Medical Fitness

Medical Fitness

Früher war Gesundheitssport eher was für Ältere und Kranke. Heute bieten ihn immer mehr Fitness-Studios an. Gut so, denn gegen drohende Zipperlein ist er das beste Rezept.

© iStockphoto - Kristen Johansen

Sport ist der Königsweg zu einem gesünderen Leben. Das haben wir mittlerweile abgespeichert. Bereits 2015 wird schätzungsweise jeder dritte Deutsche ins Fitness-Studio gehen, so die Body-&-Health-Studie 2009. Nicht nur zum Figurtraining, sondern vorrangig, um präventiv etwas für das persönliche Wohlgefühl zu tun. Wen wundert’s da: Gesundheitssport oder, aufgepeppt, „Medical Fitness“ ist in Studios und Sportvereinen schon heute angesagt wie nie.

Prophylaxe durch Sport

Spezielle Kursangebote, die ein wenig nach Physiotherapie und Reha klingen, sollen gezielt gesundheitlichen Handicaps vorbeugen. Beim Rücken- Yoga etwa lernen Sie, die Verspannungen des Büroalltags zu lösen, in Kardio- oder Fatburner-Kursen werden Herz-Kreislauf-Risiken ausgebremst, beim Workout auf wackeligen Balance- Kreiseln die Beweglichkeit verbessert, und in sogenannten PNF-Kursen (Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation = isometrisches Dehnen) üben Sie, Bewegungsabläufe optimal zu koordinieren, um Verschleiß vorzubeugen. Auch Krafttraining punktet für die Gesundheit, denn es schützt vor Osteoporose, entlastet Wirbelsäule und Gelenke. Mit Thera-Bändern, auf Power-Plates oder beim Zirkeltraining an Hightech-Geräten werden Ihre Muskeln fit gemacht. Kurse wie „Medical Move“ trainieren gleich alle Gesundheitsbasics in einem Rutsch, und „Life-Kinetik-Workouts“ pushen mit speziellen Bewegungsfolgen sogar die Gehirnleistung. Tipp: Viele Reha- und Physiotherapie-Zentren bieten heute auch Gesunden Medical-Fitness-Kurse an. Vorteil: intensive Betreuung durch medizinisches Fachpersonal und ein ärztlicher Gesundheits-Check vorweg (z.B. www.medical-fitness.info).

Die Kassen zahlen zu

Krankenversicherer bieten nicht nur eigene Gesundheitssport-Konzepte an, sie übernehmen auch bis zu 100 Prozent der Kosten für Ihren Kurs, sofern er den Kriterien des von den Kassen festgelegten Präventionsleitfadens entspricht. Unbedingt nachfragen!

Einen guten Kurs finden

Die Qualitätssiegel „Sport pro Gesundheit“ und „Sport pro Fitness“ sind gute Orientierungshilfen, wenn Sie im Verein bzw. vereinseigenen Studio aktiv werden wollen (z.B. www.sportprogesundheit.de). Aber auch die großen Studioketten reagieren auf den Gesundheitstrend, verlangen von ihren Trainern Zusatzqualifikationen wie etwa die zum „Fitness- und Gesundheitscoach“ mit Prüfung bei der IHK (z.B. www.injoy.de). Sie möchten lieber erst mal zu Hause starten? Hier sind 7 Übungen, mit denen Sie fit und beweglich bleiben.

Früher war Gesundheitssport eher was für Ältere und Kranke. Heute bieten ihn immer mehr Fitness-Studios an. Gut so, denn gegen drohende Zipperlein ist

Hält die Kniegelenke fit © jalag-syndication.de
Hält die Kniegelenke fit

Die besten Medical Fitness Übungen

So geht's:
Auf den Rücken legen, Beine beugen, anheben und einen Schal um beide Oberschenkel schlingen. Ziehen Sie ihn leicht an, sodass etwas Spannung entsteht. Jetzt mit beiden Beinen in der Luft radeln. Immer schön langsam und dabei zusätzlich die Fußspitzen strecken. Versuchen Sie, ganz bewusst die Beinmuskeln anzuspannen. Die Knie bitte nie ganz strecken! 15-mal, kurze Pause und wiederholen.

Das bringt die Übung:
Gut gehalten durch den Schal, können Sie sich ganz auf die Beinarbeit konzentrieren. Optimal für den Gelenkknorpel (Arthroseschutz) und die Menisken.

Lockere Schultern im Anflug © jalag-syndication.de
Lockere Schultern im Anflug

So geht's:
Aufrecht auf einen Stuhl setzen, beide Ärme hängen locker. Mehrere Male tief einatmen - dabei dehnt sich der Brustkorb in alle Richtungen - und ausatmend die Spannung aus den Schultern rieseln lassen. Wieder einatmen, beim nächsten Ausatmen Schulterblätter Richtung Becken sinken lassen und beide Arme seitlich bis unterhalb der Schultern anheben. Einatmend sinken die Arme wieder. Langsam und fließend 10-mal wiederholen.

Das bringt die Übung:
Der geschmeidige "Flügelschlag" dehnt und entspannt den Schultergürtel.

Hüftgelenke wie geschmiert © jalag-syndication.de
Hüftgelenke wie geschmiert

So geht's:
Auf die Seite legen, beide Schultern und Hüften sind auf einer Senkrechten. Der Kopf liegt auf dem unteren ausgestreckten Arm, die Beine liegen aufeinander. Der ganze Körper ist eine gerade Linie. Jetzt Nabel nach innen oben ziehen, Bauchspannung aufbauen und Beine anwinkeln. Mit der oberen Hand an der Hüfte abstützen. Beim Ausatmen oberes Knie langsam anheben. Fußspitzen bleiben zusammen und das Becken gerade aufrichten. Einatmend das Bein wieder absenken. 10-mal, Seitenwechsel.

Das bringt die Übung:
Hält die Hüftgelenke geschmeidig und beugt ihrem Verschleiß vor.

Gute Wende für die Lende © jalag-syndication.de
Gute Wende für die Lende

So geht's:
In den Vierfüßlerstand gehen. Hände senkrecht unter den Schultern, Knie unter den Hüften aufstellen. Rechtes Bein nach hinten oben ausstrecken, waagrecht zum Rücken. Linken Arm genauso nach vorn ausstrecken. Kopf heben und einatmen. Beim Ausatmen rechtes Knie und linken Ellbogen zur Körpermitte führen und den Kopf locker senken. Einatmend Arm und Bein wieder strecken. Langsam 10-mal, Seitenwechsel.

Das bringt die Übung:
Super gegen Kreuzschmerzen, wärmt und entspannt den unteren Rücken.

Stärkt ihren oberen Rücken© jalag-syndication.de
Stärkt ihren oberen Rücken

So geht's:
Setzen Sie sich auf einen Stuhl, nach vorn beugen und beide Arme weit nach vorn strecken. Hände auf die Lehne eines zweiten Stuhls (passenden Abstand wählen) legen. Beim einatmen rechten Arm und Kopf heben. Dabei mit dem linkem Arm von der Stuhllehne abdrücken. Oberkörper und Kopf nach rechts drehen, sodass Sie unter dem rechten Arm durchschauen. Lang machen und entspannen! Dann ausatmen und zurück. 10 mal, Seitenwechsel.

Das bringt die Übung:
Tut gut nach Schreibtisch-Marathons. Dehnt und mobilisert die obere Wirbelsäule, weitet die Brust.

Raus aus dem Venen-Stau© jalag-syndication.de
Raus aus dem Venen-Stau

So geht's:
Im Stehen rechten Vorderfuß auf ein Thera-Band oder Schal stellen. Die Enden mit beiden Händen festhalten. Die Enden mit beiden Händen festhalten. Band oder Schal sollten dabei leicht gespannt sein. Linkes Standbein ist leicht gebeugt. Nun den rechten Vorderfuß hochziehen, die Ferse bleibt dabei am Boden. Dann den Fuß kräftig gegen den Widerstand des Thera-Bandes oder Schals nach unten drücken. 15-mal, Seitenwechsel.

Das bringt die Übung:
Trainiert die Wadenmuskelpumpe. Durch die Muskelkontraktion werden die Venen zusammengedrückt und der Blutrückfluss nach obengepusht.

Der Dreh zum entspannten Nacken© jalag-syndication.de
Der Dreh zum entspannten Nacken

So geht's:
In Bauchlage beide Unterarme schulterbreit abstützen. Oberarme sind senkrecht, Beine hüftbreit gespreizt. Jetzt Bauchnabel nach innen und oben ziehen, Schultern zum Becken. Brustwirbelsäule aufrichten und beim Ausatmen den Rücken lang machen. Wieder einatmen und dabei den Kopf langsam zur rechten Seite drehen. Die obere Ohrspitze nach oben schieben, damit Sie viel Abstand zwischen Schulter und Ohr bekommen. Ausatmend zur Mitte zurück. Einatmen und links wiederholen. 15-mal.

Das bringt die Übung:
Lockert und kräftigt die Nachenmuskulatur.

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