Manche Lebensmittel werden zu Unrecht verteufelt und sind deutlich gesünder als ihr Ruf. Hier sind 7 überraschend gesunde Lebensmittel, die Sie gerne häufiger essen dürfen.
1. Soja:
Ob Tofu, Tempeh oder Pflanzendrink – viele Menschen sind nach wie vor skeptisch gegenüber Sojaprodukten. Die Zweifel stammen meist aus längst überholten Mythen über die gesundheitlichen Gefahren der Hülsenfrucht. Es ist jedoch bereits seit Jahren widerlegt, dass sich die enthaltenen Phytoöstrogene negativ auf den weiblichen oder männlichen Hormonhaushalt auswirken könnten. Weder entstehen dadurch Männerbrüste, noch fördert Soja Brustkrebs oder Prostatakrebs. Tatsächlich scheint sogar das Gegenteil zuzutreffen: Groß angelegte Studien wie die Adventist Health Study mit 12.000 Probanden konnten nachweisen, dass der regelmäßige Verzehr von Sojaprodukten das Risiko für Prostatakrebs senken kann. Außerdem ist die Sojabohne äußerst eiweißreich und dient daher vor allem in der veganen und vegetarischen Ernährungsweise als gesunde Proteinquelle.
2. Kaffee:
Kaffee soll entwässern und unseren Körper übersäuern. Ein Glück für Kaffeetrinker, dass solche Aussagen einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht standhalten! Es stimmt zwar, dass Kaffee – ähnlich wie Tee – aufgrund des enthaltenen Koffeins harntreibend wirkt. Dennoch entsteht beim Kaffeetrinken ein deutliches Plus in Sachen Flüssigkeitszufuhr. Das übliche Glas Wasser zum Kaffee ist daher kein Muss – schadet jedoch auch nicht. Auch führt Kaffee nicht zu einer chronischen Übersäuerung. Bei empfindlichen Menschen kann das Getränk zwar auf den Magen schlagen, da es die Magensäureproduktion anregt, im Körper wirkt Kaffee jedoch überwiegend basisch mit einem PRAL-Wert von -1,4. Außerdem enthält die bittere Bohne sogenannte Polyphenole, welche anti-entzündlich wirken. Gegen zwei bis vier Tassen Kaffee am Tag ist daher nichts einzuwenden.
3. Weizen:
Spätestens seitdem die Autoimmunerkrankung namens Zöliakie in der Öffentlichkeit breit diskutiert wurde, meiden viele Menschen unnötigerweise jegliche Weizenprodukte. Es stimmt zwar, dass Weizen Gluten enthält und Menschen mit Zöliakie oder Weizenallergie dieses unbedingt meiden sollten. Allerdings leiden Schätzungen zufolge maximal fünf Prozent in Deutschland an einer solchen Erkrankung. Für die restliche Bevölkerung ist das Weizeneiweiß unbedenklich und kann zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen – solange es sich nicht um Weißmehl handelt! Greifen Sie ohne Bedenken zu Seitan oder Vollkornprodukten aus Weizen. Diese enthalten verdauungsfördernde Ballaststoffe und hochwertige Proteine.
4. Kartoffeln:
Aufgrund ihrer beliebtesten Zubereitungsart – frittiert – haben Kartoffeln in den letzten Jahren einen schlechten Ruf genossen. Von Pommes oder stark gefetteten Kartoffelpuffern sollten Sie sich aufgrund der Transfette und hohen Kaloriendichte natürlich fernhalten. Gegen die naturbelassene Knolle spricht hingegen nichts. Kartoffeln sind ein echter Sattmacher, enthalten nur 69 Kalorien pro 100 Gramm und dienen als hochwertige Proteinquelle. Zusammen mit Spiegeleiern entsteht beispielsweise eine der hochwertigsten Eiweiß-Kombinationen in unserer Ernährung. Auch mit fettarmem Kräuterquark, Hüttenkäse oder Tomatensauce lassen sich äußerst gesunde Gerichte mit der Kartoffel zaubern.
5. Nüsse:
Bei Nüssen sollten Sie genauer hinschauen. In der Snack-Abteilung Ihres Supermarktes finden Sie wahrscheinlich geröstete, gesalzene oder mit Honig überzogene Erdnüsse, Cashews oder Nussmischungen. Von diesen sollten Sie tunlichst die Finger lassen, da sie riesige Mengen an Salz, Zucker und zugesetztem Fett enthalten. Aber ganz auf Nüsse verzichten sollten Sie dennoch nicht! Greifen Sie regelmäßig zu unbehandelten Walnüssen, Cashewkernen oder Haselnüssen, um Ihren Omega-3-Bedarf zu decken und Ihre Muskeln mit einer ordentlichen Portion Eiweiß zu versorgen.
6. Käse:
Käse als gesundes Lebensmittel? Ja, aber bitte nicht falsch verstehen. Die triefende Vierkäsepizza ist damit nicht gemeint! Der gesundheitliche Wert von allen Milchprodukten hängt von ihrer Verarbeitung ab. Viele Käsesorten, z.B. Hartkäse wie Gouda oder französischer Weichkäse, bestehen aus 40 bis sogar 60 Prozent aus Fett – für uns Menschen eine Überdosis an gesättigten tierischen Fettsäuren. Hüttenkäse – auch als körniger Frischkäse geläufig – enthält hingegen weniger als fünf Prozent Fett, dafür immerhin noch 12 Prozent Eiweiß. Eine übliche 200 Gramm-Packung Hüttenkäse eignet sich daher vor allem für Sportler*innen als gesunde Proteinquelle nach einem Workout. Die Packung hat nur knapp 200 Kalorien, aber 24 Gramm Eiweiß. Zusammen mit einer Handvoll Kräutern, Kürbiskernen und ein paar Cherrytomaten entsteht so eine sättigende und gesunde Zwischenmahlzeit.
7. Erdnussbutter:
Auch die Erdnussbutter wird häufig als ungesunder Dickmacher abgestempelt. Der süße Aufstrich überzeugt mit ungesättigten Fetten, Ballaststoffen, Vitamin E und pflanzlichem Protein – und ist deshalb durchaus gesund. Doch leider ist nicht jede Erdnussbutter empfehlenswert. Gerne werden reichlich Zucker sowie gehärtete Öle hinzugefügt, die für eine bessere Cremigkeit sorgen. Deshalb lautet die Devise: Vor dem Kauf gründlich die Inhaltsstoffe checken. Idealerweise greifen Sie auf ein Produkt in Bio-Qualität zurück, das ohne künstliche Zusätze auskommt.