4 Erste-Hilfe-Tipps bei einer Asthmaattacke

4 Erste-Hilfe-Tipps bei einer Asthmaattacke

In Deutschland gibt es 3,5 Millionen Asthmatiker und Asthmatikerinnen. Kommt es zu akuten Asthmaanfällen, helfen Medikamente wie Kortisolsprays – aber auch Sie können Betroffenen helfen, Anfälle ruhig zu überstehen.

Ursachen für Asthmaanfälle

Asthma ist eine chronische, entzündliche Atemwegserkrankung. Betroffene erleben mitunter anfallsartige Atemnot oder Reizhusten, bei denen sich die Bronchialmuskulatur verkrampft und Schleim in den Atemwegen gebildet wird. Engegefühle in der Brust begleiten die Anfälle oft. Anfälle entstehen, wenn das überempfindliche Bronchialsystem gereizt wird. So lösen etwa Allergien oder reizende Stoffe wie Zigarettenrauch Asthmaattacken aus.

Im Video: Studie warnt vor Asthmawirkstoff

Auch spannend: Natürliche Hausmittel gegen Asthma > >

In Deutschland gibt es etwa 3,5 Millionen Asthmabetroffene – weltweit etwa 300 Millionen. Laut „AOK-Gesundheitsatlas Asthma“ ist die Zahl der Asthmatiker und Asthmatikerinnen in deutschen Städten etwas höher als unter der Landbevölkerung. Die städtische Luftverschmutzung kann ein mögliches Risiko für asthmatische Erkrankungen darstellen. Andere Risikofaktoren sind etwa genetische Veranlagung oder Infekte der Atemwege. Die häufigsten Symptome bei Asthma sind

  • Atemnot
  • Brustenge
  • pfeifende Atemgeräusche
  • Husten
  • Erstickungsangst
  • Panik

Mit welchen Tipps und Tricks Sie helfen können, wenn Menschen in Ihrem Umfeld eine Asthmaattacke erleiden, lesen Sie hier.

Erste Hilfe bei Asthmaanfall: Diese Tipps helfen

Der Kutschersitz

Es gibt einige Sitz- oder Standpositionen, die Betroffenen eines Asthmaanfalls dabei helfen können, mehr Luft in die verkrampften Lungen zu bekommen. Eine atementlastende Sitzposition ist der Kutschersitz. Leiten Sie Betroffene eines akuten Asthmaanfalls dazu an, sich auf einem Stuhl oder anderen Sitzmöglichkeit abzusetzen. Die Unterarme und Ellenbogen ruhen auf den Oberschenkeln, der Oberkörper ist nach vorn gebeugt. Dadurch, dass die Arme den Oberkörper auf den Beinen abstützen, wird der Schultergürtel entlastet und die Atemmuskulatur befreit. Das erleichtert die tiefe Atmung und vergrößert durch die Brustkorbdehnung gleichzeitig die Atemfläche. Ist keine Sitzmöglichkeit vorhanden, kann auch die „Torwartposition“ Entlastung bei der Atmung bringen. Hierbei stützt sich ein Betroffener mit ausgestreckten Armen im Stand auf den Knien ab. Die Position dehnt den Brustkorb auf und ermöglicht das Einatmen und Abhusten.

Auch spannend: Allergisches Asthma richtig erkennen und behandeln > >

Unterstützung bei der Medikamentennahme

Asthmatiker und Asthmatikerinnen wissen meistens selbst am besten, was ihnen hilft. Sofern eine Person ansprechbar und nicht panisch ist, fragen Sie, wie Sie helfen können. Viele Betroffene haben Inhalatoren mit Kortisolsprays dabei. Helfen Sie Betroffenen etwa dabei, diese Medikamente in Rucksäcken oder Handtaschen zu finden.

Ruhe bewahren und Hilfe rufen

Akute Asthmaanfälle können plötzlich auftreten und schwer verlaufen. Bekommen Betroffene durch die verkrampfte Bronchialmuskulatur nur schwer Luft, erleben sie mitunter Erstickungsängste. Das kann zu Panik führen. Als helfende Person ist es nun besonders wichtig, Ruhe zu bewahren und auszustrahlen. Rufen Sie den Notruf und schildern die Situation ausführlich. Ist ein Rettungswagen unterwegs, sprechen Sie dem Asthmatiker oder der Asthmatikerin ruhig zu und unterstützen Sie eventuell mit Atemanweisungen.

Anweisungen für kontrollierte Atmung

Eine ruhige und kontrollierte Atmung kann bei akuten Asthmaanfällen eine entscheidende Hilfe sein. Beruhigen Sie Betroffene und atmen Sie zusammen, um Panik zu lindern. Eine bewährte Atemübung ist die Lippenbremse. Dabei wird ruhig und tief eingeatmet. Beim Ausatmen bleiben die Lippen leicht aufeinander liegen. Die Ausatemluft wird dabei durch den Lippenwiderstand gebremst und gibt quasi das Tempo der Atmung vor. Durch das langsame Ausatmen wird der Innendruck in der Lunge leicht erhöht, da sich mehr Luft staut. Diese verbrauchte Luft wird langsam aber vollständig ausgeatmet und lindert die Überblähung der Lunge schrittweise ab.

Lade weitere Inhalte ...