
Was ist das HELLP-Syndrom?
Der Begriff des HELLP-Syndroms wurde 1982 vom britischen Arzt Dr. Louis Weinstein geprägt:
- H - Hämolysis - Blutzerfall
- EL - Elevated Liver Enzyms - Erhöhte Lebenwerte
- LP - Low Platelet Count - Nachlassende Blutgerinnung
Symptome des HELLP-Syndroms
Das HELLP-Syndrom entwickelt sich oftmals innerhalb weniger Stunden. Es tritt besonders im letzten Drittel der Schwangerschaft sowie nach der Geburt auf. Das sind die Symptome:
- starke Schmerzen im rechten Oberbauch, ausgelöst durch eine Leberkapselspannung
- Schwellungen bzw. Wassereinlagerungen der Extremitäten und/oder im Gesicht
- Sehstörungen
- Kopfschmerzen
- Gelbfärbung der Haut
- plötzliche Übelkeit, Durchfall und Erbrechen
- heftiges Hautjucken
- Rückenschmerzen im Nierenbereich
Wichtig: Die Symptome müssen nicht zwangsläufig gleichzeitig auftreten. Bei manchen Frauen fehlen sie zum Beispiel oder äußern sich zunächst sehr unspezifisch.
Behandlung des HELLP-Syndroms
Beim HELLP-Syndrom muss schnell gehandelt werden. Behandelt wird vor allem mit blutdrucksenkenden und krampflösenden Medikamenten. Zusätzlich wird das Kind per Kaiserschnitt zur Welt geholt. Tritt die Erkrankung auf, ohne dass alle Laborwerte verändert sind, kann das HELLP-Syndrom auch mit einer therapeutischen Plasmapherese behandelt werden. Dabei wird das Blutplasma der Patientin mit einer Substitutionslösung und frischem Plasma ersetzt.
Beeinflusst das HELLP-Syndrom das Baby?
Das HELLP-Syndrom tritt statistisch bei 0,2 bis 0,85 Prozent aller Schwangerschaften auf und kann für Mutter und Kind sehr gefährlich werden, weshalb das Kind vorzeitig geholt wird. Die Sterblichkeit der Kinder, deren Mütter das Syndrom entwickeln, liegt bei zehn bis 40 Prozent. Zudem kann es beim Ungeborenen zu vorgeburtlichen Entwicklungsstörungen, Sauerstoffmangel oder ein vorzeitiges Ablösen der Plazenta kommen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das HELLP-Syndrom in einer späteren Schwangerschaft wieder auftritt, liegt bei drei bis fünf Prozent.