Morbus Crohn: 4 Nährstoffe, die fehlen könnten

Morbus Crohn: 4 Nährstoffe, die fehlen könnten

Ein gesunder Darm regelt nicht nur die Verdauung, sondern ist auch für die Aufnahme von Nährstoffen entscheidend. Und genau diese kann im Falle einer Erkrankung mit Morbus Crohn beeinträchtigt sein. Infolgedessen kann es daher zu einer Unterversorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen kommen. Das müssen Betroffene wissen! 

Was ist Morbus Crohn?

Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine entzündliche Darmerkrankung, die im gesamten Organ auftreten kann. Bei den meisten Morbus Crohn-Patienten sind in der Regel der untere Dünndarm und der Übergang zum Dickdarm betroffen. Dabei kann sich die Darmschleimhaut oberflächlich entzünden oder aber tiefere Schichten der Darmwand. Dies äußert sich durch Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Blähungen.

Morbus Crohn verläuft in Schüben. Auf akute Entzündungsphasen folgen beschwerdefreie Zeiten.  Bestimmte, äußere Einflüsse wie Rauchen, Stress oder eine ungesunde Ernährung können einen Morbus Crohn-Schub auslösen. Wieso Morbus Crohn auftritt, ist medizinisch noch nicht vollständig geklärt. Aber meistens spielt die genetische Veranlagung eine Rolle und Ärzte vermuten eine Autoimmunreaktion. Der Körper produziert demnach Antikörper gegen das eigene Abwehrsystem und schwächt so den Darm. 

Nährstoffmangel bei Morbus Crohn

Da eine intakte Darmschleimhaut entscheidend für die Aufnahme von Nahrungsmittelbestandteilen ist, leiden Patienten mit Morbus Crohn während eines Schubs vermehrt unter einem Nährstoffmangel. Zusätzlich schwemmt der auftretende Durchfall Flüssigkeit und wichtige Nährstoffe aus dem Körper. Hinzu kommt, dass aufgrund der Erkrankung Betroffene bestimmte gesunde sowie nährstoffreiche Lebensmittel meiden, da diese die Beschwerden verschlimmern können. Dazu gehören zum Beispiel scharfe Gewürze, Rohkost oder Obst. In Zusammenhang mit der erschwerten Nährstoffaufnahme kann daher eine Unterversorgung mit lebensnotwendigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen kommen. Dazu gehören:

Eisen

Das Spurenelement ist am Sauerstofftransport und an der Speicherung von Sauerstoff in der Muskulatur beteiligt. Nicht wenige Morbus Crohn-Patienten leiden unter einer Unterversorgung mit Eisen. Laut Angaben des Berufsverbands Deutscher Internistinnen und Internisten haben rund 60 bis 80 Prozent der Patienten einen Eisenmangel und rund ein Drittel sogar eine Anämie. Der Eisenverlust kann zum Teil über Geschwüre der Darmschleimhaut, einer Mangelernährung oder über eine verminderte Aufnahme hervorgerufen werden.

Calcium

Für stabile Knochen und Zähnen darf ein Mineralstoff nicht fehlen – und zwar Calcium! Die Aufnahme erfolgt im Dünndarm über Rezeptoren. Bei Morbus Crohn-Erkrankten funktionieren diese Rezeptoren nicht einwandfrei. Stattdessen wird das Calcium vermehrt mit dem Stuhl ausgeschieden. Die Folge: Um den Calciumspiegel konstant zu halten, bedient sich der Körper an den Reserven aus Knochen und Zähnen. Kommt es zu einer Unterversorgung, kann sich dies über trockene Haut, Muskelkrämpfe und eingeschränkte Beweglichkeit äußern.

Vitamin D

Unter dem Einfluss von Sonnenlicht auf der Haut bilden wir Vitamin D, das wir unter anderem für starke Knochen und verschiedene Stoffwechselvorgänge benötigen. Nur einen kleinen Anteil können wir über die Nahrung aufnehmen. Hierzulande leiden vor allem in der kalten und dunklen Jahreszeit viele Menschen unter einem Vitamin-D-Mangel. Dieser Unterversorgung beeinflusst auch Morbus Crohn. Eine Studie konnte feststellen, dass Betroffene mit einem Vitamin-D-Mangel häufiger unter schwereren Schüben leiden. 

Magnesium

Für ein gut funktionierendes Herz, starke Muskeln sowie für zahlreiche Enzymreaktionen ist Magnesium äußerst notwendig. In der Regel decken wir unseren Magnesiumbedarf mit der Ernährung gut ab. Da allerdings die Resorption bei Morbus Crohn-Patienten häufig eingeschränkt ist, kann es zu einer Unterversorgung des Spurenelements kommen. Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Abgeschlagenheit und psychische Symptome wie innere Unruhe oder Konzentrationsschwäche können die Folge sein. 

Wichtig: Bei Verdacht auf einen Nährstoffmangel sollten Sie Ihren Hausarzt oder Ihrer Hausärztin aufsuchen. Eine Blutuntersuchung kann genau feststellen, ob eine Unterversorgung vorliegt. Auf dieser Grundlage kann Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen gezielt Nahrungsergänzungsmittel empfehlen. 

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