
Körperliche Ursache von Heißhunger
Dass wir plötzlich ganz gierig auf Schokolade oder eine riesige Schüssel Chips sind, weist auf eine Unterzuckerung im Körper hin. Was jedoch irreführend danach klingt, als sollten wir Zucker nachliefern, meint das Gegenteil: Eine Unterzuckerung entsteht unter anderem, wenn wir viele Produkte mit Zucker oder Süßstoff zu uns nehmen. Daraufhin wird nämlich die Insulinproduktion angeregt und vermehrt Insulin ausgeschüttet. Der Blutzuckerspiegel sinkt aufgrund dessen unter sein normales Niveau. Heißhunger auf Zuckriges ist die Folge! Ein wahrer Teufelskreis.
Um diesem zu entkommen, braucht es ein paar Psychotricks. Das Gute: Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass uns der Verzicht auf Süßes gar nicht mehr so schwer fällt, wenn wir einmal den Ausstieg geschafft haben.
Heißhunger stoppen: Diese Tricks helfen
1. Vorrat anlegen
Um sich von Süßigkeiten und Co. fernzuhalten müssen Sie sich Alternativen schaffen. Kaufen Sie genügend schmackhafte Snacks, die gesund und zuckerreduziert sind. Wer nichts da hat, hat schließlich keine Ausweichmöglichkeiten. Also her mit Obst, Gemüse und weiteren gesunden Snacks. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie Dinge einkaufen, die Sie auch mögen. Ansonsten sind Sie unbefriedigt und greifen doch noch zum Schokoriegel. Umgekehrt gilt auch: Wer es schafft, sich beim Einkaufen zusammenzureißen und Süßigkeiten gar nicht erst mit nach Hause nimmt, tut sich selbst einen großen Gefallen wenn die nächste Heißhunger-Attacke droht.
2. Vorbereiten von Snacks
Das A und O im Kampf gegen die Snack-Sucht ist die richtige Vorbereitung. Wer geht schon gern in die Küche, um einen Apfel abzuwaschen und ihn zu schneiden, wenn er einfach und schnell einen Schokoriegel aufreißen könnte? Gewöhnen Sie sich an zum Beispiel morgens bereits Obst und Gemüse aufzuschneiden. Wenn es fertig im Kühlschrank auf Sie wartet, werden Sie es viel eher verzehren!
3. Die eigene Faulheit nutzen
Hiermit tricksen wir uns selbst aus, indem wir unsere Faulheit zu unserem Vorteil nutzen: Lagern Sie Süßigkeiten und Snacks am besten so unpraktisch, dass Sie richtig Aufwand betreiben müssen, um dort ran zu kommen. Die Schublade im Schreibtisch? Auf keinen Fall! Alles, was in Sichtweite ist, ist tabu. Oft kommt die Lust auch erst nach einem visuellen Reiz. Verbannen Sie Schoki, Chips und Co. also in den weit entferntesten Raum. Idealerweise verstauen Sie die Süßigkeiten säuberlich verpackt und sortiert in einer Schublade, die sich erst hinter den gesunden Snacks befindet.
4. Ablenken in akuten Situationen
Bemerken Sie, wie das Verlangen nach einem Stück Schoki unerträglich wird? Versuchen Sie, sich schnell abzulenken. Machen Sie noch eine Aufgabe für die Arbeit fertig, rufen Sie Ihre Freundin an oder erledigen Sie noch schnell etwas von ihrer To-Do-Liste. Manchmal vergessen wir dann wieder, dass wir gerade etwas naschen wollten. Und falls nicht, haben Sie es wenigstens um eine halbe Stunde weiter hinausgezögert.
5. Routine entwickeln
Wie es so schön heißt: Der Mensch ist ein Gewöhnungstier. Die ersten Schritte fallen daher besonders schwer. Machen Sie es sich deshalb etwas leichter und fangen mit kleinen Umstellungen an. Man muss nicht von heute auf morgen auf alle Süßigkeiten verzichten. Dies ist ein unrealistisches Ziel, welches dann eher in Frustration und Gleichgültigkeit endet. Feiern Sie dagegen jeden Tag ein kleines Erfolgserlebnis, bleiben Sie motiviert dabei. Setzen Sie sich also realisierbare Ziele, zum Beispiel indem Sie jeden Tag eine Süßigkeit weniger verspeisen. Genießen Sie dann die Snacks, die Sie sich bewusst gönnen.
6. Menge reduzieren
Sowohl das taktische Nutzen unserer Faulheit als auch die Vorbereitung treffen in diesem Tipp aufeinander. Sitzen Sie abends gern auf der Couch und knabbern ein paar Chips – und plötzlich ist die ganze Packung leer? Sorgen Sie vor und füllen Sie sich nur eine kleine Schüssel in der Küche ab. Dort bleibt dann der restliche Knabberkram. Später wieder aufzustehen, um nachzufüllen, bereitet nun eine weitere Hürde und kann mit ein bisschen Willenskraft widerstanden werden.
7. Allzweckwaffe Wasser
Nicht ausreichend Wasser zu trinken kann ebenfalls eine Unterzuckerung fördern. Etwa 2 Liter sollten wir sowieso täglich zu uns nehmen. Das ist nicht nur wichtig für unsere Gesundheit, die Konzentration und die Schönheit – sondern stoppt auch unseren Heißhunger! Denn Wasser füllt den Magen und gibt uns kurzzeitig ein Völlegefühl. Schon gewusst? Manchmal kann unser Körper nicht gut zwischen Hunger und Durst unterscheiden, und wir essen, obwohl wir eigentlich Durst haben. Deshalb hilft folgender Trick gegen Snack-Lust: Immer ein halbes Glas Wasser trinken, bevor gegessen wird.
8. Abwarten und Tee trinken
Aber nicht nur Wasser, auch Tee kann dabei helfen, den bösen Heißhunger zu stoppen. Grüner Tee und Pfefferminztee sind besonders geeignet, um den Appetit zu zügeln. Am besten den Nachttisch mit einer Tasse Tee ersetzen – und abwarten. Der Tee füllt den Magen ganz angenehm und verdrängt den Jieper auf Schoki & Co.
9. Bewusstsein schaffen
Die Antwort wissen wir zwar eigentlich, dennoch hilft es, sich diese regelmäßig bewusst zu machen. Immer, wenn uns der Heißhunger überfällt und wir uns in der Küche wiederfinden, sollten wir uns die Frage stellen: „Habe ich wirklich Hunger?“. Knurrt der Magen und die Antwort lautet ja, dann sollten wir uns an einer gesunden Mahlzeit ordentlich satt essen. Doch meistens ertappt uns diese Frage. Wer wirklich in seinen Bauch hineinhorcht, stellt schnell fest: Es ist kein Hunger, sondern Langeweile, Belohnung oder Ablenkung. Selbst, wenn Sie diese Frage nicht davon abhält, zu snacken – so schafft sie ein Bewusstsein. Auf Dauer kann uns das vom Naschen abhalten.
10. Nicht hungern
Hungern Sie sich den ganzen Tag durch, weil Sie total beschäftigt sind? Dann ist es kein Wunder, dass Sie abends zu schnellen Snacks greifen. Wichtig ist, sich immer an gesunden Mahlzeiten ausreichend satt zu essen. Das mindert das Verlangen nach Kleinigkeiten zwischendurch und ist deutlich gesünder, als sich mit Snacks zu sättigen. Kochen Sie am besten selbst und setzen Sie sich zum Essen vernünftig an einen Tisch. Wer neben Laptop und Co. isst, ernährt sich nicht bewusst und hat schneller wieder Hunger.
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11. SOS-Appetitzügler
Es hilft alles nichts – die Heißhungerattacke ist da! Und jetzt? Laufen Sie schnell ins Bad und greifen Sie zu Zahnbürste oder Mundspülung. Der Mintgeschmack bremst die Lust auf Süßes. Und nach dem Zähneputzen schmeckt sowieso nichts mehr lecker!