Was steckt in der Kartoffelschale?
Viele von uns essen die Kartoffelschale selbstverständlich mit. Auch der Autor dieses Artikels ist passionierter Schalenesser und vergnügt sich gerne einmal an den besonders krossen Stücken von gebackenen Knollen, Kumpir oder Rosmarinkartoffeln aus dem Ofen. Dabei ist die Kartoffelschale aber keineswegs die gesunde Nährstoffquelle, für die viele sie halten. Tatsächlich ist die Pelle häufig sogar der Grund für Verdauungsbeschwerden. Warum das so ist? Wegen der giftigen Glykoalkaloiden, die sich in der Schale befinden.
Im Video: Von wegen gesund – Darum muss die Schale weg
Solanin ist eines dieser Glykoalkaloide, die in der Kartoffelschale besonders reichhaltig vorkommen. Vor allem grüne Stellen der Schale, die „Augen“ und die Keimlinge sind voll mit dem Giftstoff Solanin. Die Schale enthält, je nach Kartoffel, Lagerung und Reife, bis zu 1.000 Milligramm Solanin pro Kilogramm Kartoffel. Damit es für uns Menschen lebensbedrohlich wird, müssten wir aber ungefähr ein Kilogramm ungeschälte Kartoffeln essen.
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So gefährlich ist Solanin für uns wirklich
Das Solanin in der Schale kann aber auch in geringeren Mengen zu Beschwerden führen. Besonders häufig treten etwa auf:
- Magenbeschwerden
- Magenschmerzen
- Durchfall
- Unwohlsein
Menschen mit empfindlichen Mägen oder zu Reizungen neigenden Därmen reagieren mitunter besonders sensibel auf die Stoffe in der Kartoffelpelle. Zwar lassen die Symptome in der Regel nach etwa acht Stunden wieder nach, unangenehm sind Verdauungsbeschwerden währenddessen aber trotzdem.
Kartoffeln richtig lagern und zubereiten
Wer mögliche Beschwerden nach dem Verzehr von Kartoffeln vermeiden möchte, sollte sicherheitshalber auf die Schale verzichten. Entfernen Sie die Pelle gründlich und schneiden Sie Augen, Keimlinge und grüne Stellen großflächig heraus. Besonders die Keimlinge und die Augen, aus denen sie wachsen, stecken voller Solanin.
Auch bei der Lagerung müssen Sie einiges beachten. Durch Lichteinfall und Wärme erhöht sich der Solaningehalt in der Kartoffelschale. Die Knollen sollten daher dunkel, trocken und kühl gelagert werden. Eine Speisekammer oder ein Küchenschrank bieten sich an. Zur Not tut es auch der Kühlschrank. Hier ist das Klima aber sehr feucht, weshalb die Knollen mitunter schneller faulig werden.
Kartoffel als Dickmacher?
Übrigens: Kartoffeln sind entgegen dem landläufigen Irrglauben keine Dickmacher. Pro 100 Gramm kommen weniger als 70 Kalorien auf den Teller. Außerdem ist die Knolle reich an Ballaststoffen und Vitaminen. Wer auf seine Figur achten will, sollte ruhig öfter einmal zu den sättigenden Knollen greifen. Und woher kommt der Mythos der Kartoffel als Dickmacher? Ganz einfach: Wir machen die harmlose Knolle zu einer echten Kalorienbombe, indem wir sie braten, frittieren und zu fetten Saucen essen. Wer die eigentlichen Dickmacher um die Kartoffel drumherum weglässt, muss keine ungewollten Pölsterchen fürchten.