11 Lebensmittel, die im Körper Entzündungen auslösen

11 Lebensmittel, die in Ihrem Körper Entzündungen auslösen

Eine ungesunde Ernährung macht uns auf Dauer krank. Denn bestimmte Nährstoffe wirken entzündungsfördernd und schwächen dadurch das Immunsystem. Finden Sie heraus, welche 11 Lebensmittel Entzündungen in Ihrem Körper entfachen und welches beliebte Produkt zu Unrecht als entzündlich gilt.

von Jonas Heinrich
10.05.2022, 09:00 Uhr
Weißmehl wird aus einem Einmachglas auf den Tisch geschüttet© Kaboompics .com / Pexels
1. Weißmehlprodukte:  Raffiniertes Weißmehl gehört zu den ungesündesten Lebensmitteln, da es aus leeren Kalorien besteht: Es enthält nur noch Spuren von Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und führt durch seine hohe glykämische Last zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Auch unser Mikrobiom leidet unter Weißmehlprodukten: Gesunde Darmbakterien werden verdrängt, während schädliche florieren und Entzündungen auslösen. Das führt einerseits zu Übergewicht und befeuert andererseits chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa. In einer kürzlich erschienenen Studie aus den USA wurde raffiniertes Weißmehl als das Lebensmittel mit dem höchsten Entzündungs-Index identifiziert. Es wirkt im Körper sogar noch entzündlicher als die nächsten beiden Produkte.
Frau guckt auf Tortenstück© SIphotography / iStock
2. Süßigkeiten:  Süßkram und jegliche Lebensmittel, die größere Mengen Zucker enthalten – egal, ob natürlich oder zugesetzt – gehören ebenfalls zu den entzündungsfördernden Lebensmitteln. Sie führen nicht nur zur Achterbahnfahrt unseres Blutzuckerspiegels, sondern lösen im gesamten Körper oxidativen Stress aus, der das Risiko für Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes Typ 2 erhöht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt daher maximal 25 Gramm Zucker pro Tag – etwa sechs Teelöffel. Auf frische Früchte sollten Sie aufgrund der wertvollen sekundären Pflanzenstoffe zwar nicht verzichten. Genießen Sie sie jedoch in Maßen – die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt maximal zwei Portionen Obst bzw. 250 Gramm am Tag.
Pommes und Ketchup© LeszekCzerwonka / iStock
3. Pommes Frites:  Beim Frittieren entstehen im heißen Fett sogenannte Transfettsäuren. Diese gehören zu den ungesündesten Fetten und sollten so wenig wie möglich in unserer Ernährung vorkommen. Denn sie erhöhen das schlechte LDL-Cholesterin, welches sich in den Wänden unserer Arterien ablagert und dort Entzündungen auslöst. Die Folgen: Arterienverkalkung, Bluthochdruck, Schlaganfälle sowie Herzinfarkte. Nennenswerte Mengen an Transfetten sind außerdem in Chips oder Backwaren zu finden, da sie diese länger haltbar machen.
© Pixabay / Pexels
4. Wurstwaren:  Während qualitativ hochwertiges und vor allem unverarbeitetes Fleisch in maßvollem Konsum unbedenklich zu sein scheint, sieht das bei Wurstwaren anders aus. Insbesondere der hohe Gehalt an Omega-6-Fettsäuren und Hämeisen sowie die Zugabe von sogenanntem Nitrit macht verarbeitete Wurstprodukte zu einem entzündungsfördernden Lebensmittel. Ihr Entzündungsindex befindet sich sogar fast auf demselben Niveau wie raffinierte Weißmehlprodukte. Meiden Sie daher unbedingt Wurst, Schinken, Salami & Co. und greifen Sie stattdessen (maßvoll) zu frischem Fleisch.
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Buchtipps für eine anti-entzündliche Ernährung:  Damit Sie selbständig etwas gegen entzündliche Prozesse in Ihrem Körper tun können, können wir Ihnen diese 3 Kochbücher und Ratgeber nur wärmstens empfehlen: In "Heimliche Entzündungen – Das Kochbuch" von Silvia Bürkle finden Sie genussvolle Rezepte, die Ihnen dabei helfen, stille Entzündungen zu lindern und ihnen vorzubeugen. Mit der "Antientzündungs-Ernährung" von Medical Academy werden Sie chronische Entzündungen schnell wieder los und stärken Ihr Immunsystem dauerhaft. Der enthaltene 14-Tage-Plan nimmt Sie Tag für Tag an die Hand und erleichtert die Ernährungsumstellung. Mit "Antientzündliche Ernährung leicht gemacht" liefert Julia Bierenfeld einen umfassenden Ratgeber mit zahlreichen Rezepten. Sie erklärt darin, woher Entzündungen kommen, wofür sie gut sind und wie Sie übermäßige Entzündungen mit Ihrem Lebensstil in den Griff bekommen. Mit leckeren Rezepten für jede Tageszeit!
© Zan / Unsplash
5. Alkohol:  Zwar können sehr geringe Mengen Alkohol – weniger als ein kleines Glas Wein – leicht entzündungshemmend wirken. Jeglicher Konsum über dieses Maß hinaus führt jedoch dazu, dass der Ethanol zu Acetaldehyd abgebaut wird, wobei oxidativer Stress entsteht. Die richtige Menge zu finden, ist daher ein äußerst schmaler Grat – und da Alkohol bereits in kleinen Portionen Ihrem Gehirn schadet, sollten Sie aus gesundheitlicher Sicht sowieso nicht allzu häufig und tief ins Glas schauen.
Butter auf einem Brotmesser© Crazy Cake / Unsplash
6. Butter:  Ja, auch die gute alte Butter wirkt leider in größeren Mengen entzündungsfördernd. Das liegt am hohen Gehalt der tierischen gesättigten Fettsäuren. Die Schicht auf dem Butterbrot sollte daher am besten nicht so dick wie die Brotscheibe selbst sein. Bei der Margarine kommt es ganz darauf an: Besteht sie aus Rapsöl, enthält sie entzündungshemmende Fettsäuren. Besteht sie jedoch aus dem folgenden Öl, sollten Sie die Finger davon lassen...
Verschiedene Speiseöle in Flaschen© Africa Studio / adobestock
7. Sonnenblumenöl:  Aufgrund seines niedrigen Preises und seiner praktischen Brat-Eigenschaften wird dieses Öl häufig verwendet. In raffinierter Form ist es hitzebeständig und kann auf Temperaturen über 200 Grad erhitzt werden. Besonders gesund ist es jedoch leider nicht, da sein Omega-3-zu-Omega-6-Verhältnis äußerst ungünstig ist: Sonnenblumenöl enthält 120-mal mehr Omega-6-Fettsäuren als Omega-3-Fettsäuren. Dieser Überschuss an Omega-6-Fetten befeuert Entzündungen im Körper. Greifen Sie daher lieber zu diesen gesunden Ölen >>
Trockenobst© bhofack2/iStock
8. Trockenfrüchte und Dosenobst:  Obst hätten Sie wahrscheinlich nicht auf dieser Liste erwartet, oder? Allerdings können auch Früchte, je nach Verarbeitungsmethode, zu ungesunden Zuckerfallen werden. Was frisches Obst so gesund macht, sind Ballaststoffe, Vitamine und vor allem sekundäre Pflanzenstoffe. Außerdem sorgt der hohe Wasseranteil für viel sättigendes Volumen. Wird das Wasser entzogen, wie es beim Trockenobst der Fall ist, konsumieren wir viel zu viel Fruktose innerhalb kürzester Zeit. Dosenobst hingegen schwimmt in Wasser, in welchem viele wasserlösliche Vitamine verloren gehen. Außerdem ist die Flüssigkeit häufig mit Zucker angereichert, um die Haltbarkeit zu erhöhen und den Geschmack zu erhalten, sodass Dosenpfirsiche zum Teil doppelt so viel Zucker wie die frische Frucht enthalten. Als Entzündungstreiber sollten jedoch übermäßige Zuckermengen gemieden werden. Bessere Alternative: Tiefkühlobst!
Fertignudeln in einer Alu-Schale© Yvonne Bogdanski / adobestock
9. Fertiggerichte: Stark verarbeitete Fertigprodukte vereinen so ziemlich alles, was entzündungsfördernd ist: Aus Kostengründen und für die einfachere Handhabung enthalten sie meist Weißmehl anstatt Vollkornmehl, raffiniertes Sonnenblumenöl statt extra natives Olivenöl und oben drauf eine ordentliche Portion Zucker für den Geschmack. Ebenso enthalten Tiefkühlpizza & Co. häufig schädliche Transfette. Diese entzündungsfördernden Fettsäuren verstecken sich auf dem Etikett hinter Begriffen wie „gehärtetes“, „teilgehärtetes“ oder „hydrogenisiertes“ Fett. Finden Sie heraus, was passiert, wenn Sie täglich Fertiggerichte essen >>
Ghee im Glas© Megumi Nachev / Unsplash
10. Ghee:  In der ayurvedischen Küche und „Medizin“ gilt die geklärte Butter eigentlich als entzündungshemmend. Tatsächlich ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Denn die Herstellung von Ghee erfordert, dass Butter stark erhitzt wird, wobei das enthaltene Cholesterin oxidiert. Oxidiertes Cholesterin ist nicht nur entzündungsfördernd, sondern sogar zellschädigend. Tatsächlich wurde Ghee in Labor-Messungen als das Lebensmittel mit dem höchsten Gehalt an oxidiertem Cholesterin identifiziert. In der entzündungshemmenden Küche hat es daher nichts verloren.
Gesunde Milchprodukte© Magone/iStock
11. Fettreiche Milchprodukte:  Da Milchprodukte einige wertvolle Nährstoffe wie Calcium, Vitamin B2 und Jod enthalten, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nach wie vor zum regelmäßigen Konsum. Insbesondere fermentierte Milchprodukte wie Joghurt, Kefir oder Buttermilch sind nährstoffreich, aber gleichzeitig fettarm und aufgrund der enthaltenen Probiotika gut für die Darmflora. Im Gegensatz dazu weisen jedoch Sahne, Hartkäse, Camembert sowie Rahmquark und die bereits genannte Butter einen hohen Anteil an Arachidonsäure auf. Diese ungesättigte Omega-6-Fettsäure ist stark entzündungsfördernd, weswegen bei chronisch entzündlichen Krankheiten wie Rheuma vom Verzehr abgeraten wird. Auch die Schweizerische Herzgesellschaft rät dazu, Butter, Rahmquark, Doppelrahmkäse sowie Kondensmilch möglichst ganz wegzulassen und Vollmilch, Vollmilchprodukte, Rahmkäse sowie Halbfettquark lediglich maßvoll zu konsumieren. Empfohlen wird hingegen der regelmäßige Verzehr von teilentrahmter Milch, fettarmem Joghurt, Magerquark sowie fettarmem Hüttenkäse.
Kaffeetasse und Kaffeebohnen© republica/iStock
Mythos Kaffee:  Kaffee wurde lange Zeit in die Gruppe der entzündungsfördernden Lebensmittel eingeordnet. Zu Unrecht, wie sich herausstellte. Denn der beliebte Wachmacher enthält sogenannte Phenolsäuren – sekundäre Pflanzenstoffe, die sogar anti-entzündlich wirken. Ebenso zeichnet die Mehrheit der Studien ein äußerst positives Bild vom Lieblingsgetränk der Deutschen. So wurde in einer großen Metaanalyse festgestellt, dass sich drei bis vier Tassen Kaffee am Tag positiv auf die Gesundheit auswirken. Die Forschenden der University of Southampton zeigten in 2017, dass Kaffeetrinker ein geringeres Risiko für Herzkreislauferkrankungen, Krebserkrankungen und vorzeitiges Versterben haben. Trinken Sie Ihren Kaffee jedoch stets schwarz, da Milch und vor allem Zucker entzündungsfördernd wirken.
Brokkoli© canyonos/iStock
Direkt weiterlesen: entzündungshemmende Lebensmittel  Genauso wie Lebensmittel Entzündungen entfachen können, können sie diese auch lindern. In unserer Bildergalerie stellen wir Ihnen daher entzündungshemmende Lebensmittel vor, die auf natürliche Weise Beschwerden vorbeugen und hemmen. 
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