Geringere Viruslast bei geimpften Personen
Die monatliche „REACT 1“-Studie des Imperial College of London untersucht seit April vergangenes Jahr die Ausbreitung von SARS-CoV-2 und zeigt: Ungeimpfte Personen haben ein dreimal so hohes Risiko, sich mit dem Coronavirus anzustecken wie vollständig Geimpfte. Aber seit Beginn der Impfkampagne ist bekannt: Die Corona-Impfstoffe bieten keinen hundert prozentigen Schutz vor einer Ansteckung mit Covid-19. Ein gewisses Restrisiko, sich anzustecken, bleibt. „Die Viruslast eines geimpften Infizierten ist im Regelfall deutlich niedriger als bei einer ungeimpften Person“, erklärt Christian Bogdan, Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie an der Uniklinik Erlangen, gegenüber der Nachrichtensendung zdfheute.
Wie leicht können geimpfte Personen andere Menschen anstecken?
Wie ansteckend geimpfte Personen sind, ist schwierig zu beurteilen, „weil hierzu komplexe kontrollierte Studien zur Erregerübertragung zwischen geimpften und ungeimpften Personen notwendig wären“, so Bogdan. Hinzu kommt, dass Infizierte einen asymptomatischen Verlauf haben und daher keine Beschwerden wie Husten oder Schnupfen auftreten können. Laut Bogdan nimmt die Wahrscheinlichkeit allerdings ab, das Virus auszuscheiden und somit andere Personen zu infizieren. Allerdings weist das Robert-Koch-Institut (RKI) darauf hin, dieses Risiko durch das Einhalten der Infektionsschutzmaßnahmen zu reduzieren und demnach die empfohlenen Schutzmaßnahmen (Alltagsmasken, Hygieneregeln, Abstandhalten, Lüften) weiterhin einzuhalten.
Delta-Variante: Impfung schützt vor schweren Verläufen
Nun breitet sich die Delta-Variante des Coronavirus weiter in Europa aus. Sie gilt als ansteckender und resistenter gegenüber den Impfstoffen als bisherige Mutanten. Gelten diese Erkenntnisse daher auch für die neue Mutation? „Was die Weitergabe der Delta-Variante durch Geimpfte betrifft, ist die Datenlage für diese noch relativ neue Variante noch nicht gut genug, um das schlussendlich beurteilen zu können“, sagt der Leipziger Impfstoff-Forscher Torben Schiffner. Auch wenn Delta als deutlich aggressiver gilt, sei laut dem Experten eine Impfung immer noch zu empfehlen, damit der Körper besser vorbereitet sei. Auch im Falle eines sogenannten Impfdurchbruchs schützt eine Impfung wesentlich besser vor einem schweren Verlauf.
Quellen: zdf.de, rki.de