Morbus Crohn ist eine entzündliche chronische Darmerkrankung. Dabei tritt die Erkrankung meist im letzten Dünndarmabschnitt bzw. am Anfang des Dickdarms auf. Im Härtefall können gar alle Abschnitte vom Enddarm durch die Speiseröhre, bis hin zum Mundraum betroffen sein.
Symptome und Diagnose bei Morbus Crohn
Patienten haben zumeist über einen längeren Zeitraum bestimmte Symptome, welche auf eine entzündliche Darmschleimhaut hindeuten. Gelegentlich ertasten Ärzte Verhärtungen im rechten Unterbauch oder stellen krankhafte Veränderungen im After fest. Um sicherzugehen, ob diese Anzeichen für Morbus Crohn sprechen, wird hiernach ein Blutbild erstellt. Häufig sind eine Anämie (Blutarmut) oder ein Nährstoffmangel weitere Symptome.
Im Einzelnen klagen Betroffene meist über:
- wässrige bis schleimige Durchfälle (bleiben einige Wochen bestehen)
- Gewichtsabnahme durch hohen Flüssigkeitsverlust
- starke Bauchschmerzen und heftige Bauchkrämpfe
- Müdigkeit aufgrund von Blutarmut
- allgemeines Unwohlsein und körperliche Schwäche
- Gelenkschmerzen
- Fieber
- Entzündungen der Augen, der Haut, der Leber oder der Gelenke
- Abnahme der Knochendichte oder Knochenschwund
Diagnose
Eindeutig festgestellt, wird die Erkrankung schließlich in der Gastroenterologie, zumeist mittels einer Darmspiegelung. Bei dieser Untersuchung wird eine Gewebeprobe aus dem Darm eingehend im Labor untersucht, Fisteln und Stenosen deuten dann darauf hin. Dies sind Engstellen im Darm und sichern die Unterscheidung von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, einer sehr ähnlichen entzündlichen Darmerkrankung, ab.
Ebenfalls kann die Diagnose durch Ultraschall, anhand einer verdickten Magen-Darm-Wand gestellt werden. Weitere Erkennungsmaßnahmen sind das MRT (Magnet-Resonanz-Tomografie), die Computertomografie und besondere Röntgenuntersuchungen.
Auslöser und Ursachen für die chronische Darmentzündung
Die Schulmedizin ist sich bis heute unsicher, welche Faktoren wirklich zu dieser Krankheit führen. Man geht jedoch davon aus, dass verschiedene Einflüsse in Wechselwirkung miteinander der Auslöser sind. Dieser führt dann zu der Autoimmunerkrankung, nun arbeitet der Körper gegen sich selbst.
Zu dieser Korrespondenz des Körpers wurden mittlerweile mehr als 70 vererbbare Gene mitverantwortlich gemacht. Weiterhin ist man sich heutzutage sicher, dass Rauchen den Ausbruch der Erkrankung fördern kann. Auch Umwelteinflüsse, wie z. B. das Leben in der Stadt werden diskutiert. Hinzu kommen psychische Faktoren, die hier nicht außer Acht gelassen werden dürfen.
Linderung durch Medikamente und Schmerzmittel
Morbus Crohn ist bislang nicht heilbar. Durch entsprechende therapeutische Interventionen kann Qualität und Freiheit in eurem Leben zurückgewonnen werden. Möglich ist dies vor allem durch z. B. Kortison, da es die heftigen Entzündungen während der Schübe abmildert.
Den Schmerzen und Krämpfen kann überdies mit Schmerz- und Entkrampfungsmitteln gut entgegengewirkt werden.
Ist das Vorkommen der Krankheitsschübe besonders hoch, z. B. wenn nach einem Schub ca. eine Woche später bereits der nächste auftritt, sollten hier dauerhaft Medikamente eingenommen werden. Dadurch lassen sich spätere Schübe verzögern bzw. verhindern. Wichtig ist auch, den begleitenden Mineralstoff- und Vitaminmangel, per Tabletteneinnahme, oder Spritzen auszugleichen.
Sind Beschwerdebilder zu stark ausgeprägt, sollten Sie eine Operation in Erwägung ziehen. In Deutschland werden im Schnitt zwei von drei Morbus Crohn Patienten operiert. Die im Zuge der Krankheit entstandenen Geschwüre und Fisteln können dann samt der daraus resultierenden Symptome beseitigt werden. Durch einen Eingriff ersparen Sie sich euch Schmerz und Ärger. Für die Gastroenterologen ist es ein gewöhnlicher Routineeingriff.
Ernährung bei Morbus Crohn
Bei dieser Erkrankung ist eine gute Ernährungsweise ein wichtiger Aspekt, um dem Körper verloren gegangene Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien, Fette und Eiweiße erneut zuzuführen. Gerade bei Schüben sollte der durchfallbedingte Wasserverlust unbedingt durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr ausgeglichen werden.
Zusätzlich sollten Sie Ihren Körper nicht mit schwer Verdaulichem belasten. Greifen Sie hier vorzugsweise zu leicht bekömmlichen Lebensmitteln. Dazu bieten sich beispielsweise Gemüsebrühen an. Bestenfalls finden Sie für sich selbst bzw. mithilfe eines Diätassistenten heraus, was Ihnen am besten bekommt, denn jeder Körper bzw. jede Darmerkrankung reagiert anders. Achten Sie außerdem stets darauf, dass Sie Ihre Nahrung gründlich kauen, da dies die Verdauung erleichtert. Zudem ist es wichtig, dass schwache Patienten auf eine erhöhte Kalorienzufuhr achten.
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Weiterhin kann eine gesunde Darmflora durch die Anwesenheit positiver Darmbakterien, sogenannte Milchsäurebakterien oder auch probiotische Bakterien, Entzündungen vorbeugen bzw. abmildern. Somit treten Abszesse und Fissuren seltener auf.
Vergessen Sie nicht, dass das Rauchen nicht ein Risikofaktor für die Entstehung der Krankheit ist, sondern dessen Verlauf auch negativ beeinflusst. Ein Verzicht ist hier daher dringend angeraten!
Body Positivity: Umgang mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen
Seit 2016 gibt es die Kampagne #TrotzCED, die von Takeda Pharma ins Leben gerufen wurde. Auf Facebook, Instagram und www.ced-trotzdem-ich.de können sich Patienten, die an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden, austauschen und informieren. Zusätzlich soll das Thema rund um Darmerkrankungen in der Öffentlichkeit enttabuisiert werden.
Das neueste Projekt zielt auf das Thema "Body Positivity" ab, um das Körperbewusstsein und Selbstwertgefühl von Betroffenen zu stärken. Dafür erzählen drei junge Frauen ihre Geschichte und machen vor allem jüngeren Betroffenen damit Mut. Darin erzählen sie, wie sie mit ihrer Erkrankung umgehen, wie die Diagnose war und wie sich ihr Leben danach verändert hat.