Bei Vitamin A handelt es sich nicht um einen einzelnen Stoff, sondern um eine ganze Gruppe sogenannter Retinoide. Diese sind allesamt fettlöslich und erfüllen im menschlichen Körper zahlreiche wichtige Aufgaben, weswegen ein Mangel zu schwerwiegenden Symptomen führen kann.
Diese 5 Symptome drohen bei Vitamin-A-Mangel
1. Nachtblindheit
In der Form von Retinal ist Vitamin A ein wichtiger Bestandteil des Sehpigments unserer Netzhaut (Retina). Daher ist es wenig überraschend, dass ein Vitamin-A-Mangel zu einer Beeinträchtigung der Sehfunktion führt. So ist die Nachtblindheit, also schlechte und verschwommene Sicht bei Dämmerung oder Dunkelheit, das frühste Warnsignal einer Unterversorgung mit Vitamin A bzw. Beta-Carotin (Provitamin A), welches im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Auch trockene Augen können bei einem Mangel auftreten. Da die Speicher in der Leber je nach Füllstand jedoch für bis zu sechs Monate reichen, ist ein Mangel in westlichen Industrienationen äußerst selten. In weniger privilegierten Ländern tritt ein Mangel deutlich häufiger auf, welcher sogar zur Erblindung führen kann.
2. Trockene Haut
Ebenso wie die Augen kann auch anderes Gewebe austrocknen, wenn wir zu wenig Beta-Carotin aufnehmen oder aufgrund einer Erkrankung wie Leberzirrhose, Zöliakie oder chronischem Durchfall einen Vitamin-A-Mangel erleiden. Hiervon kann beispielsweise die Haut betroffen sein, weswegen trockene Hautstellen in Verbindung mit Nachtblindheit wichtige Warnsignale sind. Treten diese auf, sollten Sie beim Arzt Ihre Blut- und Leberwerte überprüfen lassen.
3. Infektanfälligkeit
Vitamin A spielt außerdem in der Form der sogenannten Retinsäure eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem. Dort reguliert sie die Funktion der T-Zellen, die Fremdkörper erkennen, und der B-Zellen, die unsere Antikörper produzieren. Des Weiteren ist Vitamin A für die Schleimhäute wichtig und trägt somit zum Schutz vor Infekten bei. Wenn Sie leicht krank werden, kann dies daher ein Anzeichen für einen Vitamin-A-Mangel sein.
Vorsicht: Bei Rauchern hat die Supplementierung mit Vitamin A in Studien zu einem erhöhten Lungenkrebs-Risiko geführt, weswegen eine Nahrungsergänzung immer nur unter ärztlicher Betreuung und Anleitung erfolgen sollte!
4. Verringerte Fruchtbarkeit
Diese mögliche Folge zeigt, wie vielseitig und wichtig Vitamin A für die Gesundheit des gesamten Körpers ist. Denn tatsächlich kann ein Mangel bei Männern die Produktion der Spermien beeinträchtigen, da das Vitamin für die Funktionalität der Keimdrüsen essentiell ist.
Vorsicht: Schwangere sollten nur unter ärztlicher Anleitung Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin A einnehmen, da hohe Dosen das ungeborene Kind gefährden können.
5. Müdigkeit und weniger Appetit
Diese diffusen Symptome können bei vielen Nährstoffmängeln auftreten, weswegen Müdigkeit oder Appetitlosigkeit alleine nicht die Diagnose Vitamin-A-Mangel zulassen. Daher ist es umso wichtiger, dass Sie sich bei chronischer Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf an den Arzt Ihres Vertrauens wenden. Dieses Symptom kann nämlich auch auf einen Omega-3-Mangel oder B12-Mangel hindeuten.
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Vitamin A: Diese Lebensmittel sind besonders gute Lieferanten
Neben Karotten haben auch noch andere pflanzliche sowie tierische Produkte einen ordentlichen Gehalt an Vitamin A bzw. Beta-Carotin, der Vorstufe von Vitamin A:
- Karotten
- Süßkartoffeln
- Kürbis
- Tomaten
- Grüne Bohnen
- Brokkoli
- Spinat
- Eier
- Leber
Wichtig: Decken Sie Ihren Vitamin-A-Bedarf nach Möglichkeit stets über Lebensmittel. Denn bei Nahrungsergänzungsmitteln besteht die Gefahr einer Überdosierung (Hypervitaminose). Bei Beta-Carotin aus pflanzlichen Lebensmitteln ist diese Gefahr nicht gegeben, da es im Körper nur in den benötigten Mengen zu Vitamin A umgewandelt wird.
Quellen: msdmanuals.com, rki.de, vitalstoff-lexikon.de