Hashimoto ist die häufigste Autoimmunerkrankung der Schilddrüse und muss medikamentös behandelt werden. Zusätzlich spielt die Ernährung eine Rolle für den Krankheitsverlauf. Meiden Sie dabei diese 4 Fehler.
Bei der Hashimoto-Thyreoditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Entzündungen nach und nach das Schilddrüsengewebe zerstören. Die Ursachen sind noch ungeklärt und der Krankheitsverlauf ist tückisch. Denn anfangs führt Hashimoto zu einer Schilddrüsenüberfunktion, da das zersetzte Gewebe vermehrt Schilddrüsenhormone ins Blut abgibt. Die Erkrankung mündet jedoch früher oder später in einer Schilddrüsenunterfunktion, da das Organ zugrunde geht und keine Hormone mehr produzieren kann. Aufgrund des komplizierten Verlaufs und der potentiell gefährlichen Folgen dieser Erkrankung ist eine engmaschige ärztliche und medikamentöse Behandlung das A und O. Die fortschreitende Zerstörung der Schilddrüse lässt sich derzeit nicht heilen, sondern lediglich durch die Gabe von Schilddrüsenhormonen ausgleichen. Zusätzlich spielt die richtige Ernährung eine Rolle. Meiden Sie die folgenden 4 Ernährungsfehler bei Hashimoto >>
1. Zu viel Jod:
Während bei einer klassischen Schilddrüsenunterfunktion häufig auf Jodtabletten oder eine erhöhte Jodzufuhr über die Ernährung gesetzt wird, kann dies bei Hashimoto nach hinten losgehen. Der Mineralstoff steht nämlich im Verdacht, die Entstehung von Hashimoto zu begünstigen und sollte daher laut Prof. Dr. med. Hans Udo Zieren, ärztlicher Direktor des Deutschen Schilddrüsenzentrums, nicht im Übermaß zugeführt werden: „Da möglicherweise auch eine sehr hohe Jodaufnahme eine Rolle bei der Entstehung der Autoimmunthyreoiditis spielt und sich ungünstig auf den Krankheitsverlauf auswirken kann, sollten Hashimoto-Patienten mit Ausnahme von Schwangeren auf eine zusätzliche alimentäre Jodzufuhr verzichten“.
2. Zu viel Weißmehl:
Wie bei allen Autoimmunerkrankungen greift auch bei Hashimoto das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Zellen an. Dadurch entstehen Entzündungen, die das Gewebe schädigen. Betroffene sollten daher möglichst entzündungsfördernde Lebensmittel meiden. In einer kürzlich erschienenen Studie aus den USA wurde raffiniertes Weißmehl als das Lebensmittel mit dem höchsten Entzündungs-Index identifiziert. Es wirkt im Körper sogar noch entzündlicher als Zucker oder Arachidonsäure. Meiden Sie daher optimalerweise Weißbrot sowie jegliche Backwaren oder Pasta, die aus Weißmehl anstatt Vollkornmehl bestehen. Darüber hinaus leiden viele Hashimoto-Patient:innen gleichzeitig unter einer Glutenunverträglichkeit. Lassen Sie sich daraufhin testen und schließen Sie gegebenenfalls glutenhaltige Produkte aus Ihrer Ernährung aus.
3. Milch und Tabletten:
Neben Jod, Selen und Eisen kann auch der Mineralstoff Calcium für Menschen mit Hashimoto eine große Rolle spielen. Hierbei geht es jedoch nicht darum, dass die Schilddrüse Calcium benötigt, sondern, dass es zu ungewollten Interaktionen zwischen Calcium-Ionen und den eingenommenen Schilddrüsenhormonen kommt: Calcium-Ionen hemmen Untersuchungen zufolge die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen im Verdauungstrakt. Daher sollten Betroffene Milchprodukte oder calciumreiche Mineralwässer nicht zeitgleich mit Schilddrüsenhormonen einnehmen – es sei denn, der Arzt hat die Dosis darauf abgestimmt. Besprechen Sie daher auch Ihre Ernährungsgewohnheiten mit der behandelnden Ärztin, um ungewollte Interaktionen zwischen Nahrung und Medikamenten zu vermeiden.
4. Zu wenig Omega 3:
Ein Übermaß an Omega-6-Fettsäuren im Vergleich zu Omega 3 wirkt entzündungsfördernd. Umso wichtiger ist es bei Hashimoto, täglich mindestens eine gesunde Omega-3-Quelle in den Ernährungsplan einzubauen. Hierzu gehören Leinsamen, Leinöl, Rapsöl sowie Walnüsse. Aufgrund der hohen Kaloriendichte scheuen sich viele Menschen vor fetthaltigen Lebensmitteln. Diese Sorge ist jedoch unbegründet, da Studien immer wieder zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Nüsse und gesunde Pflanzenöle zu sich nehmen, in der Regel sogar schlanker sind. Bauen Sie daher gerne einen Esslöffel Leinsamen in Ihren Joghurt oder Müsli ein und naschen Sie als Zwischenmahlzeit eine Handvoll Walnüsse.
Quellen: deutsches-schilddruesenzentrum.de, gesundheitsinformation.de