

Für diese Serie habe ich mich ja schon oft zum Affen gemacht. Aber dieses Mal – das ist schwer zu toppen. Mit den weißen Ohrenschalen der „Orette“ sehe ich aus wie eine Comic-Figur à la „Hasi-Mausi“. Schlimm! Allein für den Blick in den Spiegel braucht es eine nahezu unmenschlich große Portion Selbstbewusstsein. Aber das Plastikding in aller Öffentlichkeit (Vorschlag des Herstellers: in Vorträgen, Führungen, Konzerten) aufsetzen – da stoße ich an meine Grenzen.
Schade eigentlich, denn die Idee hinter der „Orette“ ist pfiffig und simpel zugleich. Kennt jeder: Wenn wir jemanden nicht richtig verstehen, fragen wir: „Was hast du gesagt?“ und halten automatisch eine Hand muschelförmig hinters Ohr. Ein cleverer Reflex, denn so werden die Schallwellen besser aufgefangen und gebündelter in den Gehörgang geleitet, die Geräusche hinter der Hand gleichzeitig abgeschirmt.
Das Versprechen
Hersteller: Orette GmbH, www.orette.com
Slogan: Ein intensives Klangerlebnis für Genießer
Prinzip: Zwei parabelförmige Schalen fangen Schallwellen auf und bündeln sie.
Preis: In Schwarz, Weiß oder Transparent für 49 Euro plus 5 Euro Versand- und Portokosten
Nach diesem akustischen „Verstärker-“ Prinzip funktionieren auch die zwei höhenverstellbaren Kunststoff-Schalen am Kopfbügel. Sie fokussieren tatsächlich das Hören. Alles wird lauter, deutlicher – sogar die eigene Stimme. Ich kann mich besser auf ein Gespräch konzentrieren, muss keine störenden Nebengeräusche mehr ausblenden. Das entspannt. Und hohe Töne höre ich plötzlich Fledermausverdächtig gut.
Mein Fazit
Erfolg nach kurzer Zeit: Auch bei dickster Geräuschkulisse kann ich sofort besser hören.
Heilender Effekt: Weniger Stress für Ohren, Kopf und Nerven – das ist doch schon was.
Einfach anzuwenden: Ja, wie Kopfhörer aufsetzen, Schalen auf Ohrhöhe einstellen, fertig.
Zur Wiederholung empfohlen: Ja. Wenn Ihnen Ihr Aussehen egal ist oder Sie allein sind.
Gut für die Psyche: Besser hören: klasse. Albern aussehen: ein Albtraum.