Die langfristigen Nebenwirkungen nach einer COVID-19-Infektion reichen von Geschmacks- und Geruchsverlust bis hin zu Erschöpfung, Kurzatmigkeit und Müdigkeit. Aber auch Haarausfall wurde als häufiges Symptom berichtet. Obwohl diese Nebenwirkung beunruhigend sein könnte, ist sie in den meisten Fällen nur von kurzer Dauer.
Was verursacht den Haarverlust?
Im Durchschnitt verliert der Mensch etwa 100 bis 150 Haare pro Tag. Verliert man jedoch täglich und über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare, spricht man von Haarausfall. Dieser kann unter anderem genetisch bedingt sein, durch falsche Ernährung, als Symptom einer zugrundeliegenden Krankheit oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente ausgelöst werden. Doch auch eine SARS-CoV-2-Infektion könnte der Grund dafür sein, dass Ihnen beim täglichen Kämmen oder beim Waschen büschelweise Haare ausfallen.
Haarausfall nach Corona
Diese Art des Haarausfalls wird auch Telogen Effluvium genannt und beschreibt einen plötzlich starken Haarausfall, der durch ein frühzeitiges Eintreten der Haarzellen in die telegene Phase (die Ruhephase der Haarzelle) verursacht wird.
Normalerweise durchläuft jedes Haar drei Phasen - eine Wachstumsphase (Anagenphase), eine Übergangsphase (Katagenphase) und eine Ruhephase (Telogenphase), nach der die Haarsträhne ausfällt und der Follikel den gesamten Prozess wiederholt. Nur fünf bis 10 Prozent der Haare sollten sich zu einem bestimmten Zeitpunkt in dieser Ruhephase befinden. Hohes Fieber, schwere Krankheiten, emotionaler Stress, eine Schwangerschaft oder andere Stressfaktoren für den Körper können jedoch dazu führen, dass Menschen bis zu 50 Prozent ihrer Haare verlieren.
Als Folge der hohen Belastung des Körpers ist der natürliche Haarzyklus gestört und es wechseln mehr Haare als üblich direkt in die Ausfallphase (telogene Phase). Auch eine Corona-Infektion kann einen Telogen Effluvium verursachen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Körper, wenn er sich auf die Bekämpfung von Viren oder Bakterien konzentriert, weniger Energie auf Dinge wie das Haarwachstum verwendet. Dabei fällt das Haar jedoch nicht sofort aus, sondern löst sich in der Regel einige Wochen bis Monate nach dem Ereignis aus seiner Verankerung. Wie genau diese körperlichen und emotionalen Stressfaktoren das Telogene Effluvium auslösen, ist noch nicht endgültig geklärt.
Das können Sie tun
Die gute Nachricht: Ein Telogenes Effluvium verschwindet oft von selbst und es werden wieder neue Haare gebildet. Doch es dauert eben, bis wir die sehen. Dennoch sind Menschen, die unter dem Haarausfall leiden, besorgt und möchten wissen, was sie tun können, um den Haarausfall einzudämmen:
Auch wenn es schwerfällt, sollten Sie versuchen, positiv zu bleiben und abzuwarten. Antihaarausfall-Lotionen oder -Shampoos können keinen Wechsel zurück in die Wachstumsphase bewirken und sind daher wirkungslos. Sie können jedoch versuchen, optimale Bedingungen für die anstehende Wachstumsphase zu schaffen. Bewegung, Stressreduzierung und eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit zahlreichen Vitaminen können helfen, das Wachstum der Haare zu unterstützen.
Einige der Nährstoffe, die für das Haarwachstum wichtig sind, sind:
- Biotin
- Zink
- Selen
- Eisen
Um weiteren Haarausfall zu vermeiden, ist ebenfalls ein vorsichtiger Umgang mit den Haaren wichtig. Ziehen Sie beim Kämmen nicht am Haar und vermeiden Sie so gut es geht Lockenstäbe, Glätteisen oder andere Styling-Geräte, die das Haar erhitzen. Diese können die Haarfollikel schädigen und schwächen und zu weiterem Haarausfall führen.
Weitere Tipps zum Thema Haarausfall finden Sie in unserem Artikel: Tipps gegen Haarausfall, die wirklich helfen