Homocystein gefährdet die Gesundheit

Neues Zellgift gefährdet Gesundheit

Das wenig bekannte Zellgift Homocystein, auch das neue Cholesterin genannt, attackiert unsere Gesundheit. Aber wir können gezielt gegensteuern. Folsäure, Vitamin B6 und B12 bieten dem Homocystein Paroli. 

Zellgift Homocystein© jalag-syndication.de
Zellgift Homocystein

Beim Thema Gesundheits-Risiken ging es bisher immer schnell um die üblichen vier Verdächtigen. Doch im selben Atemzug wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes und zu viel Cholesterin muss jetzt auch das Zellgift Homocystein genannt werden. Erst seit 1992 wird die Substanz erforscht – und zahlreiche Wissenschaftler halten sie für gefährlicher als Cholesterin. Denn sie erhöht ganz enorm das Risiko für Herzinfarkt, Demenz, Schlaganfall und Depressionen.

Der sperrige Name weist auf die Herkunft der Substanz hin: Homocystein (griech.: „homo“ = gleichartig) ähnelt einem Eiweißbaustein, der Aminosäure Cystein. Es entsteht als Zwischenprodukt eines lebenswichtigen Stoffwechselprozesses, der jede Sekunde milliardenfach in unseren Zellen stattfindet. Bei diesem Vorgang, der sogenannten Methylierung, zerlegt der Körper Stoffe, die er nicht mehr braucht, und bildet andere, die er dringend benötigt. Dabei entsteht aus der lebenswichtigen Aminosäure Methionin das toxische Stoffwechselprodukt Homocystein, das dann im Blut zirkuliert. Daraufhin versucht der Körper, das Zellgift in das harmlose Methionin zurückzuverwandeln. Dafür braucht er aber die Vitamine B6, B12 und Folsäure. Diese Mikronährstoffe beschleunigen biochemische Reaktionen wie ein Turbolader.

Genau hier sitzen die Menschen der modernen Industriegesellschaften in einer Ernährungsfalle: Sie werden meist nicht mehr ausreichend mit diesen Vitalstoffen versorgt, weil sie zu viel Fast Food essen. Hinzu kommt, dass ältere Menschen Vitamine immer schlechter aufnehmen können. Die Folge: Der Homocystein-Spiegel steigt alle zehn Jahre um rund zehn Prozent. Bei den 85- bis 95-Jährigen liegt er dann rund 60 Prozent über der Norm . Die erhöhten Werte richten erhebliche Schäden an, vor allem an den Blutgefäßen. Das Zellgift zerstört die Wände der Arterien, fördert Blutgerinnsel – mit verheerenden Konsequenzen: Studien belegen, dass das Sterblichkeitsrisiko bei hohen Homocystein-Werten um bis zu 33 Prozent ansteigt. Gegensteuern lässt sich vor allem durch eine vitaminreiche Ernährung. Doch um den Homocystein-Spiegel im Blut dauerhaft niedrig zu halten, raten Experten zu Homocystein-Senkern aus Apotheken oder Drogeriemärkten (z. B. „Synervit“, „Medyn forte“, „taxofit Folsäure + Metafolin“). Das tut auch der Seele gut: Bei Normwerten sinkt das Risiko für eine Depression um beachtliche 50 Prozent.

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