Zysten können an so gut wie jeder Körperstelle, wie z. B. an den Nieren, Brüsten, Eierstöcken oder auch im Kopf, auftreten. So können Zysten auch in der Gebärmutter entstehen.
Bei Zysten handelt es sich um einen Gewebehohlraum, welcher mit Blut (Schokoladenzyste), Eiter, Talg oder Gewebewasser gefüllt sein kann. Gebärmutterzysten entstehen, wie auch Eierstockzysten, häufig durch zyklusbedingte Hormonschwankungen. Meistens handelt es sich um sogenannte Funktionszysten, die entstehen, wenn ein Follikel heranreift, aber beim Eisprung nicht platzt, sondern weiterwächst. Auch können Funktionsstörungen der Schilddrüse und der Nebennierenrinde das Wachstum von Zysten begünstigen.
Gebärmutterzysten – die Symptome
Zysten werden häufig erst bei der Routineuntersuchung entdeckt, da sie meistens symptomlos sind. Dennoch gibt es Symptome, die auf Zysten hindeuten. Diese machen sich häufig bemerkbar, wenn die Zyste eine bestimmte Größe erreicht hat:
- Rücken- und Bauchschmerzen
- Schmerzen beim Sex
- Schmerzen beim Stuhlgang
- schmerzhaftere Periode
Treten diese Symptome auf, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Mithilfe eines vaginalen Ultraschalls kann der Arzt oder die Ärztin erkennen, wo sich die Zyste befindet, wie groß diese ist und welche Struktur sie besitzt. So kann ausgeschlossen werden, ob es sich um eine gut- oder bösartige Zyste handelt.
Behandlungsmöglichkeiten bei Zysten
Gutartige Zysten, die z. B. durch hormonelle Schwankungen entstanden sind, bilden sich in der Regel innerhalb von sechs Wochen von selbst zurück. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, können Hormonpräparate, wie die
Anti-Baby-Pille, hilfreich sein, um die Rückbildung zu fördern. Möglich ist auch der Einsatz eines
Östrogen-Gegenspielers, sogenannte GnRH-Antagonisten, um die Zystengröße zu reduzieren. Dadurch wird auch ein Hormondefizit behoben, unter anderem auch die Normalisierung des Prolaktinspiegels.
Eine weitere Möglichkeit ist die Gabe von
Progesteron als Tablette oder Zäpfchen, wodurch die Hormone die Zyste zum Platzen bringen.
Da Zysten auch durch eine
Insulinresistenz auftreten können, wie z. B. beim
PCO-Syndrom, sollte diese Resistenz ebenfalls behandelt werden, um künftig die Entstehung neuer Zysten zu vermeiden.
Ohne eine hormonelle Behandlung sollte die Zyste in regelmäßigen Abständen per Ultraschall und Tastuntersuchung kontrolliert werden, bis sich diese komplett zurückgebildet hat.
Wann sollten Zysten operiert werden?
Im Falle von Komplikationen kommen Patientinnen nicht um eine Operation herum. Besonders bei Zysten, die durch Endometriose entstanden sind, werden operativ entfernt. Die OP erfolgt unter Narkose und ist zumeist minimalinvasiv. Es werden nur kleine Schnitte am Bauch gesetzt, durch die die feinen Instrumente in den Bauchraum eingeführt werden. Die Zyste wird geöffnet, sodass das enthaltene Sekret abgesaugt wird. Anschließend wird die leere Hülle der Zyste vom umliegenden Gewebe entfernt. Je nach Lage der Zyste kann der Eingriff auch durch die Vagina durchgeführt werden.