verbessert den Zustand vieler Patienten. Ist die Krankheit weiter fortgeschritten, müssen betroffene Gelenke oft durch eine Operation ersetzt werden. In seltenen Fällen, wenn das nicht möglich ist, werden sie versteift.
Ernährung bei Rheuma
Ein weiterer Ansatz bei der Therapie rheumatischer Erkrankungen ist die Ernährung. Der Verzicht oder die Einschränkung des Verzehrs von Fleisch und Wurst kann laut Studien zu einer Verbesserung des Krankheitsbildes führen. Viele Rheuma-Erkrankungen werden durch die Aufnahme von Purinen über tierische Lebensmittel begünstigt. Ein Verzicht auf den Verzehr der verschiedenen Genussgifte kann den Krankheitsverlauf ebenfalls positiv beeinflussen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Rheuma-Patienten eine vollwertige Ernährung, damit der Körper ausreichend mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt wird. Besonders Fisch sollte regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, da Fischöl Eicosapentaensäure (EPA) enthält, die zu einer Verbesserung der Beschwerden beitragen soll. Viele Betroffene spüren auch eine deutliche Linderung der Symptome, wenn sie trotz der Beschwerden weiter beweglich bleiben und Sport treiben.