In der Hektik des Alltags kann es schwerfallen, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Viele Menschen greifen daher zu Fast-Food- oder Fertigprodukten. Das ist nicht nur ungesund, es schadet auch der Umwelt, der Landwirtschaft oder Kulturlandschaften. Als Gegenbewegung zum globalisierten Fast Food hat sich daher die Idee des Slow Foods entwickelt. Ihr Ziel: regionale Lebensmittel und lokale Rezepte erhalten. Auf der Webseite der Slow Food Deutschland heißt es „Slow Food hat sich zum Ziel gesetzt, eine Ernährungswelt zu schaffen, die auf fairen Beziehungen basiert, die biologische Vielfalt, das Klima und die Gesundheit fördert und es allen Menschen ermöglicht, ein Leben in Würde und Freude zu führen.“ Welche weiteren Vorteile der Ernährungstrend mit sich bringt, klären wir im Folgenden.
Genuss:
Viele Menschen greifen speziell im stressigen Arbeitsalltag auf verarbeitete und Ready-to-eat-Lebensmittel zurück. Ganz im Gegensatz zum schnellen Stillen des Hungergefühls tritt bei der Slow-Food-Bewegung der Genuss und der Geschmack in den Vordergrund. Der Trend legt großen Wert auf eine bewusste und genüssliche Ernährung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Gleichzeitig nimmt sie Abstand von der To-Go-Kultur, die zudem Unmengen unnötigen Abfall produziert. Ihre Philosophie: Wenn wir lernen, Lebensmittel aktiv zu genießen, sind wir auch in der Lage, ihren Wert zu schätzen.
Gesundheit:
Fertigprodukte, Fast Food, verarbeitete Lebensmittel: sogenanntes Convenience-Food ist längst Teil unserer Esskultur. Doch diese Produkte enthalten oft jede Menge Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe. In größeren Mengen verzehrt hat Fast Food erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit und kann Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck und sogar Krebs verursachen. Slow Food setzt auf eine bewusste und qualitativ hochwertige Ernährung. Von dieser profitiert der Körper langfristig, indem das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall reduziert werden kann.
Nachhaltigkeit:
Die Slow-Food-Bewegung fördert darüber hinaus die regionale Küche, heimische Pflanzen sowie lokale Traditionen. Der Food-Trend will das Verschwinden lokaler Lebensmittelkulturen und -traditionen aufhalten und das Interesse sowie das Bewusstsein der Menschen an den Lebensmitteln, die sie essen und kaufen, fördern. So wird deutlich, wie sich unsere Lebensmittelwahl unmittelbar auf die Welt um uns herum auswirkt. Das hat nicht nur positive Effekte auf unsere Umwelt, da lange Transportwege von importierten Lebensmitteln jede Menge Emissionen verursachen, auch regionale Hersteller und deren Produktionsweisen werden indirekt unterstützt. Massentierhaltung und Gentechnik dagegen werden vermieden.
Tierwohl:
Die Slow Food Bewegung steht nicht nur für einen ganzheitlichen Ansatz von Essen und Landwirtschaft, sondern auch für eine artgerechte Tierhaltung. Der Food-Trend setzt sich dafür ein, dass bei der Haltung auf Tierwohl und Umweltschutz geachtet wird, keine Antibiotika eingesetzt werden, Tiere ihren Auslauf in artgerechter Umgebung haben, sie ihr arteigenes Verhalten ausüben können und sie nicht als Hochleistungsmaschinen behandelt werden. Unter dem Motto Slow Meat organisiert Slow Food weltweit verschiedene Aktivitäten zur Aufklärung und Sensibilisierung rund um das Thema Fleischverzehr, -qualität, -erzeugung und artgerechte Tierhaltung.