
Es gibt drei verschiedene Arten der Harninkontinenz:
- Dranginkontinenz
- Belastungs- oder Stressinkontinenz
- Mischinkontinenz
Die Mischinkontinenz ist eine Mischung aus der Dranginkontinenz und der Belastungs- oder Stressinkontinenz. Zur richtigen Behandlung der Inkontinenz ist es wichtig herauszufinden, um welche Form der Inkontinenz es sich handelt.
Was sind die Symptome einer Blasenschwäche?
Wie bereits erwähnt kommt es darauf an, welche Form der Blasenschwäche vorliegt. Es treten also auch vielerlei verschiedene Symptome auf.
- Belastungsinkontinenz: Es kommt zu einem ständigen Urinverlust, wenn der Druck im Bauchraum erhöht ist. Dies ist der Fall beim Tragen oder Heben schwerer Gegenstände. Es kommt aber ebenfalls zu einer Erhöhung des Drucks im Bauchraums wenn man Niesen, Hussen, Lachen oder Pressen muss. Der Urinverlust ist jedoch nicht immer ziemlich hoch. Er kann von ein paar Tropfen bis hin zum Urinverlust in Form eines Urinstrahls kommen. Sollte es sich um eine starke Form der Belastungsinkontinenz handeln, kann es durchaus vorkommen, dass bei jeder Bewegung Urin verloren wird.
- Dranginkontinenz: Der erkrankte Mensch verspürt immer wieder einen plötzlichen, übermäßigen und starken Harndrang. In der Regel ist die Blase nicht mal ansatzweise gefüllt mit Urin. Der Betroffene schafft es dann nicht mehr rechtzeitig eine Toilette aufzusuchen. Es kommt dann zu einem schwallartigem Urinabgang. Diese Art des Harndrangs kann sehr häufig und mehrmals pro Stunde vorkommen.
- Mischinkontinenz: Bei der Mischinkontinenz kommen die Symptome der Belastungsinkontinenz gemeinsam mit dem Symptomen der Dranginkontinenz vor. Die Mischinkontinenz ist also eine Mischung aus der Dranginkontinenz und der Belastungsinkontinenz. Die Belastungsinkontinenz wird nicht mehr Stressinkontinenz genannt, da verschiedene Ärzte der Ansicht sind, dass man die Stressinkontinenz nicht auf psychischen Stress zurückführen kann sondern auf die körperliche Belastung.
Was sind die Ursachen für eine Harninkontinenz?
Eine Harninkontinenz entsteht durch eine Schwächung des Beckenbodens. Aber was genau ist der Beckenboden? Er besteht zunächst auch Muskeln und Bindegewebe. Das Becken bildet die untere Grenze zwischen Schambein, Steißbein und den beiden seitlichen Sitzbeinhöckern. Durch die vielen Muskeln und Bänder des Beckenbodens werden die inneren Organe auf ihrer Position gehalten und stützen somit den Blasenschließmuskel.

Wie äußert sich die Belastungsinkontinenz bei Frauen?
Jährlich erkranken viel mehr Frauen an der Belastungsinkontinenz als Männer. Frauen haben zwar ein breiteres Becken, aber leider auch schwächere Beckenbodenmuskeln. Der Beckenboden der Frauen hat drei Durchtrittsstellen, die Harnröhre, die Scheide und den Enddarm. Männer dagegen, haben nur zwei Durchtrittsstellen. Diese Öffnungen stellen dennoch natürlich vorkommende schwache Glieder im Beckenboden dar.
Durch eine Schwangerschaft und die darauffolgende Entbindung wird der Beckenboden zusätzlich gefordert. Daher ist es nicht ausschließbar, dass es in den letzten Monaten einer Schwangerschaft zu einer Belastungsinkontinenz kommen kann. Diese verschwindet aber in den meisten Fällen direkt nach der Geburt wieder. Es kann durchaus auch während der Entbindung zu einer postpartalen Harninkontinenz kommen, diese sollte aber ebenfalls in der Regel innerhalb eines Jahres nach Geburt des Kindes, wieder verschwunden sein. Frauen können einer Harninkontinenz auf Grund einer Schwangerschaft und anschließender Entbindung aber vor einer Schwangerschaft und Geburt vorbeugen, indem sie den Beckenboden zusätzlich trainieren. Es gibt spezielle Beckenbodentrainings, die die Harninkontinenz vorbeugen oder zur Heilung beisteuern.
Ebenfalls kann durch eine vorherige Operation im Becken kann das Gewebe des Beckenbodens strapaziert und geschwächt werden. Dadurch kommt es zu einer Ausleierung der Bänder, da das Bindegewebe nachgibt. Das Bindegewebe kann jedoch auch nachgeben, wenn sich die Frau in den Wechseljahren befindet. Sollte man von Geburt aus ein schwächeres Bindegewebe haben, kann eine später folgende Harninkontinenz ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.
Das Gefüge des Beckenbodens verschiebt sich. Somit können die inneren Organe des Beckens absinken. Sollte durch eine Operation oder einer Geburt eine Nervenverletzung entstanden sein, so kann es vorkommen, dass die Muskeln und Bänder des Beckens keine ausreichenden Signale mehr erhalten und somit nicht rechtzeitig aktiviert werden können. Wenn sich dann der Druck im Bauchraum erhöht, kann es vorkommen, dass es beim Husten, schweren Heben oder Tragen und Lachen zu ungewolltem Verlust von Urin kommen kann.
Durch ein chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) kann es ebenfalls dazu kommen, dass der Beckenboden ständige Druckspitzen aushalten muss. Diese Erkrankung könnte den Beckenboden ebenfalls schwächen und es kann zu einem Urinverlust kommen. Der Beckenboden kann durch Sportarten wie beispielsweise Radfahren, Joggen, Yoga oder ganz bestimmtes Beckenbodentraining traininert werden.
Wie äußert sich die Belastungsinkontinenz bei Männern?
Bei männlichen Betroffenen kommt es in den seltensten Fällen vor, dass eine Harninkontinenz entsteht, durch schwaches Bindegewebe. Es ensteht in der Regel nur durch Verletzungen oder chirurgische Eingriffe im Bereich des Beckens. Dies könnte vorkommen, wenn Prostatakrebs diagnostiziert wurde und eine Operation an der Prostata durchgeführt werden muss. Die Operationen die durchgeführt werden, werden meist nur aus einem ganz speziellen Grund durchgeführt und sind deshalb sehr bewährt. Das Risiko, dass eine Harninkontinenz einstellt, ist den Ärzten zwarbewusst aber muss eingegangen werden, damit die notwendige Behandlung bei einer Krebserkrankung funktionieren kann.
Die Inkontinenz die nach einer Prostataoperation hervorgerufen werden kann, kann innerhalb von 12 Monaten nach der Operation wieder abklingen. Garantieren kann der Arzt dies jedoch nicht. Das Risiko kann also nie gleich null geschätzt werden. Sollte die Prostate komplett entfernt werden kann es vorkommen, dass die restlichen inneren Organe weiter absinken und somit auch eine Harninkontinenz entsteht. Durch die Veränderung der Lageposition kann der Schließmuskel seine gewohnte und vollständige Kraft nicht mehr entfalten.
Was sind die Ursachen bei einer Dranginkontinenz?
Bei dieser Form der Inkontinenz kommt es dazu, dass die Blase den Urin nicht mehr ausreichend speichern konnte. Also wird fälschlicherweise ein Signal abgegeben, dass zeigt, dass die Blase voll ist. Als Folge davon ist ein sehr plätzlicher eintrtender und ununterdrückbarer Harndrang, der zum unfreiwilligen Abgang von Urin führen kann. In solchen Fällen spricht man von einer Überaktivität der Blase. Männer leiden demnach also häufiger an einer Überaktivität der Blase anstatt an einer Harninkontinenz. Der Harndrang wird im zunehmenden Alter häufiger.
Aber welche Ursachen kommen denn für eine sogenannte Dranginkontinenz in Frage? Gründe für eine Dranginkontinenz sind Nervenschäden, Nervenreizungen, die beispielsweise nach einer Operation enstehen können, Multiple Sklerose, Parkinson, Alzheimer, Diabetes mellitus oder ständige Reizungen der erkrankten Blase, diese können durch Blasensteine oder Harnwegsinfektionen entstehen. Bei Männern kann es zu einer Harninkontinenz kommen, die durch eine Prostatavergrößerung oder einer Harnröhrenverengung hervorgerufen wird.