Corona-News 2022: 4 neue Long-Covid-Symptome entdeckt

Corona-News 2022: 4 neue Long-Covid-Symptome entdeckt

Eine neue Studie legt nahe, dass Long-Covid oder Post-Covid scheinbar auch Auswirkungen auf die Funktionen des autonomen Nervensystems haben kann. Damit gehen neue mögliche Langzeitsymptome einher, die Ärzte und Ärztinnen bei der Diagnose und Behandlung von Long-Covid in Betracht ziehen müssen.

Störungen des autonomen Nervensystems nach Covid-Erkrankung

Mittlerweile ist bekannt, dass Menschen, die an Long-Covid oder Post-Covid leiden, durchaus neurologische Störungen erleben können. Typischerweise werden mit Long-Covid neurologische Langzeitfolgen wie kognitive Einschränkungen, Geruchssinnstörungen oder Schlafstörungen verbunden. Forschende fanden jetzt aber heraus, dass Long-Covid sich in einigen Betroffenen nicht mit neurologischen Störungen bemerkbar macht, sondern scheinbar das autonome Nervensystem angreift.

Das autonome Nervensystem ist auch als vegetatives Nervensystem bekannt. Es steuert alle für uns überlebensnotwendigen Grundfunktionen des Körpers. Da diese innerkörperlichen Grundfunktionen allesamt vollständig automatisch ablaufen, wird dem Nervensystem ein gewisser Grad an Autonomie zugesprochen. Auf die Funktionen des autonomen Nervensystems haben wir keinen willentlichen Einfluss. Solche Funktionen umfassen etwa den Blutdruck, Pulsrate, Atmung, Herzschlag, Verdauung oder Stoffwechsel.

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Diese Symptome können auftreten

Um festzustellen, inwiefern das autonome Nervensystem langzeitlich durch eine Corona-Erkrankung gestört sein kann, erstellten Forschende für ihre Studie einen Fragenkatalog mit 31 Fragen. Dieser wurde von 180 Long-Covid-Betroffenen beantwortet. Zusätzlich fanden bei den Studienteilnehmenden verschiedene Messungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks statt. Auch wurden sie speziellen Stehtests unterzogen, um Veränderungen der Pulsrate und des Blutdrucks beobachten zu können. Die Untersuchungen wurden in einer Long-Covid-Ambulanz vorgenommen.

Die Forschenden stellten nach der Auswertung der Ergebnisse und Antworten des Fragebogens fest, dass das autonome Nervensystem oft durch Long-Covid betroffen zu sein schien. Folgende Störungen wurden beobachtet:

  1. gestörter Blutdruck (besonders nach Aufstehen Schwindel und Benommenheit)
  2. gestörtes Schwitzen (übermäßiges und vermehrtes Schwitzen auch nach geringer Anstrengung)
  3. gestörte Pupillenfunktion (Lichtempfindlichkeit und Beeinträchtigung der Sehschärfe)
  4. Störungen der Verdauung (Durchfall oder Verstopfung nach Mahlzeiten, Übelkeit und Erbrechen nach dem Essen möglich)

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Neurologische Störungen und Störungen des autonomen Nervensystems können bei Betroffenen übrigens gleichzeitig präsent sein. Auch Verdauungsprobleme wurden bei den Studienteilnehmenden beobachtet. Ärzte und Ärztinnen könnten mit den Ergebnissen solcher Studien wichtige Erkenntnisse gewinnen, um Long-Covid besser diagnostizieren zu können.

Long-Covid: Wer ist besonders gefährdet?

Die Forschung zum neuartigen Corona-Virus SARS-CoV-2 laufen auf Hochtouren. Leider ist bisher noch nicht klar, welche Bevölkerungsgruppen ein besonderes Risiko tragen, nach einer Corona-Infektion Long-Covid-Symptome zu entwickeln. Es scheint allerdings einen Zusammenhang zwischen der Schwere der Erkrankung und der Wahrscheinlichkeit für Long-Covid zu geben.

Wenn Sie nach einer überstandenen Corona-Infektion Veränderungen feststellen – seien es Kurzatmigkeit, anhaltender Fatigue, Schlafprobleme oder einige der hier im Artikel erwähnten Symptome – suchen Sie Ihren Hausarzt oder Hausärztin auf. Zusammen mit den Profis können Lösungen und Behandlungsmöglichkeiten besprochen werden.

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