
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass eine Ernährung, die überwiegend aus zuckerhaltigen Lebensmitteln besteht, zu Übergewicht und Fettleibigkeit führen kann. Aber zu viel Zucker kann sich auf die Leber, die Nervenzellen und auf das eigene Diabetes-Risiko auswirken. Wir klären Euch auf.
Diabetes-Risiko durch zuckerhaltige Getränke
Schnell eine Dose in der Mittagspause und an der Tankstelle oder einen XL-Becher im Fast-Food-Restaurant - fast automatisch bestellen wir zuckerhaltige Limonaden. Besonders bei Kindern und Jugendlichen sind die süßen Durstlöscher sehr beliebt. Wie sehr dieser Zuckerkonsum der Gesundheit schadet, hat das Imperial College in London herausgefunden. Für eine Studie wurden etwa 350.000 Personen aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Schweden und Spanien befragt. Das Ergebnis: Eine Dose Limonade pro Tag soll das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um etwa ein Fünftel erhöhen. Als Vergleich diente dem englischen Forscherteam eine Gruppe, die maximal eine Dose pro Monat trank. Das Erstaunliche: der Konsum von zuckerhaltigen Getränken ist hierzulande so hoch, dass sich Deutschland, im europäischen Vergleich, auf dem ersten Platz positioniert.
Aufgrund einer kalorienreichen Ernährung und mangelnder Bewegung erkranken in Deutschland jährlich 5 % der Bevölkerung an Typ 2 Diabetes. Vor allem das Risiko für Kinder steigt - weshalb auch immer mehr Elternverbände ein Verbot von zuckerhaltigen Getränken in Schulkantinen durchsetzen wollen.
Daher unser Tipp an Euch: Ersetzt stark gesüßte Limonaden und Säfte einfach durch fruchtige Schorlen und deckt Euren täglichen Flüssigkeitsbedarf mit Mineralwasser und ungesüßten Tees ab.
Mehr Appetit durch Zucker?
Mit zunehmendem Alter werden immer mehr Zellen, die für die Appetitkontrolle zuständig sind, abgebaut. Der biologische Alterungsprozess wird aber durch bestimmte Nährstoffe beschleunigt. Besonders Kohlenhydrate zählen dazu. Je mehr Zucker und andere Kohlenhydrate aufgenommen werden, desto schneller sterben die Zellen ab, die Euren Appetit bremsen sollen. Das fand Dr. Zane Andrews von der Monash-Universität, Melbourne, heraus. Laut Andrews ist dieser Zellabbau ein Grund dafür, dass viele Menschen mittleren Alters zunehmen. Vorallem Menschen zwischen 25 und 50 seien betroffen. Umso mehr Zucker durch die Nahrung aufgenommen wird, desto besser können freie Radikale die Zellen attackieren. Freie Radikale können eine schädliche Wirkung auf den Körper haben. Einmal mit anderen Nährstoffen verbunden, können sie Zellwände, wichtige Proteine oder auch Nervenzellen angreifen.

Nicht nur Alkohol kann der Leber enorm schaden. Auch eine ungesunde, vor allem zuckerreiche Ernährung hat einen negativen Einfluss auf das Organ. Neben der alkoholischen Fettleber existiert nämlich auch eine nicht-alkoholische Fettleber. Diese wird hauptsächlich durch zu viel Fett und Zucker in der Nahrung ausgelöst. Studien haben herausgefunden, dass vor allem ein hohes Maß an Fructose und Glucose der Leber schaden kann. Zu viel von beiden Zuckerarten kann sich in Form von Fett in der Leber anlagern und sogar die Produktion von neuem Fett vor Ort fördern. Diese Vorgänge beanspruchen die Leber sehr. Sie versucht die großen Zuckermengen schnell aufzunehmen und kann ihrer eigentlichen Aufgabe, der Filterung von Giftstoffen, nicht nachkommen. Wird eine zuckerreiche Ernährung zum Dauerzustand, schwillt die Leber langsam an und vergrößert sich. Neben dieser Veränderung, wird die Leber auch zunehmend anfälliger für Entzündungen. Langfristig kann das eine Leberzirrhose auslösen. Doch zu diesem Extremfall muss es nicht kommen - eine Fettleber kann sich durch eine gesündere Ernährung und viel Bewegung leicht wieder erholen.