
Fast von allein landet das Gummibärchen, das Schokostückchen oder eine Handvoll Chips im Mund. So ein Happs schmeckt lecker, und ständig steht irgendwo eine Verlockung herum. Das kennen wir alle. Genau wie den schnellen Snack beim Einkaufen, in der Mittagspause oder wenn uns der Heißhunger überfällt. Statt uns in Ruhe hinzusetzen, essen wir im Vorbeigehen. Dass das unserem Körper nicht bekommt, ignorieren wir. Doch der Überfluss an Nahrungsmitteln lässt die Zahl der Übergewichtigen wachsen.
Schützen Sie Ihren Körper
Diese schnell konsumierten Lebensmittel enthalten meist wenig wertvolle Mineral stoffe und Vitamine – sie sind das Gegenteil einer ausgewogenen Ernährung. Das gravierendste Problem dabei: Unser Organismus ist nicht auf ständiges Essen programmiert, sondern genetisch immer noch auf Nahrungspausen (heute kein Mammut erlegt). Unser heutiges Essverhalten führt zu einem dauerhaft hohen Insulin spiegel im Blut und erhöht das Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken.
„Seit 25 Jahren werden in Deutschland jedes Jahr 350 000 Diabetiker neu diagnostiziert“, sagt der Internist Dr. Detlef Pape. Die von ihm erfundene Insulin-Trennkost, soll dem vorbeugen. (Wer will, kann seine Ernährung auch mit unserer Hilfe umstellen, auf www.vital-diaet-coach.de finden Sie viele Infos.) Aber nicht alle Diabetiker sind stark übergewichtig.
Auf eine gesunde Ernährung achten
Welche anderen Faktoren eine Rolle spielen, bleibt unter Ärzten umstritten. Einigkeit herrscht darüber, was unbedingt zu einer gesunden Ernährung gehört: ausreichend frisches Obst und Gemüse, wenig Fertiggerichte und verarbeitete Lebensmittel, viel Vollkorn und gesunde Fette aus pflanzlichen Ölen.
Eine ausgewogene Vielfalt der Nahrung entscheidet über die Zusammensetzung der Darmflora – und die ist für unsere Selbstheilungskräfte sehr wichtig, denn 70 Prozent aller immunologischen Abwehrzellen des Körpers werden im Darm produziert.
Essen im Rhythmus der inneren Uhr
Damit alle Stoffwechselprozesse optimal ablaufen, brauchen wir einen ausgeglichenen Tag-und-Nacht-Rhythmus. Neben den Schlafphasen takten auch die Mahlzeiten unsere innere Uhr. Die traditionelle Aufteilung mit Frühstück, Mittag- und Abendessen erfüllt diesen Zweck wunderbar.
Achtsamkeit schenkt uns Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse des Körpers und macht jeden Bissen in einen Apfel interessant. Ausreichend trinken, am besten Mineralwasser, und regelmäßige Dehnung sowie Bewegung ergänzen das Gesundprogramm für die Selbstheilungskräfte des Körpers. Und ein bisschen schlanker werden Sie neben bei auch.
Den ersten Teil unserer Serie "Die 4 Kräfte der Selbstheilung lesen Sie hier: [1] Die Dehnung
Den zweiten Teil unserer Serie "Die 4 Kräfte der Selbstheilung" lesen Sie hier: [2] Die Achtsamkeit
Drei Mahlzeiten am Tag
VITAL: Was macht ständiges Naschen so riskant?
Dr. Pape: Wenn Sie am Schreibtisch alle halbe Stunde einen Schokoriegel essen, reizt das jedes Mal die Insulinzellen in der Bauchspeicheldrüse zur Ausschüttung, um den Zucker und das Fett im Körper zu verteilen. Als Erstes steuert das Insulin die Muskeln an. Da Sie sitzen, brauchen sie keine Energiezufuhr. Doch das Insulin überschwemmt die Muskelzellen und schädigt sie dadurch. Irgendwann schützt sich der Organismus, indem er die Insulinrezeptoren verschließt.

Nein, denn wohin mit der Nahrung? In die Fettspeicher für Notzeiten. Vorher zirkulieren und stauen sich die Nährstoffe in den Blutbahnen, das macht die Gefäßwände unelastisch, eine Ursache für Bluthochdruck. Ein weiterer Grund: Für die Verdauung ähnelt eine Mahlzeit einem 100-Meter-Lauf. Um die Leistung zu erbringen, wird der Sympathikus aktiviert, ein Nerv, der Blutdruck und Puls erhöht. Hinzu kommt: Ständiges Essen schaltet das Sättigungsgefühl aus.
Wie durchbreche ich den Teufelskreis?
Lassen Sie fünf Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten, damit sich das Insulinsystem erholen kann. Dazwischen keine Snacks, keine zuckerhaltigen Drinks, auch kein Obst. Essen Sie Apfel & Co. stattdessen zum Frühstück und Mittagessen. Wichtig ist, dass die Mahlzeiten ausreichend sättigen.
Und warum die Trennung von Kohlenhydraten und Eiweiß?
Morgens braucht das Gehirn Energie, langkettige Kohlenhydrate liefern sie in Form von Glukose (siehe rechts, z. B. Haferflocken und Vollkornbrot). Tierisches Eiweiß in Käse und Quark wäre jetzt ungünstig für die Bauchspeicheldrüse. Mittags dagegen kann eine Mischkost die Insulinproduktion anregen. Abends benötigt der Körper Eiweiß für seine nächtlichen Reparaturprozesse – und kann es jetzt am besten verwerten.