Gestörte Darmflora: Diese 3 Folgen drohen

Gestörte Darmflora: Diese 3 Folgen drohen

Die Darmflora regelt nicht nur unsere Verdauung, sondern hat maßgeblichen Einfluss auf unsere Gesundheit. Gerät das Mikrobiom ins Ungleichgewicht, kann uns das mitunter krank machen. Diese Folgen drohen bei einer gestörten Darmflora.

Unsere Darmflora besteht aus Billionen von Bakterien, deren Gesamtheit auch als Mikrobiom oder Mikrobiota bezeichnet wird. Sie ist nicht nur für die Verdauung von Nahrung zuständig, sondern trägt auch bedeutend zur Gesundheit des restlichen Körpers bei. Beispielsweise produzieren gesunde Darmbakterien kurzkettige Fettsäuren wie die Propionsäure, welche unter anderem für das Gehirn wichtig sind. Ist die Darmflora jedoch infolge einer Erkrankung, einer Antibiotika-Therapie oder jahrelanger Fehlernährung verarmt und aus dem Gleichgewicht geraten, besteht eine sogenannte Dysbiose – die Fehlbesiedlung des Darms. Eine gestörte Darmflora kann mit ernsten Folgen einhergehen.

Gestörte Darmflora: Diese 3 Folgen drohen

1. Übergewicht

Laut einer Veröffentlichung im renommierten Wissenschaftsjournal Science spricht die aktuelle Datenlage dafür, dass sich die Zusammensetzung unserer Mikrobiota stark verändert, wenn wir die typische moderne Ernährungsweise mit Fertigprodukten, Fast Food & Co. praktizieren. Eine solche Veränderung und Fehlbesiedlung der Darmflora wirkt sich unter anderem auf unsere Kalorienaufnahme und unser Hunger- bzw. Sättigungsgefühl aus. Daher können Übergewicht und Adipositas durchaus die Folgen eines aus dem Gleichgewicht geratenen Mikrobioms sein. Diese Erkenntnis kann man sich jedoch in der Behandlung Adipositas auf kuriose Art und Weise zunutze machen. Bereits einige Studien haben gezeigt, dass das Einpflanzen der Darmbakterien einer gesunden, normalgewichtigen Person in den Darm eines Adipositas-Patienten zu einem deutlichen Gewichtsverlust beitragen kann. 

2. Entzündungen im Körper

Da die meisten Immunzellen unseres Körpers im Darm lokalisiert sind, ist es wenig verwunderlich, dass eine gestörte Darmflora auch Auswirkungen auf unser Immunsystem hat. So trägt ein verarmtes Mikrobiom, wie es infolge unserer stark verarbeiteten und hyperkalorischen Ernährung auftritt, dazu bei, dass vermehrt stille Entzündungen im Darm und im restlichen Körper entstehen. Eine solche „low-grade inflammation“ kann das Risiko für zahlreiche Krankheiten erhöhen und laut Forschenden unter anderem die Entstehung von Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Demenz erhöhen. Ebenso werden entzündliche Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Rheuma hierdurch begünstigt.

3. Durchlässigere Darmbarriere

Eine gestörte Darmflora wirkt sich auch auf die Darmwände und deren Schutzbarriere aus, welche das Eindringen von Bakterien und anderen Keimen in unsere Blutbahn verhindert. So kann etwa die Fehlbesiedlung des Darms dazu führen, dass sich die Durchlässigkeit der Darmbarriere erhöht, was auch als Leaky Gut (engl.: „undichter Darm“) bekannt ist. Unklar ist noch, ob es sich beim Leaky Gut um eine eigenständige Krankheit handelt, die durch ungesunde Ernährung und Umweltfaktoren wie Abgase hervorgerufen wird, oder ob es lediglich die Folge von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa, Morbus Crohn oder Zöliakie ist. Fest steht allerdings, dass eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmbarriere – auch Permeabilität genannt – schwere Folgen haben kann. Im schlimmsten Falle droht sogar ein septischer Schock.

Quellen: science.org, ernaehrungsmed-praev.uni-hohenheim.de, ndr.de

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