Stuhlgang: Was ist normal?
Wie oft jeder auf Toilette muss, ist ganz individuell. Einige haben jeden Tag Stuhlgang, andere nur jeden zweiten Tag. Unser Darm ist kein Schweizer Uhrwerk, sondern ein sensibles Organ, das seinem eigenen Rhythmus folgt und auf bestimmte Lebensmittel sowie äußere Einflüsse wie Stress reagiert. Die Verdauung ist ein komplexer Prozess, an dem eine Gruppe von Organen (Mund, Speiseröhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm) beteiligt ist, die unsere Nahrung verdaut und absorbiert. Wenn ein Ablauf nicht richtig funktioniert, kann der gesamte Verdauungsprozess verlangsamt werden.
Von einer Darmträgheit ist die Rede, wenn man über einen längeren Zeitraum weniger als zwei oder dreimal die Woche Verdauung hat. Betroffene sollten einen Arzt aufsuchen, um ernste Erkrankungen aufzuschließen. Die häufigsten Ursachen sind auf eine ungesunde Lebensweise zurückzuführen. Ein paar Veränderungen können bereits große Auswirkungen haben und für eine regelmäßige Verdauung sorgen.
Ernähren Sie sich ausgewogen
Essen Sie vor allem ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse, die lange satt halten, die Darmfunktion fördern und Verstopfungen vorbeugen. Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee, um die Verdauung anzuregen und zu verhindern, dass der Stuhl hart wird.
Essen Sie langsam
Wer langsamer isst, ist schneller satt! Hören Sie auf Ihr natürliches Sättigungsgefühl, das etwa nach 20 Minuten nach dem Essen einsetzt. Ihr Magen ist nicht übermäßig gefüllt und kann die Nahrung besser mit dem Magensaft vermischen und zerkleinern. Von daher nehmen Sie sich genügend Zeit für Ihre Mahlzeiten und kauen Sie gründlich, um es Ihrer Verdauung leichter zu machen. Sie sollten Ihrem Darm auch genügend Pausen gönnen und Zwischenmahlzeiten möglichst weglassen. Ein zeitlicher Abstand von etwa vier Stunden entlastet Magen und Darm, unterstützt die Verdauungsarbeit und sorgt für eine regelmäßige Verdauung.
Bewegen Sie sich
Wir sitzen viel zu viel – was unserem Darm gar nicht gefällt, da er auch träge wird. Versuchen Sie ausreichend Bewegung in Ihren Alltag zu integrieren. Legen Sie zum Beispiel nach dem Mittagessen einen Verdauungsspaziergang ein. Bereits 20 Minuten Bewegung unterstützen den Darm bei seiner Arbeit. Zusätzlich können durch Bauchmassagen die Nervenverbindungen im Darm stimuliert werden, wodurch die natürliche Darmbewegung angeregt wird.
Pflegen Sie eine Routine
Unser Darm ist ein Gewohnheitstier und mag Umstellungen gar nicht. Gehen Sie von daher immer zur Toilette, wenn Sie einen Darmreiz verspüren. Halten Sie den Stuhlgang jedoch unterdrückt, reagiert Ihr Darm mit Verstopfungen. Essen Sie möglichst immer zur gleichen Zeit, damit der Darm die Möglichkeit hat, regelmäßig zu verdauen. Ihre Routine sollten Sie auch an Urlaubs- und Feiertagen pflegen. Längerer Schlaf oder andere Essenszeiten haben direkten Einfluss auf Ihre regelmäßige Verdauung.
Meiden Sie Stress
Sorgen, Angst oder Stress schlagen uns schnell mal auf den Magen und Darm und manche reagieren mit Durchfall, Verstopfungen oder Bauchschmerzen auf diese Belastungen. Von daher ist es wichtig, Ihr psychisches Wohlbefinden in Balance zu halten und gezielt Ihre mentale Gesundheit zu stärken. Gönnen Sie sich regelmäßig Ruhepausen vom stressigen Alltag und tun Sie das, was Ihrer Psyche gut tut. Vor allem regelmäßiges Meditieren und Yoga beruhigt und festigt den Geist. Auch ein Spaziergang oder ein wohltuendes Bad sorgen für Entspannung, die ebenfalls Magen und Darm beruhigt.
Schlafen Sie genügend
Ein schlechter Schlaf wirkt sich negativ auf Ihre Darmgesundheit aus. Das Verdauungsorgan benötigt ebenfalls Ruhepausen, um zu regenerieren. Studien zufolge kann ein zu kurzer oder gestörter Schlafrhythmus dazu führen, dass sich die Bakterienzusammensetzung der Darmflora verändern kann. Dieses bakterielle Ungleichgewicht kann daher auch Ihre Verdauung beeinflussen und Krankheiten wie Diabetes oder Übergewicht fördern. Die optimale Schlafdauer ist individuell und hängt vom Alter ab. Experten empfehlen, pro Nacht etwa sieben bis acht Stunden zu schlafen.