Warum Aktivkohle in Lebensmitteln schädlich ist

Warum Aktivkohle in Lebensmitteln schädlich ist

Ob Burgerbrötchen, Smoothies oder Eiscreme - der Trend von schwarz gefärbten Lebensmitteln hat Deutschland längst überrollt. Doch so toll die Lebensmittel mit der Färbung auch aussehen, so schädlich können sie auch sein. 

Schwarzes Eis in der Waffel© Rimma_Bondarenko / iStock
Schwarzes Eis in der Waffel

Die Idee hinter dem sogenannten Blackfood stammt aus Japan und ist über die USA nach Deutschland gekommen. Bei dem Trend geht es in erster Linie nur um das Aussehen, Detox-Fans schwören jedoch auf die reinigende Wirkung von Aktivkohle, da sie Giftstoffe im Körper bindet. Wir erklären, was wirklich hinter den schwarzen Lebensmitteln steckt.

Dagegen hilft Aktivkohle

Aktivkohle entsteht bei der Teilverbrennung von z.B. Holz, Torf oder Kokosnussschalen und bindet im Körper Schadstoffe, Viren, Bakterien und deren Toxine, die dann über den Darm ausgeschieden werden. Auch wird Aktivkohle eingesetzt, wenn giftige Substanzen geschluckt werden oder eine Lebensmittelvergiftung vorliegt. Bei Durchfall, Erbrechen und Blähungen ist eine Einnahme von Aktivkohle ebenfalls sinnvoll.
Aktivkohle gibt es in Tabletten- und Kapselform, sowie als Pulver in der Apotheke.

Darum ist zu viel Aktivkohle schädlich

In mit Aktivkohle gefärbten Lebensmitteln ist die Konzentration an Aktivkohle deutlich höher als die empfohlene Dosierung. Ein Löffel Aktivkohle entspricht 12 Kohletabletten. In der Dosierungsempfehlung geläufiger Kohletabletten wird z.B. bei Durchfall eine Einnahme von 3 - 4 Mal täglich 2 - 4 Tabletten empfohlen. Wird der tägliche Smoothie mit der zu hohen Dosierung regelmäßig getrunken, können Verstopfung und im schlimmsten Fall ein Darmverschluss folgen.

Ebenso bindet Aktivkohle nicht nur Giftstoffe, sondern auch wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Dadurch kann es schneller zu Mangelerscheinungen kommen. Selbst bei Medikamenten kann es zu Problemen kommen.

Nebenwirkungen der Aktivkohle

Die starke Filterwirkung der Aktivkohle unterscheidet nicht zwischen Giftstoffen und Medikamenten, sodass zu viel Kohle Antidepressiva, Blutdrucksenker und Schmerzmittel bindet, wodurch sie ihre Wirkung ganz oder teilweise verlieren. Ebenso kann Aktivkohle die Wirkung der Anti-Baby-Pille beinträchtigen.
Daher sollte Aktivkohle nur zum medizinischen Zweck eingesetzt und im normalen Alltag nicht verwendet werden.

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