Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), auch Borderline-Syndrom genannt, ist eine komplexe psychische Erkrankung, die durch eine Reihe von emotionalen, kognitiven und Verhaltensmerkmalen gekennzeichnet ist.

10 Anzeichen für Borderline: Achten Sie auf diese Dinge

Menschen mit BPS erleben oft starke und instabile Emotionen, haben Schwierigkeiten, ihre Identität und ihr Selbstbild zu definieren, und neigen zu impulsiven und risikoreichen Handlungen. Beziehungen zu anderen Menschen können für sie besonders schwierig sein, da sie häufig mit intensiven Ängsten vor dem Verlassenwerden zu kämpfen haben. 

Im Folgenden haben wir für Sie zusammengefasst, welche 10 Anzeichen für Borderline sprechen können.

#1. Gefühlschaos

Stellen Sie sich vor, Ihre Stimmung gleicht einem unberechenbaren Wetterradar. Kleinigkeiten, die andere kaum wahrnehmen, können bei Ihnen einen Sturm der Gefühle auslösen. Freude kippt abrupt in Traurigkeit, Wut brodelt plötzlich in Ihnen auf oder Angst lähmt Sie wie aus heiterem Himmel.

Ergo: Sie erleben Emotionen wie extreme Freude, tiefe Traurigkeit, Wut oder Angst oft sehr intensiv und schnell. Diese starken Gefühlsschwankungen können Sie emotional überfordern und zu impulsiven Reaktionen führen. 

#2. Instabile Beziehungen

Ihnen fällt es schwer, stabile und dauerhafte Beziehungen aufzubauen und zu pflegen. Idealisierung und Abwertung von Freunden und Partnern können ebenso vorkommen wie die ständige Angst vor dem Verlassenwerden. Diese Ängste können Ihre Beziehungen belasten und instabil machen.

#3. Wackliges Selbstbild

Menschen mit Borderline kämpfen oft mit einem fragilen Selbstwertgefühl. Sie zweifeln stark an ihrem eigenen Wert und fühlen sich innerlich leer. Die Frage "Wer bin ich eigentlich?" quält sie immer wieder. Auch die Wahrnehmung des eigenen Körpers ist häufig verzerrt. Sie sehen sich entweder zu dick oder zu dünn und können ihren Körper nicht akzeptieren. Der Wunsch nach einem unabhängigen und selbstbestimmten Leben ist groß. Doch oft scheitern sie an der Umsetzung. Autonomes Verhalten kippt schnell in emotionale Abhängigkeit von anderen.

#4. Innere Leere

Die ständige Suche nach dem "Ich" und die damit verbundenen Zweifel und Ängste führen zu einer tiefen inneren Leere und Unruhe. 

Als ob Sie nur noch eine Hülle wären, ohne Inhalt, ohne Substanz. Dieses Gefühl der Leere ist beängstigend und nagt an Ihrem Selbstwertgefühl. Selbstliebe und Selbsthass wechseln sich ab. In einem Moment fühlen sie sich wertvoll und geliebt, im nächsten Moment wertlos und verachtet. Verzweifelt suchen Sie nach Wegen, diese Leere zu füllen. Sie hoffen auf Bestätigung von außen, darauf, dass andere Menschen Ihnen dieses Gefühl der Leere nehmen können.

#5. Starke Verlustängste

Die Angst vor dem Verlassenwerden ist in Beziehungen von Menschen mit Borderline allgegenwärtig. Wie ein Damoklesschwert schwebt sie über jeder Verbindung und trübt das Glück. Um diese Angst zu bekämpfen, unternehmen Betroffene oft verzweifelte Anstrengungen. Sie klammern sich an ihre Partner, passen sich deren Bedürfnissen bis zur Selbstaufgabe an und ertragen sogar unzumutbare Situationen, nur um nicht allein zu sein.

Die ständige Angst und der emotionale Dauerstress fordern ihren Tribut. Innere Unruhe, Stimmungsschwankungen und impulsive Verhaltensweisen können die Folge sein.

#6. Gefahr für sich selbst

Die innere Anspannung und der ständige Druck, die eigenen Gefühle zu regulieren, können zu verzweifelten – und gefährlichen – Versuchen führen, Stress und Anspannung abzubauen.

Sie neigen zu selbstverletzendem Verhalten wie Ritzen, Drogen- und Alkoholmissbrauch, übertriebenes Konsumverhalten (Kaufsucht) und Glücksspiel, riskanten Sexualkontakten oder rücksichtslosem Fahren. In diesen Momenten versuchen Sie, Ihre inneren Schmerzen zu betäuben oder negative Emotionen zu regulieren.

#7. Erinnerungslücken und Realitätsverlust 

Manchmal vergessen Sie wichtige Ereignisse oder haben Schwierigkeiten, Ihre eigene Vergangenheit zu rekonstruieren. Diese Erinnerungslücken können belastend sein und Ihr Gefühl der Identität weiter schwächen.

In besonders schweren Krisensituationen können Menschen mit Borderline in einen Zustand der Dissoziation eintreten. Dies ist ein Schutzmechanismus der Psyche, um mit unerträglichen Gefühlen und Belastungen umzugehen. Während einer Dissoziation verändert sich die Wahrnehmung der Betroffenen. Sie fühlen sich wie von der Welt entkoppelt, als ob sie in Watte gepackt oder von Nebel umgeben wären. Die Außenwelt wird nur noch gedämpft wahrgenommen, als ob sie durch eine Glasscheibe blicken würden.

#8. Unüberlegte Entscheidungen

Sie treffen Entscheidungen oft spontan und ohne Rücksicht auf die möglichen Folgen. Dies kann zu finanziellen Schwierigkeiten, riskanten Beziehungen oder gefährlichen Situationen führen. Impulsivität kann Ihr Leben in verschiedenen Bereichen beeinträchtigen.

#9. Toxische Beziehungen

Um ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und Kontrollverlust zu vermeiden, neigen Menschen mit Borderline manchmal dazu, andere zu manipulieren. Lügen, Drohungen oder Schuldzuweisungen können Werkzeuge sein, um den Partner emotional zu erpressen.

Für den Partner kann eine Beziehung zu einem Menschen mit Borderline sehr fordernd und emotional belastend sein. Ständige Konflikte, die Angst vor dem Verlassenwerden und die Unberechenbarkeit des Partners können zu großer Anspannung, emotionaler Erschöpfung und sogar Depressionen führen.

#10. Suizidgedanken

Sie haben immer wiederkehrende Gedanken an Suizid oder Selbsttötung. In schlimmen Momenten haben Sie sogar schon Suizidversuche unternommen. Diese Gedanken können sehr belastend sein und Sie sollten sich unbedingt professionelle Hilfe suchen.