Jedes Jahr erkranken laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Deutschland rund 7.300 Frauen an bösartigen Tumoren der Eierstöcke. Betroffene Frauen erhalten die Diagnose in einem höheren Lebensalter und sind durchschnittlich 68 Jahre alt. Wie jede Krebserkrankung entsteht Eierstockkrebs aufgrund von Veränderungen in den Genen. Normale Körperzellen verwandeln sich in bösartige Krebszellen, die unkontrolliert und zerstörend wachsen. In den Eierstöcken können sich die Tumore in verschiedenen Gewebe- und Zellarten entwickeln. Am häufigsten treten Epitheliale Tumore auf, die die oberste Zellschicht befallen. Je früher der Tumor festgestellt wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Das relative Fünf-Jahres-Überleben bei Eierstockkrebs liegt bei 43 Prozent. Bei etwa 1 von 4 Patientinnen ist der Eierstockkrebs erblich bedingt.
Im Bauchfell und in den Eileitern selbst können sich ebenfalls Metastasen bilden. Hierbei handelt es sich aber nicht um Eierstockkrebs, sondern um Bauchfellkrebs und Eileiterkrebs. Diese beiden Tumorarten werden jedoch genauso behandelt wie Eierstockkrebs. Viele junge Frauen haben Zysten in den Eierstöcken, die in der Regel gutartig und von daher kein Eierstockkrebs sind.
Als Risikofaktoren für Eierstockkrebs zählen:
- ein höheres Alter
- Unfruchtbarkeit
- Kinderlosigkeit
- Übergewicht
- eine Hormontherapie nach der letzten Regelblutung im Leben
Symptome von Eierstockkrebs
Eierstockkrebs bleibt in frühen Stadien häufig lange Zeit unbemerkt. Beschwerden sind erst dann spürbar, wenn der Krebs bereits in Becken und Bauchhöhle gewachsen ist. Folgende Symptome können auf Eierstockkrebs hindeuten:
- Völlegefühl
- Blähungen
- unklare Bauchschmerzen
- unüblich häufiges Wasserlassen
- Veränderungen des Stuhlgangs
- Verdauungsbeschwerden
- zunehmender Bauchumfang oder Atembeschwerden durch Wasseransammlung im Bauchraum (Aszites)
- unklare Gewichtsabnahme
Wichtig: Viele dieser Symptome können auf harmlosere Erkrankungen hindeuten. Sollten Sie über einen längeren Zeitraum, immer wieder diese Beschwerden verspüren und über 50 sein, sollten Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen.
Eierstockkrebs: Diagnose und Behandlung
Bei Verdacht auf eine Eierstockkrebserkrankung wird eine ausführliche Anamnese sowie verschiedene Untersuchungen wie Abtasten, Ultraschall, MRT oder PET durchgeführt, um eine Diagnose stellen zu können. Bei der Behandlung von Eierstockkrebs müssen die Ärzte berücksichtigen, in welchem Stadium sich der Tumor befindet, um welche Tumorart es sich handelt und den allgemeinen Gesundheitszustand der Patientin beachten.
In der Regel ist eine Operation notwendig, bei der versucht wird, möglichst den gesamten Tumor zu entfernen. Gewebeproben des Tumors geben Aufschluss, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Je nach Tumorbefall müssen auch die Eierstöcke entfernt werden. Die Patientinnen sind nach diesem Eingriff unfruchtbar und befinden sich in der Menopause, die Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Scheidentrockenheit und Gewichtszunahme hervorrufen kann. Auch die Knochendichte kann abnehmen. Körperliche Veränderungen und seelische Belastungen können sich auf das Sexualleben der Patientin auswirken.
Nach der Operation erhalten Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs eine Chemotherapie, um das Wachstum von Krebszellen zu verhindern und Metastasen, die bereits im Körper gestreut haben, abzutöten.
Eierstockkrebs vorbeugen
Auch Frauen, die einen gesunden Lebensstil pflegen, können an Eierstockkrebs erkranken. Die Faktoren, die das Risiko für Eierstockkrebs senken können, sind schwierig umzusetzen, da diese nicht für alle Frauen infrage kommen:
- Viele Geburten
- Längere Stillzeiten
- Anti-Baby-Pille, da sie den Eisprung hemmt.
- Sterilisation, die die Eileiter verschließt.
In Deutschland gibt es kein gesetzliches Angebot zur Früherkennung von Eierstockkrebs.