Warum sind Produkte aus Aluminium wie Alufolie so problematisch?
Nicht jeder Bestandteil der Nahrung, die wir essen, hat eine Funktion in unserem Körper. Einige Inhaltsstoffe in natürlichen Lebensmitteln erfüllen ernährungsphysiologisch überhaupt keine Rolle. So auch Aluminium. Als eines der häufigsten Elemente in der Erdkruste kommt es ganz natürlich in kleinsten Mengen in Pflanzen oder unserem Trinkwasser vor. Mit der Nahrung aufgenommen passiert mit dem Aluminium in unserem Körper nichts. Es wird einfach wieder ausgeschieden.
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Problematisch wird es aber, wenn wir unserem Körper viel zu viel Aluminium zuführen. Heutzutage gelangt Aluminium etwa auch durch Kosmetika wie Deos oder über industriell hergestellte Lebensmittel in unser System. Auch von Aluminiumfolie oder Aluminiumschälchen, in denen Fertiggerichte oder eingeschweißte Kuchen häufig verpackt sind, können sich Ionen des Metalls lösen und mit der Nahrung in unserem Bauch landen.
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Höchstwerte für Aluminium werden oft überschritten
Wie viel Alu ist zu viel für uns? Es gibt zwei Richtwerte. In Europa hat die zuständige Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) einen wöchentlich tolerierbaren Höchstwert von 1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO gibt einen wöchentlichen Höchstwert von 2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht aus. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat ermittelt, dass wir durchschnittlich schon mehr als die Hälfte des Höchstwertes der EFSA durch die Nahrung aufnehmen. Zusammen mit Kosmetika, Arzneimitteln und Produkten wie Alufolie überschreiten wir die empfohlenen Höchstwerte deutlich.
Folgen von zu viel Aluminium für unseren Körper
Kleinstmengen von Aluminium scheiden wir einfach wieder aus. Sammelt sich aber zu viel des Elements in unserem Körper, können Nieren und Knochenschäden entstehen. Aluminium sammelt sich vor allem am Skelett. Auch gehen Forschende davon aus, dass es das körpereigene Gleichgewicht aus Magnesium und Eisen durcheinanderbringt. Das kann Folgen für unsere Gesundheit haben. Das Bundesinstitut für Risikobewertung geht in seiner Risikoeinschätzung für Aluminium davon aus, dass mittelschwere, irreversible Beeinträchtigungen der Allgemeinbevölkerung möglich seien.
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Diese Dinge im Umgang mit Alufolie und Aluschälchen sollten Sie beachten
Um die eigene Belastung mit Aluminium so gering wie möglich zu halten, sollten Sie selbst so wenig Alu-Produkte wie möglich verwenden oder benutzen. Komplett verzichten muss natürlich niemand, doch Vorsicht ist besser als Nachsicht. Im Umgang mit Alufolie etwa sollten Sie folgendes beachten:
- Alufolie und -schalen nie mit sauren oder salzigen Lebensmitteln in Kontakt kommen lassen: Salz und Fruchtsäure können chemische Reaktionen mit dem Aluminium auslösen. Dadurch gehen Ionen des Aluminiums auf das Essen über und gelangen direkt in unseren Magen. Nehmen Sie backofenfertige Fischgerichte in Aluschälchen also immer erst aus der Schale, bevor Sie Zitronenspritzer darübergeben.
- Grillen und Garen mit Alufolie so selten und kurz wie möglich: Durch lange und hohe Hitzeeinwirkungen gehen Metalle auf das in der Folie eingewickelte Essen über. Wenn Sie Alufolie oder Grillschälchen benutzen, dann so kurz wie möglich. Besser zum Grillen sind wiederverwendbare Edelstahlschälchen.
- Aluminiumfolie niemals zum Abdecken von Lebensmitteln auf Servierplatten aus Metall verwenden: Feuchte, salzige oder saure Lebensmittel können als Beschleuniger für Reaktionen zwischen Aluminium und dem Metall der Servierplatte fungieren. Wenn Sie Lebensmittel auf solchen Platten abdecken müssen, nehmen Sie Wachspapier, Tuch oder, wenn es gar nicht anders geht, Klarsichtfolie.
- Joghurtdeckel aus Aluminium besser nicht abdecken: Das Ablecken der Aludeckel von leckeren Joghurts ist per se nicht gefährlich. Da unser Speichel aber einen leicht sauren pH-Wert hat, können beim Ablecken Aluminiumionen aus dem Deckel gelöst werden und ihren Weg in unseren Körper finden. Außerdem können die Deckel scharfe Kanten haben, die beim Ablecken fiese Schnitte verursachen können.