Herzstillstand beim Sport: Ursachen und Folgen
Wenn das Herz eines Menschen plötzlich stehen bleibt und nicht mehr schlägt, schaltet sich der Kreislauf ab und die betroffene Person verliert nach wenigen Sekunden das Bewusstsein. Da kein Blut mehr zirkuliert, wird auch das Gehirn nicht mehr mit Nährstoffen und vor allem mit Sauerstoff versorgt: Es besteht akute Lebensgefahr. So geschah es auch kürzlich bei einem Fußballspiel der Europameisterschaft, als das Herz des Dänen Christian Eriksen plötzlich stehen blieb. Nur durch das schnelle Handeln der Ersthelfer konnte sein Leben gerettet werden. Dieser Vorfall verdeutlichte, wie wichtig die Anwendung von Erste-Hilfe-Maßnahmen in Notfallsituationen ist. Denn bereits nach wenigen Minuten ohne Sauerstoff können erste Hirnschäden auftreten. Nach drei Minuten sterben die ersten Nervenzellen ab. Schon nach fünf Minuten können schwere und irreparable Hirnschäden entstehen. In der Folge kann es zu bleibenden körperlichen und geistigen Schäden oder sogar zum Tod kommen.
Doch welche Ursachen liegen zugrunde, wenn selbst junge und sportliche Menschen einen Herzstillstand erleiden? Leistungs- und Profisportler werden schließlich regelmäßig in Leistungsdiagnostiken auf Herz und Nieren geprüft. Zu den häufigsten Ursachen eines plötzlichen Herztodes bei Sportlern gehören:
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis),
- extreme Überanstrengung,
- angeborene Herzklappenfehler,
- Herz-Rhythmus-Störungen,
- herzschädigende Doping-Substanzen.
Erste-Hilfe-Maßnahme: Wie macht man eine Herzdruckmassage?
Die Herzdruckmassage ist eine potenziell lebensrettende Erste-Hilfe-Maßnahme, die jeder Erwachsene kennen und beherrschen sollte. Sie dient dazu, die Zeit zwischen Herz-Kreislauf-Stillstand und dem Eintreffen des Rettungsdienstes oder Notarztes zu überbrücken. Durch das regelmäßige Drücken auf den Brustkorb wird der Herzschlag simuliert und der Körper – insbesondere das Gehirn – weiterhin mit Sauerstoff versorgt. Wie Sie eine Herzdruckmassage richtig durchführen, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Bevor Sie mit der Herzdruckmassage loslegen, sollten Sie jedoch ein paar Dinge beachten. Nicht jede bewusstlose Person hat einen Herzstillstand erlitten. Versuchen Sie daher zuerst, sie wachzurütteln und anzusprechen, und überprüfen Sie die Atmung. Hebt und senkt sich der Brustkorb bzw. ist ein Luftzug an der Nase zu spüren, atmet die Person noch, was gleichzeitig bedeutet, dass das Herz noch schlägt. Atmet der Mensch nicht mehr, sollten Sie ihn in Rückenlage auf einem harten Untergrund positionieren und sich neben seinen Brustkorb knien. Wichtig: Setzen Sie unbedingt immer vor Beginn der Herzdruckmassage einen Notruf ab, damit Rettungsdienst oder Notarzt zeitnah eintreffen können. Die Herzdruckmassage ist nur eine Überbrückungsmaßnahme.
So machen Sie eine Herzdruckmassage:
- Vor Beginn der Herzdruckmassage Notruf (112) absetzen.
- Mittig auf Höhe der Brustwarzen Handflächen übereinander legen.
- Strecken Sie Ihre Arme durch und arbeiten Sie mit Ihrem Körpergewicht von oben nach unten, um genügend Kraft zu erzeugen.
- Bei jedem Drücken sollte sich der Brustkorb um fünf Zentimeter senken.
- Wiederholen Sie die Druckmassage im 30:2-Rhythmus – 30-mal drücken, dann zweimal beatmen.
- Drücken Sie 100 bis 120-mal pro Minute. Das entspricht dem Takt der Songs „Stayin' Alive“ von den Bee Gees, „Dancing Queen“ von ABBA oder „Atemlos durch die Nacht“ von Helene Fischer.
- Beatmung: Überstrecken Sie den Kopf und pusten Sie so stark, dass sich der Brustkorb anhebt.
- Die Herzdruckmassage muss kontinuierlich fortgesetzt werden, bis Notarzt oder Rettungssanitäter eintreffen.
Ausführlichere Beschreibungen der Herzdruckmassage, entsprechendes Bildmaterial sowie Informationen und Anmeldemöglichkeiten zu Erste-Hilfe-Kursen bekommen Sie auf den Seiten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Malteser.
Video: Erste Hilfe – Herzdruckmassage
Quellen: drk.de, malteser.de