Schadet vegane Ernährung in der Schwangerschaft?

Schadet vegane Ernährung in der Schwangerschaft?

Natürlich möchte sich jeder gesund ernähren. Vor allem werdende Mütter denken in erster Linie an das Ungeborene. Aber ist es auch richtig, während der Schwangerschaft komplett auf tierische Produkte zu verzichten?

© dolgachov/iStock

Ob es tatsächlich gesund oder ungesund ist, sich in der Schwangerschaft als Veganer oder Vegetarier weiterhin so zu ernähren wie bisher, das ist noch immer umstritten. Richtig ist jedoch, als Veganer fehlen dem Fötus wichtige Nährstoffe, die ihm durch die vegane Kost alleine nicht geliefert werden. Im ersten Schwangerschaftsdrittel wird es nicht unbedingt notwendig sein, bestimmte Nährstoffe zu sich zu nehmen. Jedoch bereits ab dem vierten Monat müsst ihr bestimmte Vitamine und Mineralstoffe zu euch nehmen, die für das Wachstum des Fötus lebenswichtig sind. Wichtig hierbei sind die Mineralstoffe Jod, Eisen und Zink, sowie die Vitamine B12, B6 und Vitamine A. Geradezu unverzichtbar sind ebenso die essentiellen Fettsäuren, die für die Entwicklung des Gehirns und der Augen des Fötus von großer Bedeutung sind.

Komplett vegan durch die Schwangerschaft?

Es wird davon dringend abgeraten, sich rein vegetarisch oder vegan zu ernähren. Schon vor einer Schwangerschaft, sollten sich, vor allem Veganer, mit einer Ernährungsberater/in zusammensetzen und die Ernährung für die Schwangerschaft besprechen. Ovolakto- Vegetarier haben ein erhöhtes Risiko während der Schwangerschaft an Eisenmangel zu leiden. Dieses kann durch nur durch Zufuhr von Eisentabletten oder Säften, wie Kräuterblut, ergänzt werden. Eisen wird überwiegend durch den Verzehr von Fleisch und Fisch aufgenommen. Als Vegetarier oder Veganer wird es daher schwierig, seinen Bedarf rein über die Nahrungsmittel zu decken. Deshalb wird dringend dazu geraten, alle Nährstoffe, die nicht über Gemüse oder Früchte aufgenommen werden können, zusätzlich in Tablettenform aufzunehmen. Damit die richtige Dosierung eingehalten wird, solltet ihr das mit eurem Gynäkologen, dem Ernährungsberater oder der Hebamme besprechen. Zusätzlich sollte der Frauenarzt regelmäßig Kontrollen vornehmen, damit die Dosis der Supplemente ggf. angepasst werden kann.

Welche Speisen sind besonders gut für Ovolakto-Vegetarier geeignet?

Besonders gut ergänzen sich Nahrungsmittel wie Milch und Getreide. Dieses ist vor allem in Müsli enthalten. Durch die Einnahme von Müsli kann demnach, in gewissem Maße, Eiweiß zu sich genommen werden. Mindestens drei Portionen Milchprodukte und Milch sollte eine Schwangere täglich zu sich nehmen.

Vegetariern wird ebenso empfohlen, mindestens zwei Mal pro Woche Tofu zu sich zu nehmen. Damit wird die gesunde Ration an Eiweiß, die für die Schwangerschaft wichtig ist, gedeckt. Eisen ist grundsätzlich in der Schwangerschaft wichtig. Kommt es zu einem Mangel, ist diese für Mutter sowie für das Kind schädlich. Schwangerschaftskomplikationen können die Folge sein. Bevor ihr jetzt aber irgendwelche Eisenpräparate aus der Apotheke holt und diese nehmt, lasst den Eisenwert bei eurem Frauenarzt messen und gegebenenfalls besprechen, was ihr für die Zufuhr von Eisen tun könnt. Da viele auch generell auf Fisch und Fleisch weiterhin verzichten möchten, ist es dringend zu empfehlen Supplemente mit Omega 3 Fettsäuren zu sich zu nehmen. Es gibt zudem Präparate aus Fischöl, marinen Mikroalgen sowie Krillöl. Eine vegane Ernährung bringt noch immer Gefahren für Mutter und Kind mit sich.

Durch eine rein vegane Ernährung kann es zu einem Nährstoffdefizit kommen. Bekommt die Schwangere eine Unterversorgung von Vitamin B12, kann dieses zu einer schweren dauerhaften Schädigung des Kindes führen. Deshalb sollten Veganer grundsätzlich ständige Kontrollen vornehmen lassen. Eine Gabe von zusätzlichen Mikronährsupplementen darf bei der veganen Schwangerschaft auf keinen Fall fehlen.

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