Reizdarm-Syndrom: 5 Anzeichen

An 5 körperlichen Anzeichen erkennen Sie ein Reizdarm-Syndrom

Ein Reizdarm geht mit verschiedenen Beschwerden einher, die auch auf andere Krankheiten des Verdauungstraktes hinweisen können. Eine Diagnose wird meist gestellt, wenn ein typischer Beschwerde-Komplex vorliegt. Aber welche Symptome sind typisch? Wir erklären, welche 5 Anzeichen auf ein Reizdarm-Syndrom hinweisen. 

Was ist ein Reizdarm-Syndrom?

Ein Reizdarm (Colon irritabile) bezeichnet eine Funktionsstörung des Darms, die verschiedene Beschwerden auslösen kann. In den meisten Fällen treten bei einem Reizdarm ein wiederkehrender Bauchschmerz sowie Veränderungen der Häufigkeit und der Beschaffenheit des Stuhls auf. Nahrungsaufnahme oder Stress können die Symptome verschlimmern. Die Erkrankung kann die Lebensqualität Betroffener enorm einschränken und eine große Belastung für sie darstellen. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Woher kommt der Reizdarm?

Die genauen Ursachen eines Reizdarm-Syndroms sind noch nicht bekannt und müssen weiter erforscht werden. Mögliche Ursachen können eine gestörte Darmtätigkeit, verstärkte Schmerzwahrnehmung oder Veränderungen der Darmwand sein. Bei vielen Erkrankten tritt durch eine andere Bakterienzusammensetzung eine veränderte Darmflora auf. Noch ist jedoch unklar, ob das der Auslöser oder die Folge des Reizdarms ist.

Reizdarm-Syndrom: 5 Anzeichen

Da die Beschwerden variieren und teilweise auch anderen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes zugeordnet werden können, stellt die Diagnose eines Reizdarms Mediziner oft vor eine Herausforderung. Einen Test, mit dem die Krankheit eindeutig identifiziert werden kann, gibt es bisher nicht. Ein typischer Beschwerde-Komplex erleichtert die Diagnose jedoch. Zu den typischen körperlichen Anzeichen gehören:

1. Bauchschmerzen

Ein typisches Symptom bei einem Reizdarm sind Bauchschmerzen. Dadurch, dass sich die Muskeln verkrampfen, kann es zu häufig auftretenden, krampfartigen oder stechenden Schmerzen im Bauch kommen. Auch Schmerzen, die sich wie Seitenstiche anfühlen, sind möglich. Wie oft und wie stark die Beschwerden auftreten, kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Die Bauchschmerzen können zusammen mit oder unabhängig vom Stuhlgang auftreten. Nach dem Toilettengang können sie sich verbessern oder verschlimmern.

2. Völle- und Druckgefühl

Betroffene leiden auch häufig unter einem Völle- oder Druckgefühl. Auch ein angespannter Bauch und häufiges Aufstoßen können vorkommen. Die Nahrungsaufnahme kann die Symptome verschlimmern. Das Völle- und Druckgefühl kann sowohl in Kombination mit Durchfall als auch bei Verstopfungen auftreten.

3. Durchfall

Die Darmbewegungen können bei einem gereizten Darm verändert sein, wodurch sich der Darminhalt langsamer oder schneller bewegt. Das kann beispielsweise zu Durchfall führen. Von Durchfall spricht man, wenn der Stuhl weich bis flüssig ist und die Darmentleerung mehr als dreimal täglich stattfindet. Auch Schleimablagerungen im Stuhl kommen vor.

4. Verstopfungen

Aufgrund der veränderten Darmbewegungen können auch Verstopfungen ausgelöst werden. Der Stuhl ist bei Betroffenen sehr hart und die Stuhlentleerung erfolgt höchstens dreimal wöchentlich. Menschen mit einem Reizdarm haben ebenfalls oft das Gefühl, dass der Darm sich nicht richtig entleert.
Auch ein Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfungen ist möglich.

5. Blähbauch und Blähungen

Ebenso typisch ist das Gefühl zu viel Luft im Bauch zu haben. Dass Gase im Darm entstehen, gehört zu einer gesunden Verdauung dazu. Durch eine gestörte Darmbewegung oder eine veränderte Verwertung von aufgenommener Nahrung können diese bei einem Reizdarm jedoch im Übermaß entstehen. Ein Blähbauch und Blähungen sind die Folge.

Weitere Symptome

Auch Müdigkeit und Kopfschmerzen können auftreten. Zudem geht ein Reizdarm oft mit psychischen Symptomen wie depressive Verstimmungen, Depressionen, Angststörungen und chronischem Stress einher. Experten vermuten, dass das Darmnervensystem bei Betroffenen mit Reizdarm-Syndrom überaktiv ist. Das führt zu Beschwerden im Bauch, kann aber auch die Psyche beeinflussen.

Experten teilen das Reizdarm-Syndrom in vier verschiedene Unterkategorien ein: Reizdarm, der überwiegend mit Verstopfungen einhergeht, Reizdarm, der überwiegend mit Durchfall einhergeht, Reizdarm, der überwiegend mit einem Wechsel aus beidem einhergeht sowie Reizdarm, der nicht zu den bereits genannten passt.

Video: Der Darm – Organ der Superlative

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