Ohne Salz wäre das Leben fade und langweilig. Erst mit einer Prise Salz in der Suppe erfreuen wir uns an unseren Speisen. Salz macht den Unterschied zwischen Nahrungsaufnahme und Genuss und hat in unserer Geschichte schon viele Rollen gespielt. Als Würzmittel, als wertvolle Tauschware oder als Konservierungsmittel, um Lebensmittel länger haltbar zu machen.
Im Video: So schädlich ist zu viel Salz
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Viel wichtiger ist Salz aber für unsere Gesundheit. Die physiologische Bedeutung von Salz ist nicht zu unterschätzen. Erwachsene Menschen brauchen täglich etwa ein bis drei Gramm Speisesalz, um durch Schweiß oder Stuhlgang verlorene Salzreserven wieder aufzufüllen. In unserem Körper wird Salz als Hauptquelle für Natrium und Chlorid benötigt. Die beiden Nährstoffe sind elementar für
- einen normalen Wasserhaushalt im Körper
- einen normalen Blutdruck
- für unser Nervensystem und eine normale Übertragung von Reizen
- für unseren Knochenbau und
- für eine normale Verdauung
Doch so wichtig und köstlich Salz auch ist, zu viel vom weißen Gold dürfen wir auch nicht konsumieren. Alles, was Sie über Salz wissen müssen, welches das beste Salz ist, welches Salz gesund ist, welche Salzarten es gibt, ob Meersalz wirklich salziger als normales Salz ist und welches Salz bei Bluthochdruck empfohlen wird, lesen Sie hier.
Salz ist nicht gleich Salz: Diese verschiedenen Salzarten gibt es
Bevor wir uns über die vielen verschiedenen Salzarten hermachen, müssen wir eine grundsätzliche Sache klären, um jeglicher Verwirrung zuvorzukommen. Was wir gemeinhin als „Salz“ bezeichnen, hat viele andere Namen. Kochsalz, Tafelsalz und Speisesalz bezeichnen ein und dieselbe Sache, nämlich Natriumchlorid.
Je nach Art der Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung, Aufbereitung, Veredelung, ursprünglichem Vorkommen oder Verwendung unterscheiden wir aber viele verschiedene Salzarten. Hier eine kleine, unvollständige Auswahl unterschiedlicher Salze.
- Koch- und Speisesalz: Jede Art Salz, egal woher es kommt, kann industriell zu reinem Koch- und Speisesalz verarbeitet werden. Dieser Prozess heißt Raffination. Salz wird so lange raffiniert, etwa durch Sieden, Bleichung und Reinigung, bis es letztendlich fast vollständig aus Natriumchlorid besteht.
- Meersalz: Das Wasser der Ozeane und Meere unserer Erde enthält Salz. Um das Meersalz zu gewinnen, werden große Verdunstungsbecken angelegt, in denen Meerwasser unter direkter Sonneneinstrahlung verdunstet. Zurück bleibt Meersalz, das wegen einer gewissen Restfeuchtigkeit eine große Kristallstruktur hat. Außerdem enthält es andere Mineralstoffe wie Magnesium oder Kalzium.
- Steinsalz: Das Mineralsalz wird direkt aus dem Gestein von Bergen abgebaut. Natürliche Salzvorkommen, die zu mindestens 90 Prozent aus Salz bestehen, werden aus dem Gestein gesprengt oder geschürft. Steinsalz enthält ähnlich wie Meersalz noch weitere Mineralstoffe. Je nach Mineralien, die neben Natriumchlorid enthalten sind, kann die Farbe von Steinsalzen unterschiedlich aussehen.
- Gourmet-Salz: Gourmet-Salze sind Speisesalze mit (angeblich) besonderen geschmacklichen Eigenschaften. Hersteller solcher Salze preisen spezielle Produktionsverfahren an oder heben einzigartige Herkunftsregionen ihrer Salze hervor. So gibt es neben Himalaya-Salz und schwarzem Hawaiianischem Salz etwa auch pinkes australisches Flusssalz oder Fleur de Sel, das per Hand von den Wasseroberflächen aus Meerwasserbecken in Küstennähe abgeschöpft wird.
Das sind die besten Salze laut Öko-Test
Die Verbraucherschützer von Öko-Test untersuchen regelmäßig die Qualität von Lebensmitteln, Produkten und Artikeln, die uns im Alltag überall begegnen. In einem mittlerweile kostenlos verfügbaren Test von 2021 prüften die Öko-Tester 21 Speisesalze aus dem niedrigen und mittleren Preissegment. Darunter waren herkömmlich raffinierte Tafelsalze und auch einige Meersalze. Gourmetsalze wurden nicht getestet.
Die Verbraucherschützer nahmen sich vor allem die chemische Zusammensatzung der Salze vor und prüften die Inhaltsstoffe im Labor akribisch. Besonders mit Jod oder Fluorid angereicherte Salze wurden auf die auf den Verpackungen angegebenen Mengen der Zusatzstoffe untersucht – denn, wer für eine Extraportion Jod oder Fluorid im Salz zahlt, soll dies auch bitte in entsprechender Menge im Salz finden können.
Den kompletten Test und alle Ergebnisse finden Sie bei Öko-Test > >
Die gute Nachricht: Alle 21 getesteten Salze bestehen den Test. 16 der Speisesalze im Öko-Test sind „gut“, 5 der Kochsalze schneiden sogar mit „sehr gut“ ab. Die „sehr guten“ Salze sind in alphabetischer Reihenfolge:
- Alnatura Meersalz mit Jod (ohne Rieselhilfe)
- Byodo Premium Meersalz (ohne Rieselhilfe)
- Heirler Erntesegen Ur-Salz, Steinsalz unjodiert (ohne Rieselhilfe)
- Naturata Atlantik Meersalz mit jodhaltigen Algen (ohne Rieselhilfe)
- Rapunzel Meersalz mit jodhaltigen Algen (ohne Rieselhilfe)
Auch Salzklassiker wie das Siedesalz der Südwestdeutschen Salzwerke aus Bad Reichenhall kommt im Test mit „gut“ weg. Jedoch verwendet der Hersteller die Rieselhilfe E535. Dahinter versteckt sich das Trennmittel Ntriumferrocyanid, das die Salzkristalle vor der Verklumpung schützt. Allerdings ist das Trennmittel in großen Mengen gesundheitsschädigend. Die Regulatoren der EU sind sich zwar einig, dass die Mengen, in denen E535 in Salz verwendet wird, bei weitem nicht reichen, um negative gesundheitliche Effekte auszulösen, die Verbraucherschützer von Öko-Test argumentieren aber richtigerweise: Im Zweifelsfall lieber zu Salz ohne synthetische Rieselhilfe greifen.
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Übrigens: Rieselhilfen sind per se nicht besorgniserregend. Auch Kreide wird oft als natürliches Trennmittel verwendet. Bei synthetischen Zusatzstoffen wie etwa E535 sollten Verbraucher und Verbraucherinnen aber selbst entscheiden, ob ihnen das feinrieselnde Salz wirklich so wichtig ist.
Wie gesund ist Salz? So viel sollten Sie täglich höchstens essen
Wir Menschen brauchen Salz. Zu wenig Salz schadet uns, zu viel aber auch. Mit einer ausgewogenen Ernährung und frisch zubereiteten Lebensmitteln ist es problemlos möglich, die Tagesempfehlung von 3 bis 6 Gramm Salz zu erreichen. Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft aber feststellt, liegt der Salzkonsum hierzulande weit über den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der Deutschen Hochdruckliga (DHL). Laut Bundesministerium konsumieren Frauen durchschnittlich 8,4 Gramm Salz am Tag, Männer sogar 10 Gramm. Selbst Kinder konsumieren schon zu viel Salz.
Ein zu hoher Salzkonsum ist ein nachweislicher Risikofaktor für Bluthochdruck, was wiederum eine ganze Reihe von Herz-Kreislauferkrankungen nach sich ziehen kann. Mit einem zu hohen Salzkonsum steigt dann auch das Risiko für Schlaganfälle im Verlauf des Lebens.
Welches Salz bei Bluthochdruck?
Wie das Deutsche Ärzteblatt berichtete, gelte unter Ärzten, Ärztinnen und Gesundheitsexperten hierzulande immer noch die Empfehlung: Betroffene von Bluthochruck sollten ihren Salzkonsum auf weniger als 6 Gramm pro Tag reduzieren. Zwar hätten einige Studienergebnisse aus den USA gezeigt, dass auch zu wenig Natrium in der Ernährung Bluthochdruck begünstigen könnte, stichhaltig sind die Ergebnisse aber nicht, da die Teilnehmerzahl der besagten Studie sehr gering war.
Betroffene von Bluthochdruck, die eine salzfreie Ernährung nur schwer befolgen können oder möchten, können etwa auch natriumarme Salze verwenden. Sprechen Sie allerdings immer mit Ihren behandelnden Ärzten oder Ärztinnen.
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Ist Meersalz salziger als normales Salz?
Wie salzig etwas schmeckt, hängt vom Gehalt an Natriumchlorid ab. Natriumchlorid ist der Hauptbestandteil von Salz. Meersalz und herkömmliches Kochsalz, Tafelsalz oder Speisesalz unterscheiden sich in der Menge des enthaltenen Natriumchlorids oft nicht wesentlich voneinander. Meersalz ist daher auch nicht salziger als andere Salzarten.
Allerdings bringt Meersalz durch seine größere und gröbere Kristallstruktur eine besondere Qualität mit sich. Es ist knackiger und verleiht gewürzten Speisen ein besonderes Mundgefühl. Lösen sich die großen Salzkristalle des Meersalzes auf der Zunge auf, entsteht mitunter der Sinneseindruck, dass es viel salziger wäre. Meersalz enthält außerdem einige weitere Nährstoffe, die in Tafelsalz mitunter nicht vorkommen. Gesünder ist Meersalz aber nicht zwangsläufig. Bei der Entscheidung zwischen Meersalz und Tafelsalz sollten Sie sich vor allem von Ihrem Geschmack leiten lassen.