
Ein intaktes Immunsystem wehrt zuverlässig Erkältungen ab. Um es in den nächsten Monaten bei seinen Aufgaben zu unterstützen, brauchen Sie erfreulicherweise nur Dinge zu beachten, die ohnehin Vergnügen bereiten: Bewegung an der frischen Luft zum Beispiel. Ausreichend Ruhe und Entspannung. Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung. Und ein paar überraschende Kleinigkeiten, die wir für Sie herausgefunden haben.
1. Warme Füße an kalten Tagen
Erstaunlich, aber bei kalten Füßen verengen sich auch die Blutgefäße in den Schleimhäuten der Atemwege. Das drosselt die Durchblutung – und damit die Zahl der Abwehrzellen, die vorbeikommen, um Erreger un schädlich zu machen. Mit den richtigen Winter schuhen können Sie das verhindern. Nehmen Sie ein Paar mit dicker Sohle und eine halbe Nummer größer als sonst. So bildet sich ein Wärmepolster. Bei Eiseskälte legen Sie noch eine Schaffellsohle ein oder ziehen Sie zwei Paar dünne Socken über.
2. Küssen erlaubt!
Bei einem Kuss geht im Körper ein Feuerwerk der Botenstoffe los. Unter anderem setzt das Küssen Hormone und Neuropeptide frei, die glücklich machen und immunschädliche Stresshormone wie Cortisol abfangen. Andere Botenstoffe aktivieren die Killerzellen im Blut, die für das Bekämpfen von Krankheitserregern zuständig sind.
3. Genügend schlafen
Unser Immunsystem arbeitet nachts auf Hochtouren. In den Tiefschlafphasen werden Wachstumshormone ausgeschüttet. Sie nutzt der Körper zum Reparieren von Zellen und zum Stärken der Abwehr. Gönnen Sie sich rund sieben bis acht Stunden Schlaf.
4. Schleimhäute feucht halten
Erkältungsviren gelangen meist über die Atemwege in den Körper. Das Risiko steigt, wenn die Schleimhäute durch die trockene Heizungsluft winzige undichte Stellen bekommen. Deshalb die Luft regelmäßig befeuchten: jede Stunde kurz lüften, Wasserschalen aufstellen. Trinken Sie mindestens einen Liter pro 25 Kilo Körpergewicht am Tag. Zuckerfreier Kaugummi regt den Speichelfluss an und hält die Schleimhäute feucht. So können sich Erreger schlecht festsetzen.
5. Finger aus dem Gesicht nehmen
Beim Telefonieren oder Nachdenken greifen wir oft unbewusst an die Augen oder Nase. Durchschnittlich fassen wir uns alle vier Minuten ins Gesicht! Über die Hände können die Erreger dabei auf die empfindlichen Schleimhäute übertragen werden. Wer es schafft, diese Gewohnheit aufzugeben, schneidet ihnen quasi den Weg ab.
6. Raus gehen bei jedem Wetter
Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft schützt nachweislich: Bereits 30 Minuten täglich Walken oder Radfahren steigert die Aktivität der Immunzellen um bis zu 30 Prozent. Außerdem verbessert der Sauerstoff-Schub insgesamt die Durchblutung.
7. Mehr Ballaststoffe essen
Sie stecken nur in pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Getreide und Mandeln. Ballaststoffe gelangen unverdaut in den Darm und dienen dort den nützlichen Darmbakterien als Nahrung. Die sind wichtige Helfer des Immunsystems. Mehr als 60 Prozent der Abwehrzellen werden im Darm gebildet.
8. Stress abbauen
Wer tagsüber viel arbeitet, baut oft Spannung auf. Negativer „Disstress“ verengt die Herzkranzgefäße, stört so die Versorgung des Herzens mit Sauerstoff und schwächt die Abwehr. Nehmen Sie sich für abends etwas vor, auf das Sie sich freuen. Probieren Sie Entspannungsmethoden aus, zum Beispiel autogenes Training.
9. Auf Zahnpflege achten
In der Erkältungszeit ist gründliche Zahnpflege besonders wichtig. So verhindern Sie, dass sich schädliche Bakterien im Mund ansiedeln und z. B. über wundes Zahnfleisch in den Körper gelangen. Das würde die Abwehr herausfordern. Kämen dann noch Erkältungsviren hinzu, könnte sie das überfordern. Putzen Sie sich deshalb mindestens zwei Mal täglich gründlich die Zähne und benutzen Sie täglich Zahnseide für die Zwischen räume und einen Zungenschaber. Sauerstoffscheuende „anaerobe“ Bakterien verstecken sich oft in den Zungenfurchen.
10. Ausgewogen essen
Natürlich braucht der Körper auch Vitamine und Mineralien für eine starke Abwehr. Eine abwechslungsreiche, ausgewogene Mischkost versorgt Sie mit allen wichtigen Stoffen.
Auch mit den Top Sieben der Vitalstoffe:
- Vitamin C (Zitrusfrüchten, Äpfel, Orangen, Paprika)
- Vitamin E (Mandeln)
- Beta Carotin (Karotten, Leber)
- Flavonoide (Grapefruit)
- Zink (Lauch, Fleisch)
- Alliin (Knoblauch)
- Selen (Paranüsse, Rettich)
11. Gründlich Hände waschen
Das verhindert die Kontaktinfektion. Handflächen und Fingerzwischenräume (!) einseifen, kräftig gegen einander reiben. Unter fließendem Wasser abspülen und sorgfältig abtrocknen. Besonders wichtig nach Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln, nach der Toilette und vor dem Essen. Senkt laut einer USStudie das Infektrisiko um bis zu 60 Prozent.
12. Rauchen reduzieren
Studien belegen, dass Raucher mit einem erhöhten Infektrisiko leben. Zum einen deshalb, weil Nikotin die Aufnahme von Sauerstoff ins Blut erschwert. Den benötigt der Körper für alle Stoffwechselvorgänge. Zum anderen enthält das Blut von Rauchern weniger Antikörper (Immunglobuline). Sie dienen der Abwehr fremder Substanzen und Mikroorganismen.
Erstellt / aktualisiert am: 12.09.2019