Was ist eine Milchweißallergie?
In tierischer Milch kommt Eiweiß vor, das auch bekannt ist als Kasein oder Milcheiweiß. In der Regel wird dieses Eiweiß von uns Menschen gut vertragen. Von daher zählt eine Milcheiweißallergie zu den eher seltenen Lebensmittelunverträglichkeiten. Dabei reagiert der Körper besonders empfindlich auf das Milcheiweiß. Vor allem das Eiweiß in der Kuhmilch wird häufig nicht vertragen.
Die Milcheiweißallergie ist weniger verbreitet als die bekanntere Laktoseintoleranz. Schätzungen zufolge leiden in Deutschland etwa 1 bis 3 Prozent aller Erwachsenen unter einer Eiweißallergie. Kinder, deren Verdauungstrakt noch nicht vollständig entwickelt ist, können häufiger Milcheiweiß nicht vertragen.
Anzeichen einer Milcheiweißallergie
Eine Milcheiweißallergie kann sich unterschiedlich körperlich äußern. Das Immunsystem Betroffener produziert Antikörper gegen das Milcheiweiß. Zu den häufigsten Allergie-Symptomen zählen demnach:
- Magenschmerzen nach dem Verzehr von Milchprodukten.
- Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Durchfall.
- Juckende Hautirritationen in Form von Hautausschlag, Rötungen oder Schwellungen.
- Beeinträchtigung der Atemwege durch Schnupfen und Husten.
- In seltenen Fällen kann es zu einem lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock kommen.
Gut zu wissen: Babys, die häufig zu Koliken neigen oder die Nahrung verweigern, können an einer Milcheiweißallergie leiden.
Unterschied: Laktoseintoleranz und Milcheiweißallergie
Betroffene mit einer Laktoseintoleranz vertragen nicht den enthaltenen Milchzucker. Dem Körper fehlt das Enzym Lactase, um die Laktose in einzelne Bestandteile zu spalten. Bei einer Laktoseintoleranz bildet der Dünndarm zu wenig oder kaum Lactase. Die Folge: Die Laktose wandert ungestalten in den Dickdarm und verursacht daher nach dem Verzehr Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall kommen.
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Behandlung einer Milcheiweißallergie
Mithilfe einer Blutanalyse kann festgestellt werden, ob Sie an einer Milcheiweißallergie leiden. Dabei wird der IgE-Wert (Allergie-Antikörper im Blut) untersucht. Bei einer generellen Milcheiweißallergie müssen Betroffene auf Kuhmilch verzichten und auf pflanzliche Produkte ausweichen. Alternativen sind daher Produkte mit Hafer-, Soja- oder Mandelmilch. Reagieren Sie hingegen nur allergisch auf Kuhmilcheiweiß, können Sie Ziegen- und Schafmilch zu sich nehmen.
Allergiker sollten außerdem darauf achten, dass in vielen Produkten Milcheiweiß versteckt ist. Vor allem verarbeitete Lebensmittel wie süße Backwaren, Schokolade, Wurst oder Fertiggerichte enthalten das Eiweiß. Um daher nicht versehentlich Milcheiweiß zu verzehren, sollten betroffene Personen gründlich die Inhaltsstoffe fertiger Produkte kontrollieren, vegane Alternativen nutzen und auf frische sowie unverarbeitete Lebensmittel zurückgreifen.