Es ist zwar nur ein kleiner Piks – aber Spritzen versetzen viele Menschen in Angst und Schrecken. Von daher erweisen sich Impfungen und Blutabnahmen als eine absolute Herausforderung. Einige betroffene Personen reagieren auf die Nadel mit Panik, Schweißausbrüchen oder fallen sogar in Ohnmacht. Schon allein der Anblick einer Spritze löst bei vielen Menschen ein ungutes Gefühl aus.
Angst vor Spritzen: Das sind die Ursachen
Für die Nadelphobie gibt es eine Vielzahl von Ursachen, die sich meist auf negative Kindheitserinnerungen berufen. Kinder verstehen nicht, warum man ihnen Schmerz zufügt und warum die Eltern sie nicht davor beschützen.
Auch vergangene, eher negativ behaftete Erinnerungen können die Angst vor Spritzen verschlimmern. Zum Beispiel schmerzen bestimmte Injektionen wie die Pneumokokken, die MMR- oder Gebärmutterhalskrebs-Impfung mehr als andere. Bei der Injektion entsteht ein Druckgefühl und es ist sehr unangenehm, wenn sich der Impfstoff verteilt.
Allerdings ist eine leichte Abneigung gegen Spritzen vollkommen in Ordnung. Fast jeder ist kurz vor dem Einstich angespannt. Entwickelt sich Ihre Furcht jedoch zu einer ernstzunehmenden Phobie, die es nicht zulässt, Arzt- und Impftermine wahrzunehmen, sollten Sie sich ärztliche Hilfe suchen. Betroffene lernen beispielsweise in einer Verhaltenstherapie, wie sie mit ihren Ängsten umgehen.
Angst vor Spritzen bekämpfen: Diese 6 Tipps helfen
- Lokales Betäubungspflaster dämpft den Schmerz
Sie können bestimmte Betäubungspflaster einige Stunden vor dem Impftermin aufkleben. In den Pflastern sind Wirkstoffe wie Lidocain und Prilocain enthalten, die lokal die Haut betäuben und sie schmerzunempfindlich macht. Alternativ kann vor der Impfung ein Eisspray auf die Hautstelle aufgetragen werden, um die Schmerz-Empfindlichkeit zu verringern. - Teilen Sie Ihre Ängste mit
Womöglich ist es Ihnen unangenehm und Sie schämen sich für Ihre Nadelphobie. Jedoch ist es ratsam, wenn Sie dem Arzt von Ihrer Angst erzählen. Er wird sicherlich besonders umsichtig mit Ihnen umgehen und versuchen, so gut wie es geht, Ihre Furcht zu nehmen. - Schauen Sie nicht hin
Ganz gleich, ob Sie Angst vor der Nadel oder Blut haben – schauen Sie am besten nicht hin, wenn Ihnen Blut abgenommen wird oder Sie geimpft werden. Fixieren Sie Ihren Blick auf einen bestimmten Punkt. Es kann ebenfalls hilfreich und ablenkend sein, wenn Sie mit dem Arzt ein Gespräch anfangen. - Atemübungen sorgen für Ablenkung
Kurzes Luftanhalten und tiefes Durchatmen lenken Sie nicht nur ab, sondern sorgen auch für Entspannung. Holen Sie tief Luft und atmen Sie in Ihren Bauch ein. Halten Sie kurz die Atmung, ehe Sie mit geöffnetem Mund wieder ausatmen. - Halten Sie die Luft an
Bei Ihrem nächsten Impftermin sollten Sie mal folgenden Trick anwenden, der direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Halten Sie für einige Sekunden die Luft an. Dadurch werden Sie zum einen abgelenkt und zum anderen soll das Luftanhalten dafür sorgen, dass Sie den Piks als weniger schmerzhaft empfinden. - Denken Sie positiv
Auch wenn der Stich der Nadel unangenehm und nicht ganz ohne Schmerzen verbunden ist, denken Sie daran, dass die Injektion oder die Abnahme einen gesundheitlichen Nutzen verfolgt.