Intimchirurgie: Wann ist eine Schamlippenverkleinerung sinnvoll?

Intimchirurgie: Wann ist eine Schamlippenverkleinerung sinnvoll?

Das Thema Intimchirurgie, insbesondere die Schamlippenverkleinerung der inneren Schamlippen, gewinnt immer mehr an Bedeutung. Anders als oft angenommen, stehen insbesondere bei der operativen Schamlippenverkleinerung nicht allein ästhetische Aspekte im Vordergrund. Auch körperliche und psychische Ursachen können der Grund für den Eingriff sein.

Blume mit Frauenhand© Unsplash/Malvestida Magazine

Das Interesse an Intim-OPs steigt stetig

Die Nachfrage nach Operationen im Bereich der Intimchirurgie ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Sowohl praktizierende Ärzte als auch die Deutsche Gesellschaft der Plastischen Chirurgen (DGPRÄC) verzeichnen eine deutlich gestiegene Nachfrage nach intimchirurgischen Operationen, vor allem der Schamlippenkorrektur.

Allerdings liegt diesem Trend oft nicht allein der Wunsch nach einem „idealen Schambereich“, der bestimmten Schönheitsidealen entspricht, zugrunde. Vielmehr können etwa zu große innere Schamlippen, die durch die äußeren nicht bedeckt sind, nicht nur als unschön empfunden werden. Sie können darüber hinaus echte körperliche Beschwerden auslösen, sodass ihre Korrektur der psychischen sowie physischen Gesundheit dienen kann.

Schränkt die Beschaffenheit des Intimbereichs die Lebensqualität deutlich ein oder verursacht sogar gesundheitliche Probleme, stellt das eine Indikation für die Schamlippenverkleinerung dar.

Schamlippenverkleinerung als gefragteste Intim-OP

Das gängige Schönheitsideal legt nahe, dass die äußeren Schamlippen möglichst symmetrisch sind und die inneren Schamlippen komplett überdecken sollen. In der Realität ist das allerdings bei vielen Frauen nicht der Fall. Oft ragen die inneren Schamlippen und auch der Klitorismantel über die äußeren Schamlippen hinaus.

Die individuelle Schamlippenform ist genetisch bedingt. Dass der eigene Intimbereich von einem vermeintlichen Idealbild abweicht, ist daher vollkommen normal und kein Grund zur Besorgnis. Weiterhin kann sich der Intimbereich durch hormonelle Umstellungen, natürliche Alterungsprozesse oder Schwangerschaften verändern.

Viele Frauen fühlen sich durch das Erscheinungsbild ihrer Schamlippen allerdings nicht nur gestört, sondern im Alltag beeinträchtigt. Die Lebensqualität leidet oft darunter.

Schamlippenkorrekturen stellen darum mittlerweile die am häufigsten durchgeführte Intim-OPs dar.

Bei einer Schamlippenverkleinerung sollte die gesamte ästhetische Einheit, also auch ein vergrößerter Klitorismantel, betrachtet werden und ggf. mit operiert werden.

Medizinische Gründe für eine Schamlippenkorrektur

Obwohl sich einige Frauen allein aus ästhetischen Gründen für eine Schamlippenkorrektur entscheiden, kann der Eingriff dennoch medizinisch indiziert sein. Schließlich können durch eine Vergrößerung der inneren Schamlippen Schmerzen und mechanische Probleme ausgelöst werden.

Eine Vergrößerung der inneren Schamlippen kann etwa beim Tragen enger Kleidung, beim Geschlechtsverkehr oder auch beim Gehen, Radfahren oder Reiten Probleme bereiten.

Schmerzen durch Einklemmen oder Einreißen bei Bewegung und Wundreiben sind häufig die Folge.

Eine Schamlippenverkleinerung der inneren Schamlippen kann diese Beschwerden zuverlässig beheben. Ist auch ein vergrößerter Klitorismantel zu sehen, sollte dieser mit gestrafft werden, um ein schönes und symmetrisches Ergebnis zu erreichen.

Neben den inneren können auch die äußeren Schamlippen zu groß oder klein sein. Die Größe der Schamlippen ist genetisch festgelegt, kann sich aber im Laufe des Lebens verändern. Mit zunehmenden Alter wird das Fettgewebe der Schamlippen abgebaut und die Elastizität der Haut lässt langsam nach. Die äußeren Schamlippen wird weniger voluminös und länger.

Je nach Befund können die äußeren Schamlippen mit Eigenfett wieder aufgefüllt werden oder operativ verkleinert werden. Auch eine Kombination aus beiden Verfahren ist möglich.

Die Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie Dr. Susanne Deichstetter betont: „Eine Frau sollte durch Probleme im Intimbereich in ihrer Lebensqualität nicht eingeschränkt sein.“ Eine Schamlippenverkleinerung ist in erfahrenen Händen einer Intimchirurgin/ eines Intimchirurgen eine risikoarme Operation, durch die eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität erreicht werden kann.

Wie wird eine Schamlippenverkleinerung durchgeführt?

Eine Labienkorrektur wird von spezialisierten Medizinern, Plastischen und Ästhetischen Chirurgen mit Schwerpunkt Intimchirurgie, ambulant unter Lokalanästhesie durchgeführt. Auf Wunsch der Patientin ist auch eine Vollnarkose möglich.

Die Wahl der Operationstechnik ist für das ästhetische Ergebnis nach der Operation entscheidend. Nicht nur die Länge der Schamlippen sollte in die Entscheidung der Technik mit einbezogen werden. Das Gesamtbild des weiblichen Intimbereichs (Vulva) wird mit betrachtet. Insbesondere eine vergrößerter Klitorismantel sollte ebenfalls mit verkleinert werden.

Die Technik wird in der Erstberatung durch einen erfahrenen Intimchirurgen festgelegt.

Intimchirurgische Operationen werden in der Regel mit einem Radiofrequenz-Strom-Gerät durchgeführt. Dadurch kann sehr präzise überschüssige Haut entfernt werden bei gleichzeitiger Blutstillung. Postoperative Risiken werden damit minimiert.

Der Eingriff dauert je nach Technik zwischen 1 bis 2 Stunden.

Kosten der Schamlippenkorrektur werden meist nicht von der Krankenkasse übernommen

Die Kosten, die für eine Schamlippenkorrektur anfallen, können sich individuell unterscheiden und hängen sowohl vom Befund als auch von der angewendeten Operationstechnik ab.

Obwohl die Schamlippenkorrektur oftmals deutlich zur Steigerung der Lebensqualität beitragen kann, werden die Kosten der Operation von den Krankenkassen meist nicht übernommen.

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