Abnehmen bei Diabetes - so klappt's

Abnehmen bei Diabetes – so klappt´s

Beim Typ-2-Diabetes ist Übergewicht auf Grund mangelnder körperlicher Aktivität einer der Hauptrisikofaktoren. Um die Krankheit unter Kontrolle zu bringen und ihre Auswirkungen deutlich zu mindern, ist der Abbau überzähliger Kilos notwendig.

Diabetes© iStockphoto
Diabetes

Gewichtsabnahme Bestandteil der Therapie bei Diabetes

Das Fettgewebe des Menschen führt bei einem zu hohen Anteil im Vergleich zum Körpergewicht zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Folgeerkrankungen. Besonders der Typ-2-Diabetes kann mit der Reduzierung von Körpergewicht in den Griff bekommen werden. Teilweise verschwindet dieser „Wohlstandszucker“ sogar vorübergehend. Es gibt viele Therapieangebote bei einer Diabeteserkrankungen. Häufig gehen diese aber nicht auf die Lebensgewohnheiten der Betroffenen ein. Eine erfolgreiche Ernährungsumstellung kann der Schlüssel zu einer erfolgreichen Therapie bei Typ-2-Diabetes sein. Dafür muss der Energieverbrauch höher sein als die Energiezufuhr. Dieser Grundsatz wird auch als Energieerhaltungssatz bezeichnet. Die Verringerung der Energiezufuhr bei gleichzeitiger Erhöhung des Verbrauches bringt langfristig den besten Erfolg. Dafür muss der Grundumsatz durch Bewegung erhöht werden. Wer seine Essgewohnheiten beibehält, obwohl er an Typ-2-Diabetes leidet, erhöht die Risiken für Folgeerkrankungen deutlich.

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Übergewicht und Diabetes?

Bei vielen Menschen führt ein dauerhaft erhöhtes Körpergewicht zu Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, überhöhten Cholesterinwerten, schlechter Durchblutung, Gelenkschmerzen und Diabetes vom Typ 2. Dieser Typ ist ein nicht-insulinabhängiger Diabetes, der bei 90% der Erkrankten diagnostiziert wird. Vor allem bei Erwachsenen ab 40 Jahren tritt er häufig auf. Bewegungsmangel, Fettleibigkeit und Übergewicht liegen laut WHO bei mehr als 422 Millionen Erwachsenen weltweit vor. Diese Zahl war 2014 viermal so hoch wie 1980 und ist ein deutliches Alarmzeichen. Eine fettleibige Person hat ein dreimal höheres Risiko an Diabetes zu erkranken als ein normalgewichtiger Mensch. Zu den häufigsten Komplikationen zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Verkalkungen durch abgelagertes Fett in den Arterien. Auch Arteriitis, der Verschluss der Arterien in den unteren Gliedmaßen, wird durch Übergewicht bei Diabetes hervorgerufen. Dabei verlieren die Nerven ihre Sensibilität und wegen Sauerstoffmangels reagieren die Nerven nicht angemessen auf die Wundheilung. Häufig kommt es daher zu Amputationen an den Füßen. Aber auch auf die Augen schlägt sich die Erkrankung nieder. In den entwickelten Ländern gehört Diabetes zu den häufigsten Ursachen für den kompletten Verlust der Sehfähigkeit bei Patienten unter 50 Jahren.

Wie kann ich Übergewicht abbauen?

Vor allem muss der eigene Lebensstil geändert werden. Zahlreiche Studien und wissenschaftliche Abhandlungen haben längt bewiesen, dass zwischen der Masse an Bauchfett und dem Risiko für Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen ein potentieller Zusammenhang besteht. Eine Therapie mit Medikamenten wird zwar bei Typ-2-Diabetes von vielen Ärzten angestrebt. Jedoch könnten viele Patienten vollständig oder zumindest weitgehend von den Beschwerden befreit werden, indem sie das Gewicht reduzieren.

Durch die regelmäßige körperliche Bewegung verbessern sich die Blut- und Lipidwerte, der Blutdruck sinkt und die Blutzuckerüberwachung kann leichter durchgeführt werden. Radikaldiäten oder Abnehmkuren sind genauso ungeeignet wie der kurzfristige Verzicht auf Nahrung oder das längerfristige Aushungern des Körpers. Am Ende sind die verlorenen Kilos wieder da und sogar noch einige mehr, denn der Körper will für die nächste Hungerzeit vorbereitet sein.

Um langfristig Gewicht zu reduzieren, muss jeder Betroffene individuell und kritisch seinen Lebensstil durchleuchten. Dann folgt das Erlernen eines neuen Ernährungsverhaltes und im Anschluss daran muss der Betroffene langfristig gefestigt werden. Abnehmen geht nicht einher mit einem Verlust an Lebensqualität oder dem totalen Verzicht auf alles Schmackhafte. Viele Übergewichtige essen sogar zu selten oder zu wenig, was dazu führt, dass der Stoffwechsel dementsprechend schlecht Kalorien verbrennt.

Welche Tipps gibt es für eine Diät bei Diabetes?

Immer satt zu sein, steht in keinem Widerspruch zur Gewichtsreduzierung. Die Energiedichte ist entscheidend, ob man satt oder nicht satt ist. Die Kalorien pro Lebensmittel geben die Energiedichte an und für eine sinnvolle Ernährungsumstellung solltet ihr vor allem auf Lebensmittel mit einer geringen Energiedichte zurückgreifen. Ein gutes Sättigungsgefühl bekommt euer Magen mit „slow-food“ anstatt mit „fast food“. Das langsame Kauen einer Mahlzeit gehört zu den effizienten Tipps, da die Verdauung bereits im Mund beginnt. Energiearm sind Gemüse und Salate, aber das bedeutet nicht, dass der Speiseplan demnächst nur noch aus diesen beiden Lebensmitteln bestehen darf.

Nehmt ihr zu viele Kalorien auf, kann nur zusätzliche Bewegung helfen, diese wieder zu verbrennen. Durch kleine Änderungen lassen sich bereits im Alltag Kalorien einsparen oder zusätzlich verbrennen. Verbannt Sahnesaucen, fettiges Fleisch, weißes Mehl, Fertiggerichte, Torten und Süßkram weitestgehend von der Einkaufsliste. Auch flüssige Kalorien solltet ihr meiden. Vor allem Alkohol hat viele Kalorien und schon der Verzicht auf 100 Kcal am Tag kann im Jahr zu einer Gewichtsabnahme von bis zu 6kg führen. In 200 ml Apfelsaftschorle sind ca. 50 -100 Kilokalorien enthalten. Mineralwasser dagegen besitzt keine einzige Kalorie. Zucker kann durch Süßstoffe ersetzt werden und insbesondere abends wirkt sich der vollständige Verzicht auf Kohlenhydrate positiv auf das Gewicht aus.

Wichtig ist aber, dass Erkrankte sich unbedingt mit ihrem Arzt absprechen. Er gibt wichtige Ratschläge und passt die Diabetesbehandlung an das jeweilige Körpergewicht an.

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