Warum ist die Delta-Variante so besorgniserregend?
Die Delta-Variante, die in Indien entdeckt wurde, breitet sich zunehmend auch in Europa aus. Der Wert der Infektionen lag in Deutschland vergangene Woche laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei rund 6 Prozent. In der Vorwoche betrug dieser 3,7 Prozent. Es sei jedoch nicht die Frage, ob Delta das Infektionsgeschehen in Deutschland dominiere, sondern wann, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Freitag.
Im Gegensatz zur Alpha-Variante und des ursprünglichen Coronavirus ist die Mutation ansteckender und resistenter gegenüber Impfstoffen. Carsten Watzl, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, sagte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Delta ist noch ein Stück ansteckender als die derzeit vorherrschende Virusvariante Alpha. Anhand der bisherigen, noch unsicheren Daten bräuchte man wohl rund 85 Prozent immune Menschen in der Bevölkerung, um die Ungeimpften indirekt mit zu schützen.“
Wie schnell breitet sich die Delta-Variante aus?
Laut der Datenschätzung der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England ist das Risiko, Personen aus dem eigenen Haushalt anzustecken, schätzungsweise um 60 Prozent erhöht. „Man vermutet, dass die Delta-Variante sich schneller überträgt oder leichter übertragen wird als die Alpha-Variante“, sagte die Virologin Sandra Ciesek im NDR-Podcast Coronavirus-Update.
Welche Symptome treten bei der Delta-Variante auf?
Die Delta-Variante verursacht etwas andere Symptome als frühere Corona-Typen. Wie die BBC berichtete, ähneln sie typischen Erkältungssymptomen wie eine laufende Nase, Kopfschmerzen und eine raue Kehle. Im Gegensatz zu den bisherigen Mutationen tritt bei der Delta-Variante nicht der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns auf. Demnach kann sich die Erkrankung mit der Delta-Variante wie eine stärkere Erkältung anfühlen – was die Mutation so heimtückisch macht.
Wie gut wirken die Corona-Impfstoffe gegen die Delta-Variante?
Eine vollständige Impfung mit Biontech/Pfizer soll eine Schutzwirkung von rund 90 Prozent haben. Bei dem mRNA-Impfstoff Moderna wird eine ähnlich hohe Wirksamkeit erwartet. Bei dem Vektorimpfstoff AstraZeneca soll die vollständige Impfung zu etwa 60 Prozent vor einer Infektion schützen. Eine einfache Impfung aller Impfstoffe hat laut britischen Daten eine viel geringere Wirksamkeit von etwa 33 Prozent. Demnach können auch einfach Geimpfte an der Delta-Variante erkranken und dieser weitergeben. Deshalb ist es wichtig, dass sich zügig möglichst viele Menschen vollständig mit den Vakzinen durchimpfen lassen.