Inhaltsverzeichnis
- Woher kommen die Erdbeeren im Frühjahr?
- Wasserverbrauch von über 300 Litern
- Nationalpark Coto de Doñana leidet unter Wasserknappheit
- Lange Transportwege schaden der Umwelt
- Schlechte Klimabilanz für Früherdbeeren
- Erdbeeren mit Schadstoffen belastet
- So kaufen Sie nachhaltige Erdbeeren
- Statt Erdbeeren: Genießen Sie im Frühling Rhabarber
Erdbeeren sind leuchtend rot, saftig und dank ihres süßen Geschmacks bei uns extrem beliebt. Pro Jahr isst jeder Mensch in Deutschland durchschnittlich 3 Kilogramm Erdbeeren, laut der Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft (BLE). Sie sind jedoch nicht nur lecker, sondern auch kalorienarm und reich an Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen. Zu ihren gesundheitlichen Vorteilen gehören unter anderem die Verringerung von Cholesterin, Blutdruck, Entzündungen und oxidativem Stress.
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Woher kommen die Erdbeeren im Frühjahr?
Besonders im Sommer werden die kleinen Früchte, die botanisch gesehen eigentlich Nüsse sind, überall angeboten. Aber gibt es Erdbeeren nicht auch schon im Frühling zu kaufen?
Generell beginnt die Erntezeit der Beeren im Mai und endet im September. Alles was davor in den Regalen liegt ist Importware. Diese kommt häufig aus Spanien, aber auch aus Holland, Belgien, Italien oder auch Ägypten. Deutschland ist der größte Erdbeerimporteuer mit einem Importwert von über 300 Millionen Euro alleine im Jahr 2020. Mehr als 70 Prozent der eingeführten Erdbeeren kommen dabei aus Spanien. Doch dahinter steckt ein enormer logistischer Aufwand.
Wasserverbrauch von über 300 Litern
Damit die roten Früchte schön rund und saftig werden, benötigt ein Kilo Erdbeeren gut 300 Liter Wasser. Damit verbrauchen die Früchte derzeit fast so viel Wasser wie Avocados. Um den immensen Wasserverbrauch zu decken, werden in Spanien immer mehr und tiefere Brunnen gebaut - eine Vielzahl davon illegal. Die Folge: Der Grundwasserspiegel sinkt und die Böden vertrocknen.
Nationalpark Coto de Doñana leidet unter Wasserknappheit
Besonders stark unter der Wasserknappheit leidet Spaniens ältester Nationalpark und UNESCO Weltnaturerbe, das Feuchtgebiet Coto de Doñana. Hunderttausende Zugvögel nutzen das einzigartige Gebiet als Rastplatz auf dem Weg von Nordeuropa nach Afrika. Durch die illegale Wasserentnahme droht der Nationalpark jedoch auszutrocknen, was fatale Folgen für den Lebensraum der Zugvögel und vieler anderer Tier- und Pflanzenarten hat.
Lange Transportwege schaden der Umwelt
Darüber hinaus sind Erdbeeren leicht verderblich und bekommen Druckstellen, deshalb müssen sie so schnell wie möglich nach dem Pflücken mit Flugzeugen oder LKW zu uns gebracht werden. Der Import von Erdbeeren verursacht daher neben dem hohen Wasserverbrauch auch viel CO2 und schadet dem Klima und der Umwelt.
Schlechte Klimabilanz für Früherdbeeren
Die ersten regionalen Erdbeeren kommen meist aus Gewächshäusern und Folientunneln. Obwohl sie keine langen Transportwege auf sich nehmen müssen, ist ihr ökologischer Fußabdruck im Vergleich zu Freilanderdbeeren bis zu zehnmal so hoch. Um eine frühe Ernte zu ermöglichen, wird für das Beheizen der Pflanzen viel Energie benötigt, welche kaum aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird.
Erdbeeren mit Schadstoffen belastet
Erdbeeren sind sehr empfindlich. Sie erfordern viel Handarbeit, sind pflegebedürftig und verderben schnell. Daher werden konventionelle Erdbeeren häufig mit chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln eingesprüht, um sie vor Pilzkrankheiten zu schützen sowie den Ertrag hoch und den Preis möglichst gering zu halten. Laut des Bundeszentrum für Ernährung enthalten Erdbeerproben aus ökologischem Landbau jedoch vergleichsweise selten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Für ihre Erzeugung dürfen keine derartigen Pestizide verwendet werden.
So kaufen Sie nachhaltige Erdbeeren
Wer nachhaltige Erdbeeren kaufen möchte, der sollte sich am besten bis Anfang Mai gedulden. Bio-Erdbeeren verzichten zudem auf die giftigen Pestizide. Das schont nicht nur die Umwelt und den Geldbeutel, sondern tut auch Ihrer Gesundheit gut. Darüber hinaus schmecken die Erdbeeren im Sommer gleich viel besser.
Fazit: Am besten kaufen Sie saisonale Erdbeeren aus regionalem und kontrolliert biologischem Freilandanbau oder pflanzen die roten Früchte in Ihrem Garten selber an.
Statt Erdbeeren: Genießen Sie im Frühling Rhabarber
Bereits zwischen März und April ist der Rhabarber erntereif, abhängig wie mild die Wintermonate waren. Bis Ende Juni wird das saure Frühlingsgemüse geerntet, das Sie mit wertvollen Nährstoffen wie Kalium, Phosphor sowie Vitamin C versorgt und reich an Ballaststoffen ist, die unserer Darmgesundheit zugutekommen. Aufgrund der enthaltenen giftigen Oxalsäure sollten Sie Rhabarber aber niemals roh essen. Lassen Sie sich das kalorienarme Gemüse deshalb als Kompott oder Konfitüre schmecken.
Quellen: wdr.de, quarks.de, wwf.de