Wir sitzen zu viel: 10 Folgen von Bewegungsmangel
1. Ihre Muskeln verkümmern
Diese Folge von Inaktivität ist nur allzu logisch: Benutzen wir unsere Gliedmaßen nicht, verkümmern die entsprechenden Muskeln. Denn jedes Gramm Muskulatur verbrennt selbst im Ruhezustand dauerhaft Energie und damit Kalorien. Evolutionär bedingt versucht unser Körper jedoch, Energie für schlechte Zeiten zu sparen, weswegen Muskeln, die nicht benötigt werden, auch schnell wieder abgebaut werden.
2. Ihr Körperfettanteil nimmt zu
Wenn Ihre Muskulatur durch zu viel Sitzen und zu wenig Bewegung verkümmert, steigt im Gegenzug Ihr Körperfettanteil. Vor allem gefährliches und hormonell aktives Bauchfett setzt sich an, wenn Sie inaktiv sind. Das beste Mittel dagegen: Eine Kombination aus Ausdauersport und Kraftsport, um sowohl Ihre Fettverbrennung anzukurbeln, als auch Ihre Muskelmasse zu erhöhen.
3. Ihre Organe werden krank
Wenn Sie sich zu wenig bewegen, verkümmert mit der Zeit Ihr Herzmuskel. In der Folge nimmt die Pumpleistung Ihres Herzens und damit Ihre Ausdauer und Belastbarkeit ab. Doch auch andere Organe wie die Leber leiden unter dem Bewegungsmangel – Zivilisationskrankheiten wie die Fettleber sind da vorprogrammiert.
4. Ihre Knochen werden brüchig
Knochen, die regelmäßig durch Wandern, Nordic Walking oder Joggen belastet werden, werden mit der Zeit stärker. Findet keine oder nur wenig Beanspruchung statt, verringert sich hingegen die Knochendichte. Je weniger Substanz der Knochen hat, umso leichter kann er brechen. Daher ist Bewegungsmangel einer der größten Risikofaktoren für Osteoporose. Der beste Schutz vor fatalen Knochenbrüchen im Alter ist daher regelmäßiger Sport und eine Verringerung der Sitzzeit.
5. Ihre Blutgefäße erstarren
Sitzen wird seit einiger Zeit als das neue Rauchen bezeichnet – und da ist was dran. Denn ähnlich wie das Rauchen einer Zigarette verschlechtert auch Inaktivität den Zustand unserer Blutgefäße. Die Innenwand der Blutbahnen – auch Endothel genannt – sorgt eigentlich dafür, dass sich unsere Arterien entspannen, um den Blutfluss zu erleichtern. Zu wenig Bewegung stört die Endothelfunktion und sorgt somit für starre Gefäße sowie ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck und Arteriosklerose.
Video: Bewegung im Berufsalltag – so bleiben Sie am Schreibtisch fit
6. Sie bekommen Verstopfungen
Unser Darm transportiert den Nahrungsbrei durch wellenartige Muskelkontraktionen in Richtung Ausgang. Neben einer ballaststoffreichen Ernährung regt auch moderate körperliche Bewegung die Aktivität unseres Darmes an. Fehlt einer dieser Faktoren, erlahmt auch der Darm und das Essen verbleibt länger im Verdauungstrakt. Die Folge: Verstopfungen sowie ein erhöhtes Darmkrebsrisiko. Bewegen Sie sich daher regelmäßig, um auch Ihren Darm in Schwung zu halten. Das Gute: Ein Spaziergang oder ein lockerer Ausdauerlauf sind hierfür völlig ausreichend.
7. Sie sterben früher
Eine 14-jährige Studie der American Cancer Society hat gezeigt, dass eine längere tägliche Sitzzeit tatsächlich mit einem höheren Sterberisiko verbunden ist. Die Forscher verglichen hierzu die Alltagsaktivität von über 100.000 amerikanischen Probanden und entdeckten, dass diejenigen Männer, die am Tag sechs oder mehr Stunden saßen, ihr Risiko eines verfrühten Todes um 20 Prozent erhöhten. Bei den Frauen der Studie erhöhte sich die Sterberate sogar um 40 Prozent. Das größte Problem: Selbst abendlicher Sport konnte die negativen Effekte des Sitzens nicht wettmachen. Denn auch die Probanden, die jeden Tag nach ihrer sitzenden Tätigkeit Sport trieben, hatten erhöhte Sterberaten. Die einzige Lösung: Unterbrechen Sie spätestens alle 60 Minuten Ihre Sitzphasen! Bereits das Steigen von ein paar Treppenstufen oder ein kurzer Spaziergang um den Block können Ihr Leben verlängern.
8. Ihr Risiko für Diabetes steigt
Während Typ-1-Diabetes erblich bedingt auftritt, wird Diabetes Typ 2 durch einen ungesunden Lebensstil ausgelöst. Neben einer zuckerreichen Ernährung mit häufigen Snacks zwischen den Hauptmahlzeiten, führt auch der Bewegungsmangel dazu, dass Ihr Blutzuckerspiegel außer Kontrolle gerät. Denn Zucker wird auch in unsere Muskeln eingeschleust, um dort als Energielieferant zu dienen. Wird insbesondere die Beinmuskulatur nicht ausreichend betätigt, verbleibt der Zucker in den Blutbahnen und kann auf Dauer Entzündungen und eine Insulinresistenz – Diabetes Typ 2 – auslösen.
9. Ihre Stimmung verschlechtert sich
Während der Corona-Pandemie haben viele Menschen das Spazieren für sich entdeckt, festgestellt, wie gut es ihnen tut und es seitdem fest in ihren Alltag eingebaut. Und auch Waldbaden erfreut sich seit Jahren wachsender Beliebtheit, da es Stress abbaut, die innere Ruhe fördert und für gute Laune sorgt. Fehlt diese Bewegung und das Sammeln neuer Eindrücke in der Natur, fühlen wir uns häufig schlechter und erfahren beispielsweise in der kalten Jahreszeit den sogenannten Winter-Blues. Aufgrund der Effekte auf die Psyche wird Sport daher auch in der Therapie von Depressionen angewendet.
10. Ihre Gedächtnisleistung nimmt ab
Das Sprichwort „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ könnte wahrer nicht sein. Denn neben der Auswirkung auf unsere Stimmung beeinflusst Bewegung auch die Gedächtnisleistung unseres Gehirns. Logisch erschien die Annahme schon immer, da Sport nicht nur zur verbesserten Durchblutung im restlichen Körper, sondern auch im Gehirn führt. Wissenschaftliche Studien bestätigen diese Vermutung. Sport gilt daher als eines der besten Mittel gegen kognitiven Verfall. Fehlt die regelmäßige Bewegung, kann es vor allem im Alter schneller zu Erinnerungslücken und sogar Demenz kommen.