Die biologische Uhr tickt bei Männern anders, als bei Frauen. Genauer gesagt: Sie tickt wesentlich langsamer. Während eine Risikoschwangerschaft bei Frauen bereits ab 35 Jahren beginnt, haben Männer deutlich länger Zeit. Sie können die sogenannte K-Frage in ihrer Lebensplanung also etwas weiter nach hinten schieben. Seit 1991 steigt das durchschnittliche Alter von Vätern bei der Geburt ihres ersten Kindes an – von 30 auf 34,6 Jahre. Das berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis) und das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) auf Basis einer neuen Studie zu Vaterschaften.
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Die Deutschen bekommen zwar verhältnismäßig wenig Kinder, trotzdem wünschen sich viele Erwachsene hierzulande Nachwuchs. Laut einer Umfrage der Online-Partnervermittlung Parship sei der Kinderwunsch unter den befragten Männern sogar ausgeprägter als bei den Frauen. Jedoch: Auch Männer können Ihre Fruchtbarkeit gefährden. Wir nennen 3 Risikofaktoren.
Diese 4 Faktoren können die Fruchtbarkeit von Männern einschränken
1. Höheres Lebensalter
Theoretisch sind Männer dazu in der Lage, ihr gesamtes Leben lang Kinder zu zeugen. Denn: Die dafür nötige, sogenannte Spermiogenese hört nie auf. Solange ein Mann imstande ist, zu ejakulieren, ist eine Befruchtung möglich. Praktisch jedoch gilt auch bei Männern ein erhöhtes Lebensalter als Risikofaktor für ihre Kinder. Warum? Ältere Männer haben ein höheres Risiko für genetische Defizite in ihren Samenzellen, wie unter anderem die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) berichtet. So kann es zu Komplikationen in der Schwangerschaft kommen. Außerdem steigt das Risiko für Fehlbildungen und Entwicklungsstörungen des Babys.
2. Heiß baden und tägliche Saunabesuche
Spermien und Hitze sind keine guten Freunde. Der Grund? Spermien reagieren empfindlich auf höhere Temperaturen. Ergo: Wer täglich heiß badet oder die Sauna besucht, kann seine Fortpflanzungsfähigkeit einschränken. Auch zu enge Unterwäsche oder Laptops, die auf den Schoß gelegt werden, können der Fruchtbarkeit von Männern schaden, wie eine Studie von Wissenschaftlern der State University New York belegen konnte.
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3. Zu geringes Körpergewicht
Ein weiterer Risikofaktor ist Untergewicht. Wenn Männer zu wenig Gewicht auf den Knochen haben, regelt ihr Körper unter anderem die Spermienproduktion herunter. Das Gleiche gilt übrigens auch für zu dicke Männer, die beispielsweise unter Fettleibigkeit (Adipositas) leiden. Laut Experten ist ein gesunder Body-Mass-Index (BMI) entscheidend dafür, wie viele gesunde Spermien ein Mann pro Samenerguss abgeben kann.
Übrigens: Auch untergewichtige Frauen gefährden ihre Fruchtbarkeit. Oft bleibt die Periode aus. Der Körper fungiert hier quasi als Kontrollinstanz: Wenn er nicht gesund ist, hat er zu wenig Kraft, ein Kind auszutragen.
4. Hoher Stress
Der Einfluss unserer Psyche auf die Gesundheit ist hinlänglich bekannt. Auch kennen viele Menschen anekdotische Beispiele von Paaren, bei denen das Kinderkriegen einfach nicht klappen wollte, trotz gesunder Spermien und Eizellen. In einer polnischen Studie konnten Forschende feststellen, dass die Spermienqualität von Menschen mit Hoden unter dem Einfluss von dauerhaft hohem Stress litt. Wie genau das Stresshormon Cortisol eigentlich gesunde Spermien schwächt, muss noch in Folgestudien untersucht werden. Für die männliche Fruchtbarkeit scheint die Psyche und vor allem (selbstgemachter) Stress eine nicht zu vernachlässigende Rolle zu spielen.