Im Zusammenhang mit der Corona-Impfung kann es seltene Fälle des Guillain-Barré-Syndroms geben, das nach einer Johnson & Johnson- sowie AstraZeneca-Impfung aufgetreten ist. Die US-Times berichtete von etwa 100 Fällen in den Staaten. Das GBS trat üblicherweise zwei Wochen nach der Impfung auf und betraf in den USA hauptsächlich ältere Männer. „Insgesamt ist das GBS-Risiko durch die Impfung gegen SARS-CoV-2 nach heutigem Kenntnisstand als sehr gering einzustufen – und wir haben zum Glück eine wirksame Therapie dieses Krankheitsbilds zur Verfügung“, so Prof. Peter Berlit, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Neurologie.
Symptome des Guillain-Barré-Syndroms
Beim Guillain-Barré-Syndrom handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die von Muskelschwächen bis hin zu Lähmungen führt. Mediziner gehen beim GBS davon aus, dass es sich um eine Autoimmunreaktion handelt, bei der sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet.
Die ersten Schwächesymptome treten meist in den Beinen auf und breiten sich oben auf den Körper aus. Manchmal können die ersten Symptome in den Armen oder im Kopf auftreten und sich nach unten ausbreiten. Zu den Symptomen gehören:
- Schwächegefühl
- Kribbeln und Taubheitsgefühl in Armen, Beinen oder im Gesicht
- Empfindungsverlust
- Reflexe sind abgeschwächt
- Bei schwerwiegender Erkrankung: Schwäche der Gesichts- und Schluckmuskulatur
- doppektes Sehen
- Blutdruckschwankungen
- Atemnot
- Herzrhythmusstörungen
- Harnverhalten
- Starke Verstopfung
Laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) ist das GBS-Risiko insgesamt jedoch sehr gering. Das Auftreten des Syndroms wurde auch bei einigen Grippeimpfungen beobachtet. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat das Guillain-Barré-Syndrom als sehr seltene Nebenwirkung in die Produktinformation Covid-19-Impfstoffs von Janssen aufgenommen.
Guillain-Barré-Syndrom behandeln
Betroffene, welche diese Symptome nach einer Corona-Impfung bei sich bemerken, sollten sich von einem Arzt behandeln lassen. Je eher die Diagnose GBS gestellt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine vollständige Heilung. Die Betroffenen erhalten zur Therapie entweder hoch dosiert intravenös Immunglobuline oder es erfolgt eine Plasmapherese, ein Entnahmeverfahren, bei dem die krankheitsauslösenden Autoantikörper herausgefiltert werden.