Allergie und FFP2-Maske: Worauf Allergiker achten sollten

Worauf Allergiker bei FFP2-Masken achten sollten

Längst ist er Teil unseres Alltags: Der Mund-Nasen-Schutz – ob als FFP2-Maske oder OP-Maske – wird überall dort getragen, wo eine Ansteckung mit dem Coronavirus stattfinden kann. Ein Umstand, der vor allem Allergikern zu schaffen machen kann. Wir erklären, worauf Betroffene, die unter einer Allergie leiden, achten sollten!

Wer unter Heuschnupfen leidet, hat es in Zeiten des Coronavirus nicht leicht: Die Symptome verunsichern, ob es sich statt der Allergie nicht doch um das Virus handelt und in der Öffentlichkeit erntet man schnell verunsicherte oder gar böse Blicke. Die Maskenpflicht erschwert den Umgang mit der Allergie zusätzlich. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um Heuschnupfen, das Coronavirus und FFP2-Masken!

FFP2-Masken auch für Allergiker

Allergiker müssen ebenfalls zu einer FFP2-Maske greifen, um sich selbst und andere vor einer Ansteckung zu schützen – auch wenn die Maske beispielsweise das Atmen beeinträchtigt. FFP2 steht für "Filtering Face Piece" der Schutzklasse 2. Sie filtern Partikel besonders gut und schützen somit auch den Träger der Maske selbst vor Aerosolen. Nur Personen mit einem gültigen Attest vom Arzt dürfen auf das Tragen einer Maske verzichten. Wenn Ihnen das Tragen einer FFP2-Maske Probleme bereitet und es zusammen mit Ihrer Allergie zu Komplikationen oder Reaktionen kommt, lassen Sie sich vom Arzt Ihres Vertrauens hierzu beraten.

Tipp: Frei erhältliche Präparate können Ihre Heuschnupfen-Symptome lindern, z.B. Lorano Akut oder Heuschnupfenmittel DHU.

Was Allergiker beim Tragen von FFP2-Masken beachten sollten

  • Was tue ich, wenn ich häufig niesen oder husten muss?
    Wer unterwegs eine FFP2-Maske trägt und häufig mehrmals hintereinander niesen muss, sollte nicht in die Maske niesen. Diese wäre nach mehrmaligem Niesen schon durchnässt und würde somit weitere Tröpfchen nicht mehr aufhalten. Besser ist es, die Maske kurz vom Gesicht zu ziehen, sich abzuwenden und in die Armbeuge zu niesen. Wischen Sie sich gegebenenfalls Mund und Nase mit einem Taschentuch ab, um die Maske trocken zu halten.
    Tipp: Diese Fehler sollten Sie beim Tragen von FFP2-Masken vermeiden >>
  • Sollte ich mehrere Masken dabei haben?
    Grundsätzlich ist es empfehlenswert, immer mehrere FFP2-Masken gleichzeitig zu besitzen und in der Öffentlichkeit eine Ersatzmaske parat zu haben. So sind Sie auf der sicheren Seite und haben immer eine saubere zur Verfügung. Wer als Allergiker häufiger niesen oder husten muss, sollte die Maske sowieso wechseln, sobald sie feucht ist.
  • Können Baumwollfasern oder andere Stoffe aus der Maske gefährlich werden?
    Allergiker, bei denen schnell die Atemwege gereizt sind, sollten darauf achten, wie sie auf den Maskenstoff reagieren. Reizen Baumwollfasern oder Farbstoffe die Atemwege, sollte zu einer Maske aus einem anderen Stoff gegriffen werden. Lassen Sie sich bei Bedarf von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

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Allergisch gegen FFP2-Masken?

Gibt es allergische Reaktionen auf die Masken selbst? Dieser Frage sind bereits auch Forscher nachgegangen. Den allermeisten Menschen scheinen FFP2-Masken nichts auszumachen, da sie nach hohen Sicherheitsstandards hergestellt werden. Es gab jedoch eine Fallstudie über eine 41-jährige Patientin, die als medizinische Fachangestellte in einer Arztpraxis arbeitete. Sie probierte verschiedene FFP2-Masken aus und trug sie jeweils einen ganzen Arbeitstag lang. Auf die ersten drei Masken reagierte sie gar nicht, doch am vierten Tag bekam sie einen stark juckenden, geröteten, nässenden und später schuppenden Hautausschlag. Die Maske stammte aus chinesischer Produktion und hatte keinerlei CE-Kennzeichnung, die den europäischen Standard garantieren. Dies ist zwar ein Einzelfall, dennoch sollten Sie beim Kauf auf die CE-Zertifizierung achten.

 

Haben Allergiepatienten ein höheres Infektionsrisiko?

Personen, die an Allergien wie Heuschnupfen, Lebensmittelallergien, Neurodermitis oder atopischen Ekzemen leiden, sind grundsätzlich nicht immungeschwächter als vollständig gesunde Menschen. Bei Allergikern funktioniert die Viren- und Bakterienabwehr normal, vorausgesetzt, die Medikamente, z. B. Asthmaspray, Antihistaminika oder Kortison-Nasenspray sind richtig eingestellt. Allergische Reaktionen gehen somit nicht automatisch mit einer erhöhten Anfälligkeit für Corona einher.

Auch wenn in der letzten Zeit immer wieder zu lesen war, dass Kortison das Immunsystem schwächt, sind Sie hiermit weiterhin gut beraten. Nur Kortison in Tablettenform und in höherer Dosierung hat einen Einfluss auf die Immunabwehr. Kortison-Sprays für die Nase sind hingegen völlig unbedenklich, da durch sie nur sehr geringe Spuren Kortison in den Blutkreislauf gelangen.

Achtung: Dies gilt jedoch nicht für Patienten, die unter allergischem Asthma leiden. Zwar besteht nach aktuellem Kenntnisstand auch bei ihnen kein erhöhtes Ansteckungsrisiko, eine Corona-Erkrankung könnte bei Asthmatikern jedoch stärker verlaufen als bei anderen. Das Asthma muss daher gut kontrolliert werden!

Eine Allergie vom Coronavirus unterscheiden

Gerade jetzt in der Corona-Krise sind viele Allergiker aufgrund ihrer Allergiesymptome und des Virus verunsichert. Pollen verursachen Heuschnupfen, Allergieschübe und allergisches Asthma.
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale: Das Coronavirus äußert sich in den meisten Fällen durch Fieber und trockenen Husten. Heuschnupfen hingegen ist oft durch juckende Augen- und Nasenschleimhäute, tränende Augen, Schnupfen und Niesreiz geprägt.

Weitere Unterschiede von Allergie- und Coronavirussymptomen finden Sie hier >>

Studie: Mehr Coronavirus-Infektionen bei stärkerem Pollenflug

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