Abnehmen: So verlieren Sie mit Ayurveda Gewicht

Abnehmen: So verlieren Sie mit Ayurveda Gewicht

Sie möchten gerne abnehmen? Dann könnte Ayurveda der richtige Ansatz sein. Wir erklären Ihnen, wie die indische Gesundheitslehre funktioniert und was es mit den drei Konstitutionstypen genau auf sich hat. 

Was ist Ayurveda?

Ayurveda bezeichnet die traditionelle indische Medizin und wird häufig als die Wissenschaft des Lebens bezeichnet – denn Ayu bedeutet Leben und Veda heißt übersetzt Wissen. Die Heilkunde sieht Gesundheit und Krankheit als individuelle Einheit von Körper, Seele und Geist. Ganz wichtig dabei: Die Achtsamkeit gegenüber sich selbst und seiner Umwelt. Dabei spielt vor allem die Prävention eine wichtige Rolle.

Möglicherweise haben Sie schon mal von den Doshas im Ayurveda gehört – den drei Konstitutionstypen. Die ayurvedische Lehre besagt, dass jeder Mensch mit drei Doshas auf die Welt kommt: Kapha, Pitta und Vata, die unterschiedlich gewichtet sein können. Jeder Dosha hat unterschiedliche Merkmale, Eigenschaften und Vorlieben. Leben wir und erfüllen wir ihre Bedürfnisse, sind die Doshas in Balance. Tun wir das nicht, entsteht ein Ungleichgewicht und es können Krankheiten drohen – auch Übergewicht kann die Folge sein.

Wie Ayurveda beim Abnehmen helfen kann

Wenn Sie daher schon sämtliche Diäten einmal ausprobiert haben, sollten Sie es einmal mit der ayurvedischen Lehre ausprobieren. Hierbei handelt es sich streng genommen nicht um eine Diät, sondern um eine langfristige und individuell abgestimmte Ernährungsumstellung. Dabei ist es wichtig, dass Sie Ihren Dosha kennen. Denn jeder Konstitutionstyp hat einen anderen Stoffwechsel und verschiedene Eigenschaften. Und bei jeden arbeitet das Verdauungsfeuer, Agni genannt, anders. Was der eine Dosha vertragen kann, bekommt dem anderen weniger.

Bei Ayurveda geht es also nicht um strikte Diäten, sondern um eine typgerechte Ernährung, die es Ihnen erleichtert, Ihr überschüssiges Gewicht auf gesunde Art zu verlieren. Aber nicht nur: Langfristig soll sich die Verdauung verbessern und das Wohlbefinden gesteigert werden.

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Ayurveda: Abnehmen mit den Dosha-Typen

So verlieren Kapha-Typen Gewicht

Menschen mit dem Dosha Kapha sind besonders anfällig für Übergewicht. Aus diesem Grund ist es wichtig, fettes und kalorienreiches Essen möglichst zu meiden. Ihren Stoffwechsel bringt vor allem leichte, trockene oder erhitzende Kost in Schwung, die Sie am besten in kleinen Portionen zu sich nehmen sollten.

Dazu gehören:

  • Obst wie Äpfel und Birnen
  • Salate
  • grünes Blattgemüse
  • Mais
  • Gerste
  • Geflügel
  • Kräuter und Gewürze wie Ingwer, Chili und Koriander

So nehmen Pitta-Typen ab

Wer den Dosha Pitta in sich trägt, sollte Kaffee, Salz, Öl und starke Gewürze meiden. Besser sind kühle und erfrischende Speisen. Aus diesem Grund sollten Sie reichlich Obst und Gemüse zu sich nehmen. Infrage kommen dabei folgende Sorten:

  • Blattgemüse
  • Gurken
  • Paprika
  • Zucchini
  • Äpfel
  • Mango
  • Granatäpfel
  • Ananas

Ebenfalls geeignet sind:

  • Gerste
  • Hafer
  • Hüttenkäse
  • Tofu

Wie bei Vata-Typen Kilos purzeln

Eines mag dieser Dosha gar nicht – und zwar kühle, trockene und kalte Speisen wie Salate oder rohes Gemüse. Bekömmlicher hingegen sind warme, leicht verdauliche Speisen und ölige Getreide- und Gemüsesorten wie

  • Reisgerichte
  • Eintöpfe
  • Nudeln
  • warme Milch
  • gedünstetes Gemüse wie Rüben und Kartoffeln
  • Gewürze wie Zimt, Anis und Ingwer
Frau praktiziert das Nadelöhr© fizkes/iStock
Ergänzen sich ideal: Yoga und Ayurveda

Interview: So gehören Ayurveda und Yoga zusammen

Wer abnehmen möchte, muss auch auf regelmäßige Bewegung setzen – und kann zum Beispiel Yoga machen. Eine perfekte Kombination, die Hand in Hand einhergeht. Wir haben uns Rat eingeholt und mit Yogalehrerin und Ayurveda-Beraterin Christiane Wolff über die Symbiose zwischen Ayurveda und Yoga gesprochen. 

„Yoga und Āyurveda sind Geschwister, die zusammengehören, aber dennoch unterschiedliche Blickwinkel aufweisen. Bei Yoga stehen der mentale Aspekt sowie eine Bewegungsform, die den Körper ausgleicht und auf ein meditatives Erleben vorbereitet, im Vordergrund. Viele Krankheiten basieren aus ayurvedischer Sicht aus einem Anstieg des Vāta Doşas. Natürliche Rhythmen kommen aus dem Gleichgewicht. Der große gesundheitliche Nutzen von Yoga ergibt sich daher aus einer Stabilisierung des vegetativen Nervensystems und damit einer Harmonisierung des Biorhythmus. Die gewonnene geistige Ruhe aus dem Yoga ermöglicht, aus Sicht des Ayurveda die natürlichen Funktionen des Körpers zu stabilisieren. Außerdem können Ursachen für die Entstehung von psychosomatischen Prozessen, die den meisten Krankheiten zugrunde liegen, durch Yoga beseitigt werden.“

Und welchen Einfluss hat mein Dosha auf meine Yoga-Praxis?

„Ein Teilbereich des ayurvedischen Gesundheitskonzepts ist die körperliche Bewegung, die eine regelmäßige Yoga-Praxis bietet. Ein Teilbereich des ayurvedischen Gesundheitskonzepts ist die körperliche Bewegung, die eine regelmäßige Yoga-Praxis bietet. Die Doşa–Lehre ist dabei ein Hilfsmittel zur Orientierung und weniger eine Kategorisierung. Prinzipiell ist für einen ausgeglichenen Menschen jede Bewegung möglich, vor allem, wenn sie Freude bereitet. Um die Balance und die Ausgewogenheit zu unterstützen, können die Tendenzen der Doşas ein Hinweis sein. Das persönliche Wissen über die individuelle Konstitution ermöglicht, die passende Yoga-Praxis auszuwählen. Es geht weniger um eine Einteilung in Vāta, Pitta oder Kapha, sondern vielmehr um ein Erspüren, welche Dysbalancen zu beobachten sind.“

Was das konkret für die einzelnen Konstitutionen bedeutet? Das weiß ebenfalls unsere Yoga-Expertin Christiane Wolff: 

  • Eine Vata-Persönlichkeit bewegt sich gerne. Dafür besitzt sie weniger Kraft und Stabilität. Um in fließenden Yogabewegungen, die Gelenke nicht zu überlasten, kann bei erhöhten Vata eine ruhigere Asana-Praxis mit sehr klaren Gelenkführungen und eine stabilisierende Komponente für den unteren Rücken ein sehr wirksamer Ausgleich sein.
  • Eine feurige Pitta-Persönlichkeit neigt dazu, sich zu überfordern und mit zu viel Ehrgeiz Yoga zu praktizieren. Die Praxis sollte so gestaltet sein, dass Ahimsa, die Gewaltlosigkeit und Gleichmut immer mehr im Vordergrund stehen. Mehr und mehr sollen Leistungsdenken und Ehrgeiz durch Spüren und Wahrnehmen ausgeglichen werden.
  • Ausgeglichenes Kapha zeigt sich in Stärke, Treue und Ausdauer. Kapha ist die Kraft, die zusammenhält. Kapha-Menschen brauchen kraftvolle Bewegungen und eine gewisse Anstrengung. Beweglichkeit und Dehnung sind gegebenenfalls fordernd. Eine ausgleichende Yoga-Praxis sollte Kreislauf anregend sein und viel Bewegungsfreude vermitteln.

Mehr zur Symbiose von Ayurveda und Yoga finden Sie zum Beispiel auf YogaEasy >>

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Unsere Expertin
Christiane Wolff

Christiane Wolff ist Yogalehrerin beim Online-Studio YogaEasy, Ayurveda Beraterin, Yoga- und Spiraldynamik® Therapeutin mit eigener Medical Yoga Praxis und Yoga-Ausbildungsinstitut in Frankfurt. Sie teilt ihr Wissen und ihre Berufung in zahlreichen Büchern und im beliebten Podcast: FlowingOm- Dein Yoga Podcast, um Ayurveda und Yoga nachhaltig ins Leben zu integrieren. 

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