Morgens ohne Kaffee in den Tag starten? Für sehr viele Menschen unvorstellbar. Die tägliche Dosis Koffein sorgt dafür, dass wir wach werden und Energie für den Tag bekommen. Doch direkt nach dem Aufstehen ist der Kaffeegenuss aufgrund unseres natürlichen Biorhythmus alles andere als gesund. So ist zum Beispiel das Trinken eines Kaffees in der Zeit zwischen 8 und 9 Uhr am Morgen unproduktiv. Um auf natürliche Weise und von allein wach zu werden, schüttet unser Körper Cortisol aus. Das sogenannte Stresshormon ist zwischen sechs und acht Uhr morgens am höchsten – Kaffee als Wachmacher ist in diesem Fall unnötig. Warten Sie daher mit Ihrem Kaffee etwa drei bis vier Stunden nach dem Aufstehen – oder verzichten Sie ganz auf Kaffee.
Das passiert, wenn Sie auf Kaffee verzichten
1. Sie können Kopfschmerzen bekommen
Der erste Tag ohne Kaffee wird nicht ohne sein! Sie können unter anderem Kopfschmerzen bekommen. Der Grund: Koffein verengt kurzzeitig die Blutgefäße, sodass es zu einem schnelleren Blutfluss und somit zu einem höheren Blutdruck kommt. Gleichzeitig steigt allerdings die Sauerstoffzufuhr in den Zellen. Wenn wir nun also auf Kaffee verzichten, verringert sich die kurzweilige Sauerstoffzufuhr und wir reagieren darauf mit Kopfschmerzen. Wie lange die Kopfschmerzen andauern, hängt davon ab, wie viel Kaffee Sie täglich konsumiert haben. Von daher kann die Umgewöhnung einige Tage bis Wochen dauern. Gegen das Kopfweh hilft vor allem eins: Bewegung an der frischen Luft. Der Extra-Schub Sauerstoff kann die Beschwerden lindern und hilft effektiv gegen Müdigkeit.
2. Sie sind müde
Ja, diese Tatsache ist kaum verwunderlich. Denn das Koffein im Kaffee blockiert in unserem Gehirn die Rezeptoren für den Botenstoff Adenosin, der dafür verantwortlich ist, dass wir uns müde fühlen. Verzichten wir also nun auf Kaffee, kann Adenosin besser im Gehirn andocken und wir sind deutlich müder als sonst. Die gute Nachricht: Der Kaffee-Verzicht zahlt sich aus. Mit der Zeit regulieren sich die Zahl der Rezeptoren und sie fühlen sich wieder wacher – ganze ohne eine Extradosis Koffein! Um morgens dennoch wach zu werden, hilft eine kalte Dusche oder ein kleiner Spaziergang. Frühstücken Sie leckere Wachmacher wie Bananen, Grapefruits oder Avocados. Auch Ingwer ist ein gesunder Muntermacher. Als Tee zubereitet, wirkt die Knolle stimulierend auf unseren Kreislauf.
3. Sie sind weniger gestresst
Koffein setzt Ihren Körper in Alarmbereitschaft, indem es die Hormone Cortisol und Adrenalin ausschüttet. Unser Blutzucker steigt, um zusätzliche Energie freizusetzen, unser Puls und unsere Atemfrequenz steigt und unsere Konzentration nimmt zu. Nach dem Adrenalin-Kick folgen Anzeichen der Erschöpfung wie Müdigkeit. Sie sollten auf jeden Fall Ihren Kaffeekonsum überdenken und reduzieren, wenn Sie nach dem Genuss körperliche Anzeichen wie Zittern, Herzrasen oder vermehrtes Schwitzen bei sich bemerken. Auch sollten Sie besser auf Ihre Tasse Kaffee verzichten, wenn Sie bereits gestresst sind.
4. Sie können Verstopfungen bekommen
Die morgendliche Tasse weckt nicht nur die Lebensgeister, sondern auch Ihre Verdauung. Verzichten Sie nun morgens auf das Heißgetränk, werden Sie womöglich zu Beginn Veränderungen Ihrer Verdauung bemerken und zu Beginn kurzweilig Verstopfungen bekommen. Doch keine Sorge! Geben Sie Ihrem Darm etwas Zeit, um sich an die neue Situation zu gewöhnen – oder trinken Sie statt des Kaffees morgens ein Glas heißes Zitronenwasser, das ebenfalls verdauungsfördernd ist.
Kaffee hat auch gesundheitsfördernde Eigenschaften
Es fällt Ihnen schwer, vollkommen auf Kaffee zu verzichten? Für einen gesunden Erwachsenen sind laut der EU-Lebensmittelbehörde EFSA 400 Milligramm Koffein (etwa vier Tassen Kaffee) über den Tag verteilt unbedenklich. Oder wie wäre es, wenn Sie auf gesündere Wachmacher umsteigen? Das Koffein in grünem Tee wirkt dank der enthaltenen Gerbstoffe deutlich langsamer, aber länger. Auch schwarzer Tee ist eine ideale Alternative und wirkt wegen seines Koffeingehalts anregend und überaus gesund.
Zudem muss auch gesagt werden, dass Kaffee viele gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzt. Ein moderater Konsum kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und Parkinson reduzieren und hat unter anderem einen positiven Einfluss auf den Leberstoffwechsel. Am gesündesten ist übrigens schwarzer Kaffee. Getränke wie Latte-Macchiato, Cappuccino oder Eiskaffee sind aufgrund ihres hohen Milchanteils deutlich weniger gesund und kalorienreich.