Verstopfungen als Anzeichen von Krankheiten

Verstopfungen als Anzeichen von Krankheiten

Es gibt viele Gründe für Verstopfungen. In den meisten Fällen ist der ausbleibende Stuhlgang harmlos. Allerdings können Verstopfungen auch ein Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein.

Unser Darm ist ein Gewohnheitstier. Äußere Einflüsse wie ungesunde sowie ballaststoffarme Ernährung, Stress oder zu wenig Bewegung können Ihnen daher schnell mal aus dem Takt bringen und vorübergehend für Verstopfungen sorgen.

Woran erkenne ich Verstopfungen?

Von Verstopfungen ist die Rede, wenn Sie weniger als dreimal die Woche Stuhlgang haben und beim Ausscheiden des Stuhls stark pressen müssen. Der Suhl hat eine klumpige und harte Konsistenz. In den meisten Fällen sind Verstopfungen harmlos und verschwinden wieder von allein. Viel Bewegung, eine ballaststoffreiche Ernährung oder Bauchmassagen regen den Darm und somit auch die Verdauung an.

Auf diese Krankheiten weisen Verstopfungen

Sollten Ihre Beschwerden allerdings anhalten oder immer wiederkehrend sein, können Ihre Verstopfungen Anzeichen von Krankheiten sein.

Erkrankungen an Magen und Darm

Naheliegende Erkrankungen, die mit Verstopfungen einhergehen, sind Krankheiten des Magen-Darm-Trakts. Dazu zählen zum Beispiel das Reizdarmsyndrom, eine Magenschleimhautentzündung, Magengeschwüre oder in schweren Fällen Krebserkrankungen an Dünn- und Dickdarm. Meistens gehen diese Erkrankungen mit noch weiteren Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Bauchschmerzen, Sodbrennen oder einem Druck- und Völlegefühl einher. Um die genaue Ursache herauszufinden, sollten Sie daher einen Arzt aufsuchen.

Diabetes mellitus Typ 2

Verstopfungen sind ein häufiges Anzeichen bei Diabetikern. Denn ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel kann die Nerven schädigen und dementsprechend auch die Nerven betreffen, die sich auf Ihre Darmtätigkeit auswirken. Kommt es zu einer Störung, gerät die Darmbewegung ins Stocken und der Darminhalt kann nicht wie gewohnt weitertransportiert werden, sodass es zu Verstopfungen kommt. Betroffene Diabetiker sollten mit ihrem Arzt über geeignete Behandlungsmethoden sprechen. In vielen Fällen kann die Einnahme von bestimmten Medikamenten die Verdauungsprobleme lindern. Auch eine gesunde Ernährung sowie die Pflege der Darmflora durch Pro- und Präbiotika können ratsam sein.

Multiple Sklerose

Eine gestörte Darmfunktion tritt bei MS-Patienten häufig auf. Die Ursachen hierfür sind unterschiedlich. Möglicherweise kann der Abbau von Myelin im Gehirn die Nervenübertragung, welche für die Darmtätigkeit entscheidend ist, gestört sein. Die Folgen sind verlangsamte Darmtätigkeiten und letztendlich Verstopfungen. Da MS-Erkrankte aufgrund der Nervenschäden unter extremer Müdigkeit leiden können, kann es schnell zu einem Bewegungsmangel kommen, der sich auf den Darm auswirkt. MS-Patienten können auch Stuhlinkontinenz haben, da der Schließmuskel erschlaffen kann oder die Sensibilität des Enddarms gestört ist.

Schilddrüsenunterfunktion

Die Schilddrüsenhormone regulieren den gesamten Stoffwechsel. Bei einer Unterfunktion des Organs zirkulieren nicht genügend Schilddrüsenhormone im Blut, sodass alle gesamten Stoffwechselvorgänge verlangsamt werden – so auch die Verdauung. Aus diesem Grund können Personen mit einer Schilddrüsenunterfunktion vermehrt unter Verstopfungen leiden. Weitere Anzeichen einer Unterfunktion der Schilddrüse sind Kälteempfindlichkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Konzentrations- und Gedächtnisstörungen.

Verstopfungen: Wann sollte ich zum Arzt?

Wenn Ihre Verstopfungen immer wiederkehren oder Sie weniger als drei Stuhlgänge die Woche haben, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, der die genaue Ursache feststellen kann. Wenn zusätzlich weitere Beschwerden wie Blut im Stuhl, Übelkeit und Erbrechen, Fieber sowie ein aufgeblähter und schmerzender Bauch auftreten, sollten Sie sich umgehend in ärztliche Behandlung begeben. Möglicherweise droht ein lebensgefährlicher Darmverschluss.

Video: Darum sollte man kein feuchtes Toilettenpapier verwenden

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