Erste Hilfe in Deutschland – So viel Unsicherheit und Wissenslücken gibt es
Wir denken nicht gerne darüber nach, aber Unfälle und Notfälle können uns jederzeit treffen. Durchschnittlich 50.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Herzstillstand und müssten sofort wiederbelebt werden. Dazu braucht es aber Mitmenschen, die nicht nur in der Lage sind, Erste Hilfe zu leisten, sondern sich auch (zu-)trauen, diese durchzuführen.
Eine augenöffnende Umfrage – mit zuweilen besorgniserregenden Ergebnissen – veröffentlichte der ADAC 2021. Demnach trauten sich nur 52 Prozent der Befragten überhaupt zu, im Notfall Erste Hilfe anzuwenden. Etwa 25 Prozent waren sich unsicher, was ihr Wissen über lebensrettende Maßnahmen anging und das restliche Viertel sah sich gar nicht in der Lage, lebensrettend einzugreifen.
Viele Menschen haben schlichtweg Angst vor Fehlern bei der Ersten Hilfe, die den Verunfallten zum Nachteil werden könnten. Diese Angst kann den Menschen nur durch regelmäßige Erstherlferschulungen und Auffrischungstrainings genommen werden – oder durch Tipps von Gesundheitsprofis wie den Rettungssanitätern Max und Chris, mit denen Charlotte Karlinder für diese Folge des Vital-Gesundheitspodcasts gesprochen hat.
Jetzt in die neue Folge reinhören!
Erste Hilfe: 4 Tipps von Rettungsdienstlern Max und Chris
- Mann kann nichts falsch machen, außer man macht nix: Selbst wenn Sie sich völlig unsicher sind, was in einer Notfallsituation zu tun ist, handeln Sie. Rufen Sie einen Krankenwagen, sprechen Sie Passanten an oder halten Sie Autos auf der Straße an, um um Unterstützung zu bitten. Ist die verunfallte Person ansprechbar und hat Schmerzen, können Sie helfen, indem Sie bei der Person bleiben, ihr beruhigend zusprechen oder einfach ihre Hand halten. Helfen ist einfacher als Sie mitunter denken.
- Nur bewusstlos oder Atemstillstand? Viel wichtiger als einen Druckverband korrekt anlegen zu können, ist es zu erkennen, ob eine verunfallte Person nur bewusstlos ist, oder die Atmung und der Herzschlag ausgesetzt haben. Laien haben oft Angst, zwischen der harmloseren Bewusstlosigkeit und dem Herzstillstand im Notfall gar nicht unterscheiden zu können. Die Rettungsdienstler Max und Chris wissen aber:
Es ist komplett einfach. Wir sind schon lange weg davon, den Puls zu ertasten etc. Als Laie schauen Sie ganz einfach: Atmet die verunfallte Person oder nicht. Und das sieht man tatsächlich sehr schnell, wenn sich der Brustkorb nicht mehr hebt und senkt und die Person blau anläuft. Dann gilt ganz unkompliziert: Beide Hände in der Mitte des Brustkorbs übereinander und mit durchgestreckten Armen etwa 5 Zentimeter tief drücken.
- Reanimation mit Defibrillator ist kinderleicht und selbsterklärend: Im öffentlichen Raum, Betrieben, vielen Geschäften und Bahnhöfen finden Sie überall „AED“-Hinweisschilder. Diese zeigen Ihnen an, wo automatisierte, externe Defibrillatoren für Notfälle zu finden sind. Sie haben Angst, dass Sie im Notfall die AEDs nicht korrekt anwenden? Müssen Sie nicht, denn die kleinen Computer sind selbsterklärend. Starten Sie die AEDs, begleitet das Gerät Sie mit Wort und Ton und gibt exakte Anweisungen, wo und wie Sie Stromdioden an der verunfallten Person anbringen müssen.
- Helfen geht immer: Auch wenn Sie nicht die erste Person an einer Unfallstelle sind und sich dort schon jemand um die verunfallte Person kümmert, können Sie trotzdem helfen. Fragen Sie die Ersthelferin oder den Ersthelfer, ob weitere Hilfe nötig ist. Möglicherweise können Sie einen Rettungswagen rufen oder helfen, die Unfallstelle abzusichern. Bei Unfällen gibt es für Helfer und Helferinnen viel zu tun, teilen Sie sich die Verantwortung.
Erste Hilfe rettet Leben – Zögern Sie nicht
Unfälle und Notfälle passieren leider täglich. Niemand hört es gern, aber auch uns kann es jederzeit treffen. Statistisch gesehen passieren die meisten Unfälle im Haushalt. Auch auf der Arbeit kommt es häufig zu Notfällen. Dann sind die Verunfallten auf sofortige Hilfe angewiesen, und diese kann im Falle des Falles Leben retten. Zögern Sie nicht, Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuleiten, selbst dann, wenn Sie sich nicht sicher sind, in welchem Verhältnis die Herzdruckmassage und Atemspende durchzuführen sind. Für eine Reanimation zu Hause hingegen könnte das LifePad® von Beurer eine Option sein.
Diese Episode wird Ihnen präsentiert von Beurer – dem Experten für Gesundheit und Wohlbefinden. Beurer ist als Traditionsunternehmen der Marktführer in Deutschland für Blutdruckmessgeräte, Massageprodukte und schmiegsame Wärme. Mehr zu Beurer hören Sie auch im Laufe der Folge. Auch auf Instagram und Facebook finden Sie spannende Informationen von Beurer.
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