
Aspartam sei giftig, krebserregend und erhöhe den Insulinspiegel. So lautet die am häufigsten publizierte Meinung gegen den Süßstoff Aspartam. Wir haben nachgeforscht und erklären, wie gesund oder ungesund der Süßstoff tatsächlich ist, in welchen Lebensmitteln der steckt und wo Aspartam eigentlich herkommt.
Was ist Aspartam?
Aspartam besteht aus den beiden Aminosäuren L-Asparaginsäure und L-Phenylalanin. Sie kommen auf natürliche Weise auch in hoher Konzentration in Lebensmitteln wie Spargel, Bohnen, Kartoffeln, Thunfisch, Linsen, Leber und Emmentaler vor. Die Aminosäuren sind für gesunde Menschen unbedenklich. Lediglich Personen mit der Krankheit Phenylketonurie können diese Aminosäuren nicht abbauen. Die Stoffwechselkrankheit ist genetisch bedingt und kommt mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:8000 bei Neugeborenen vor. Eine plötzliche Erkrankung ist daher nicht möglich. Aspartam hat einen ähnliche Kalorienmenge wie Haushaltszucker, süßt jedoch 200-mal intensiver. Daher braucht man nur geringe Mengen des Süßstoffs, wodurch die Kalorienzahl sinkt.
Wieso hat Aspartam ein so negatives Image?
Wird Aspartam dem Körper zugeführt, werden die Aminosäuren voneinander getrennt. Über mehrere Schritte entstehen die einzelnen Aminosäuren und ein dritter Stoff - Methanol. Dieser ist ein Grund, weshalb Aspartam in Verruf steht. Der einfache Alkohol kann für den Körper giftig werden, jedoch erst ab einer Dosierung von 100mg pro Kilo Körpergewicht. Die Sorge, dass hierdurch ein gesundheitlicher Schaden entsteht, ist daher unbegründet.
Krebserregend?
Tatsächlich gibt es keine seriösen Langzeitstudien, in denen nachgewiesen werden konnte, dass der Konsum von Aspartam krebserregend ist. Der wirtschaftliche Ausschuss für Lebensmittel der Europäischen Kommission (EFSA), das Bundesamt für Risikobewertung, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und das US National Cancer Institute kommen zu dem Entschluss, dass Aspartam in handelsüblichen Mengen nicht krebserregend ist.
Und ungesund?
Laut der EFSA müsste ein Erwachsener (60kg) täglich und bis an sein Lebensende 12 Dosen (à 330 ml ) von einer mit Aspartam gesüßten Limonade trinken, um die EU-Grenze zu überschreiten und somit in den kritischen Gesundheitsbereich zu gelangen. Tatsächlich unterschreiten die Limonaden den Aspartam-Höchstwert um das 3 bis 6-fache. Das erhöht die Anzahl der Dosen sogar auf 36, die ein Erwachsener täglich trinken müsste.
Für Diabetiker geeignet?
Dass Getränke mit Aspartam den Insulispiegel in die Höhe treiben, dadruch Heißhunger auslösen und somit Übergewicht fördert, ist längst widerlegt. Genau wie andere Süßstoffe hat Aspartam keinen Einfluss auf den Insulinspiegel, weshalb besondern Diabetiker davon profitieren.
Wie viel Aspartam darf ich zu mir nehmen?
Da es für eine normale Person schwierig wird, den oben genannten Wert zu überschreiten, muss im Alltag gar nicht so genau darauf geachtet werden, wie viel Aspartam zugeführt wird.